: EU-Länder einigen sich auf Ukraine-Hilfe

01.02.2024 | 11:53 Uhr
Die EU hat sich am Donnerstag auf Hilfen in Höhe von 50 Milliarden Euro für die Ukraine geeinigt. Zuvor hatte Ungarn die Zahlung blockiert.

Ein 50-Milliarden-Finanzpaket für die Ukraine wurde von den 27 EU-Staaten auf den Weg gebracht. Endlich stimmte auch Ungarn zu. Das Geld soll bis 2027 in die Ukraine fließen.

01.02.2024 | 02:42 min
Die 27 EU-Staaten haben sich nach Angaben von EU-Ratspräsident Charles Michel darauf geeinigt, dass die Ukraine bis 2027 50 Milliarden Euro aus dem EU-Haushalt erhält. "Wir haben eine Einigung", schrieb er am Donnerstag auf der Plattform X zu den Beratungen auf dem EU-Sondergipfel.
Damit ist eine stabile, langfristige und vorhersehbare Finanzierung für die Ukraine gesichert.
Charles Michel, EU-Ratspräsident
"Die EU übernimmt die Führung und Verantwortung für die Unterstützung der Ukraine." Damit hat Ungarn seine Blockade einer Einigung aufgegeben. Ob Orban dafür Zugeständnisse gemacht wurden, blieb zunächst unklar. Nach Angaben mehrerer Diplomaten war dies nicht der Fall. Von ungarischer Seite gab es allerdings zunächst keine Angaben zu dem Thema.
Post von Charles Michel

Orban hatte Veto eingelegt

Über das Hilfspaket hätte eigentlich bereits bei einem regulären EU-Gipfel im vergangenen Dezember entschieden werden sollen. Damals legte Orban allerdings ein Veto ein und verhinderte damit eine Einigung.

Die EU habe mit ihrer Einigung zu der Milliarden-Hilfe für die Ukraine Ungarns Präsident Orbán in die Schranken gewiesen. Und das sei ein Erfolg, so Ulf Röller in Brüssel.

01.02.2024 | 02:29 min
Der Ungar hatte zuvor mehrfach die Sinnhaftigkeit der Pläne infrage gestellt und in diesem Zusammenhang auch darauf verwiesen, dass die EU aus seiner Sicht zu Unrecht für sein Land vorgesehene Gelder aus dem Gemeinschaftshaushalt eingefroren hat. Bundeskanzler Olaf Scholz und andere führende Staats- und Regierungschefs von EU-Ländern hatten dann am Vormittag versucht, den ungarischen Regierungschef zu einer Zustimmung zu den Plänen für neue Ukraine-Hilfen zu bewegen. Auf einem von EU-Ratspräsident Michel verbreiteten Bild war zu sehen, wie sich die Spitzenpolitiker kurz vor dem Beginn eines Sondergipfels zu dem Thema im kleinen Kreis mit Orban berieten.

Ukraine soll langfristige Unterstützung zugesichert werden

Vor dem Gipfel hatte Orban in einem Interview des französischen Magazins "Le Point" gesagt, Ungarn sei bereit, Teil einer Lösung zu sein. Voraussetzung sei allerdings, dass man jedes Jahr neu darüber entscheide, ob man weiter Geld schicken wolle oder nicht.
Andere Mitgliedstaaten wie Deutschland lehnten dies jedoch ab. Ein Grund ist, dass sie der Ukraine langfristig Unterstützung zusichern wollen. Zudem geht es auch darum, Ungarn Erpressungsmöglichkeiten zu nehmen. So werfen EU-Diplomaten Orban vor, er versuche, mithilfe einer Veto-Politik die wegen Rechtsstaatsbedenken eingefrorenen EU-Gelder freizupressen. Orban weist dies zurück.
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Quelle: AP, Reuters

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