: Raketenbeschuss zwischen Israel und Hisbollah

09.10.2023 | 21:56 Uhr
Die israelische Armee greift am Montag Ziele im Südlibanon an. Mehrere Hisbollah-Kämpfer sollen dabei getötet worden sein. Am Abend folgt dann der Vergeltungsschlag.
Rauch steigt am Montag nach einem israelischen Angriff auf die libanesische Grenzregion nahe der Ortschaft Aita al-Shaab auf.Quelle: AFP
Israels Armee hat mit Kampfhubschraubern Ziele im Libanon angegriffen. Das teilte das Militär am Montag mit. Soldaten hatten zuvor eigenen Angaben nach mehrere bewaffnete Verdächtige erschossen, die vom nördlichen Nachbarland aus nach Israel vorgedrungen waren. Man suche nach weiteren Verdächtigen, teilte das Militär mit.
Am späten Nachmittag übernahm die militante Palästinenserorganisation "Islamischer Dschihad in Palästina" (PIJ) die Verantwortung für den Vorfall. Ihre al-Kuds-Brigaden hätten die Grenze überquert und sieben israelische Soldaten verletzt, schrieb die Terrororganisation auf ihrem Telegram-Kanal. Nach Informationen des israelischen Nachrichtensenders "Channel 12" gab es drei Verletzte Soldaten.

Hisbollah übt Vergeltung mit Raketen

Die Hisbollah feuerte dann am Abend als Vergeltung für den Tod mehrerer Anhänger Raketen auf Israel ab. Israels Armee reagierte mit Artilleriefeuer, wie das Militär am Montagabend mitteilte. Berichte über Opfer gab es zunächst nicht.
Die Schiitenorganisation Hisbollah beschrieb den Raketenangriff auf israelische Stellungen als Reaktion auf den Tod mehrerer eigener Anhänger. Drei Kämpfer seien in Folge der "zionistischen Aggression" ums Leben gekommen, hatte die Schiitenorganisation zuvor mitgeteilt.

Israel bereitet sich auf einen Krieg gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen vor. 300.000 Reservisten wurden in Israel einberufen. Die Zahl der Toten auf beiden Seiten steigt.

09.10.2023 | 02:19 min

Hisbollah dementiert Beteiligung an ursprünglichem Vorfall

Einem Bericht der staatlichen libanesischen Nachrichtenagentur zufolge hatten sich vier bewaffnete Kämpfer von der Grenzstadt Dahaira aus über die südlibanesische Grenze auf israelisches Territorium begeben. Auf Videos aus der Grenzregion waren Schusswechsel zu hören. Die israelischen Streitkräfte wiesen Anwohner der Grenzregion auf, ihre Häuser nicht zu verlassen.
Video des Vorfalls nahe der libanesisch-israelischen Grenze
Die eng mit dem Iran verbündete radikale Schiitenmiliz Hisbollah dementierte über den ihr nahestenden Fernsehsender al-Manar eine Beteiligung an dem Vorfall. Dennoch sollen auch Beobachtungsposten der Hisbollah bei den Gegenschlägen getroffen worden sein. Am Abend gab Hisbollah eine Mitteilung heraus, wonach drei ihrer Kämpfer bei den Gefechten getötet wurden. Von israelischer Seite gab es dazu zunächst keine Bestätigung. Die offizielle Hisbollah-Mitteilung machte keine Angaben zu möglichen Reaktionen der Terrororganisation.

Auf Demonstrationen zeigen Menschen ihre Solidarität mit Israel nach dem Terrorangriff der Hamas. Unterdessen will die Bundesregierung Zahlungen an Palästinenser zunächst aussetzen.

09.10.2023 | 02:37 min

UN-Beobachter bestätigen Explosionen im Libanon

Die UN-Beobachtermission im Libanon Unifil bestätigte, dass es nahe al-Bustan im südwestlichen Libanon zu Explosionen gekommen sei. Man sammle aktuell weitere Informationen. Die libanesischen Streitkräfte forderten die Bevölkerung auf dem Kurznachrichtendienst X auf, sich grenznahen Gebieten nicht zu nähern, sondern sich in Sicherheit zu bringen. "Der israelische Feind bombardiert die Außengebiete der Städte al-Dhaira und Aita al-Schaab aus der Luft und mit Artillerie", hieß es in der Mitteilung. Israel und der Libanon stufen sich gegenseitig als "verfeindete Staaten" ein.
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Bereits am Sonntag hatte Hisbollah die Verantwortung für einen weiteren Raketenbeschuss aus dem Südosten Libanons auf israelisches Grenzgebiet übernommen. Auch am Montag gab es im Norden Israels erneut Raketenalarm. Die israelische Armee teilte später mit, es seien zwei Mörsergranaten vom Libanon aus auf Israel abgefeuert worden. Eine davon sei auf libanesischem Gebiet eingeschlagen. Es gebe keine Berichte über Verletzte.
Quelle: dpa, Reuters, AP, ZDF

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