: Ukraine greift Moskau mit Drohnen an

von Oliver Klein
17.03.2024 | 15:43 Uhr
Heftige Drohnenangriffe der Ukraine auf Russland am letzten russischen Wahltag, einige Moskauer Flughäfen schränkten den Flugbetrieb ein. Die Angriffe sind auch symbolischer Natur.
Der Moskauer Flughafen Domodedowo (Archivbild)Quelle: Imago
Drohnenalarm in Moskau: Am Flughafen Domodedowo, einem der beiden größten Moskauer Airports, ist es in der Nacht zum Sonntag zu Explosionen gekommen. Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin bestätigte bei Telegram:
Luftverteidigungskräfte des Verteidigungsministeriums im Stadtbezirk Domodedowo haben einen Angriff einer auf Moskau fliegenden Drohne abgewehrt.
Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin
Es habe keine Schäden oder Verletzte durch herabfallende Trümmer gegeben. Auf Fotos und Videos in Sozialen Netzwerken sind jedoch Explosionen zu sehen, auf manchen Aufnahmen sind Schäden, kleinere Feuer und Rauch zu erkennen. Doch mehrere der Videos zeigen nach Recherchen von ZDFheute nicht das Flughafengelände selbst, sondern eine Lagerhalle, etwa zehn Kilometer westlich des Flughafens Domodedovo, wo offenbar eine der Drohnen abgeschossen wurden.
In den Videos ist zunächst das Geräusch eines Motors zu hören, offenbar der Antrieb der Drohne. Dann folgt eine gewaltige Explosion, auf einem der Clips ist auch ein Feuerball zu sehen.
Dieses Video ging unter anderem bei X viral. Es zeigt aber nicht den Flughafen selbst.

Im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine kommen immer wieder Drohnen zum Einsatz. Systeme, um diese abzuwehren, werden auch von einheimischen Firmen entwickelt und getestet.

10.03.2024 | 01:31 min

Russisches Verteidigungsministerium: 35 Drohnen abgeschossen

Fünf Drohnen aus der Ukraine seien in der Nähe von Moskau abgeschossen worden, berichtet die russische Luftfahrtbehörde. Die Moskauer Flughäfen Domodedowo, Wnukowo und Schukowski hätten zur Sicherheit ihren Betrieb vorübergehend eingeschränkt, hieß es.
Das russische Verteidigungsministerium hat nach eigenen Angaben über Nacht insgesamt 35 ukrainische Drohnen vom Himmel geholt, unter anderem über der Region Kaluga südlich der Hauptstadt und der Region Jaroslawl nordöstlich von Moskau.

Die Ukraine und Russland setzen so viele Drohnen ein wie nie zuvor in einem anderen Krieg der Welt. Alles zu Modellen, Aufgaben und Schwächen der unbemannten Fluggeräte.

07.12.2023 | 02:01 min

Drohnen dringen tausend Kilometer tief in Russland ein

Seit Monaten schon greift die Ukraine Russland mit Drohnen an, die bis zu eintausend Kilometer weit fliegen können. Die jüngsten Angriffe gehören zu den bislang tiefsten Vorstößen der Ukraine in Russland: Die Region Jaroslawl etwa befindet sich rund 800 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. Zuletzt wurden vermehrt auch russische Ölraffinerien ins Visier genommen, wie in der Nacht zum Samstag: Da traf es eine Raffinerie im Wolgagebiet Samara, rund tausend Kilometer östlich der Ukraine. Der Brand konnte nach offiziellen Angaben erst Sonntagfrüh gelöscht werden und verursachte immense Schäden.
Bei Angriffen auf die russische Hauptstadt geht es der Ukraine allerdings offenbar weniger um maximale Zerstörung der Ziele, sondern um die symbolische Wirkung: Solche Attacken seien für die Bevölkerung Russlands "von großer psychologischer Bedeutung", analysierte bereits im vergangenen Jahr Militärexperte Christian Mölling für ZDFheute. Deshalb gab es die besonders massiven Angriffe vermutlich auch ausgerechnet heute, am dritten Tag der russischen Präsidentschaftswahl.

Selenskyj lobt neue Reichweite ukrainischer Drohnen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lobte noch am Abend in seiner Videobotschaft die erweiterte Reichweite ukrainischer Kampfdrohnen:
In diesen Wochen haben viele bereits gesehen, dass das russische System der Kriegsführung Schwachstellen hat und dass wir diese Schwachstellen mit unseren Waffen erreichen können.
Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj

Wieder Feuer in Ölraffinerie

Im Schwarzmeergebiet Krasnodar löste eine Drohnenattacke in der Nacht erneut ein Feuer in einer Ölraffinerie aus. Die Flammen seien nach einem Großeinsatz der Feuerwehr gelöscht. Ein Mensch habe bei dem Einschlag einen tödlichen Herzinfarkt erlitten, berichtete die russische staatliche Nachrichtenagentur Tass am Sonntag.
Über die Höhe des Schadens war offiziell zunächst nichts bekannt. Die Behörden meldeten lediglich, dass für die Stadt Slawjansk-na-Kubani, in der die Ölverarbeitungsanlage liegt, keine Gefahr bestehe.
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Quelle: mit Material von dpa, AP, Reuters

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