: Ukraine: Schwere Kämpfe, aber kaum Bewegung

von Christian Mölling und András Rácz
10.03.2024 | 19:51 Uhr
Die schweren Kämpfe an den Frontlinien haben weder Moskau noch Kiew nennenswerte Erfolge gebracht. Unterdessen kämpfen inzwischen Tausende Ukrainerinnen für ihr Land.
Auch in den vergangenen Tagen gab es heftige Kämpfe um Bachmut.Quelle: dpa
Den ukrainischen Bodentruppen ist es offenbar gelungen, den russischen Vormarsch westlich von Awdijiwka zu stoppen, und das trotz des vorherrschenden Mangels an Artilleriemunition.
Für die russischen Bodentruppen haben sich die neuen, noch nicht fertiggestellten ukrainischen Verteidigungslinien in der Region als Hindnernisse entpuppt. Sie stützten sich auf mehrere Wasserreservoirs und Bäche, die das Fortkommen der russischen Angreifer behindern.

Nach dem Fall von Awdijiwka muss Russland über weites, offenes Gelände ziehen; ein Vorteil für die Ukraine, sagt Militärökonom Keupp.

07.03.2024 | 29:16 min
Außerdem hat die Ukraine erfolgreich eine große Anzahl Drohnen eingesetzt, um den vorrückenden russischen Truppen Verluste zuzufügen. Diese greifen oft ohne ausreichende Luftverteidigung und elektronische Kampfführung an, was sie für Drohnenangriffe anfällig macht.

Robotyne: Russen greifen Siedlung weiter an

Die schweren Kämpfe an der Südfront in Robotyne wurden derweil fortgesetzt. Die russischen Streitkräfte griffen die Siedlung weiter an und versuchten, die ukrainischen Verteidiger aus ihr zu vertreiben.

Dr. Christian Mölling ...

Quelle: DGAP
... ist Forschungsdirektor der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) in Berlin und leitet dort das Programm Sicherheit, Verteidigung und Rüstung. Er forscht und publiziert seit über 20 Jahren zu den Themenkomplexen Sicherheit und Verteidigung, Rüstung und Technologie, Stabilisierung und Krisenmanagement. Für ZDFheute analysiert er regelmäßig die militärischen Entwicklungen im Ukraine-Konflikt.

Dr. András Rácz ...

Quelle: DGAP
... ist Associate Fellow im Programm Sicherheit und Verteidigung der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) in Berlin. Er forscht und publiziert zu Streitkräften in Osteuropa und Russland und hybrider Kriegsführung.
Bislang konnten die ukrainischen Truppen die Ruinen des Dorfes noch weitgehend halten, doch Russland wirft weitere Reserven in den Kampf.

Bachmut: Ausgebaute Verteidigungslinien schützen Ukrainer

Bei Bachmut versuchen die russischen Truppen weiterhin, nach Westen vorzustoßen, in Richtung Chasiv Yar finden schwere Kämpfe statt.
Frontverlauf im Ukraine-Krieg, Stand 10.03.2024Quelle: ZDF
Anders als bei Awdijiwka können sich die Verteidiger hier auf gut ausgebaute, gut befestigte Verteidigungslinien und auch auf günstige Geländeverhältnisse stützen. Ein rascher russischer Durchbruch ist daher äußerst unwahrscheinlich.

Brückenkopf am Dnipro: Drohnen statt Munition gegen Russland

Entgegen früheren offiziellen russischen Berichten halten die ukrainischen Truppen immer noch den Brückenkopf am linken Ufer des Dnipro bei Krynky.

In den letzten Wochen hat Russland immer mehr Gebiete in der Ukraine einnehmen können. Wie kann die Ukraine standhalten?

07.03.2024 | 42:04 min
Ähnlich wie bei Awdijiwka ersetzen die Ukrainer den Mangel an Artilleriemunition mehr oder weniger erfolgreich durch den Einsatz einer großen Anzahl von Drohnen gegen die russischen Kräfte.

Russland läßt Frühwarnsysteme am Boden

Nach Berichten des ukrainischen Geheimdienstes und auch nach westlichen Einschätzungen haben die russischen Luftstreitkräfte den Einsatz von A50-Frühwarnradarsystemen vollständig eingestellt; höchstwahrscheinlich, um die verbliebenen fünf bis sechs funktionsfähigen Flugzeuge vor der ukrainischen Flugabwehr zu schützen.
Dadurch wird die russische Fähigkeit, sich gegen die ukrainischen Flugabwehrraketen zu schützen - und damit ihre Kampffähigkeit im Allgemeinen - erheblich beeinträchtigt.

Die Ukraine hofft auf eine Wende im Krieg durch Taurus-Marschflugkörper. Doch Kanzler Scholz will an Kiew nicht liefern. Was kann das Waffensystem?

05.03.2024 | 03:23 min

Weiteres russisches Kriegsschiff im Schwarzen Meer versenkt

Am Dienstag ist es der Ukraine gelungen, mit Hilfe von Marinedrohnen ein großes russisches Patrouillenschiff vom Typ Projekt 22160, die "Sergei Kotov", anzugreifen.
Das Schiff war eines der modernsten Schiffe der Schwarzmeerflotte. Es war erst 2021 in Dienst gestellt worden und hatte einen Wert von rund 65 Millionen US-Dollar.
Archivbild des russischen Patrouillenschiffes "Sergei Kotov".Quelle: Imago
Das Schiff versuchte, die angreifenden Marinedrohnen auszumanövrieren und abzuschießen, aber vergeblich: Es wurde mehrfach getroffen und schließlich versenkt.
Der Untergang der "Sergei Kotov" zeigt, dass die Führung der Schwarzmeerflotte noch immer keine ausreichenden Schutzmaßnahmen gegen Drohnenangriffe getroffen hat.

Russischer Raketeneinschlag in Odessa

Am Mittwoch schlug während des Treffens zwischen dem griechischen Premierminister Kyriakos Mitsotakis und Wolodymyr Selenskyj in Odessa eine russische Rakete nur wenige hundert Meter von der Delegation entfernt in der Stadt ein.
Soweit sich dies aus öffentlichen Quellen rekonstruieren lässt, waren nicht die Politiker das Ziel, sondern Elemente der Hafeninfrastruktur.

Die Menschen in der Hafenstadt Odessa müssen täglich mit Luftangriffen rechnen. Die potenziell tödlichen Angriffe sind inzwischen Alltag geworden.

24.02.2024 | 02:01 min
Sollte dennoch der Ministerpräsident eines EU- oder eines Mitgliedstaates der Nato in der Ukraine zu Schaden kommen, würde dies ein erhebliches Eskalationsrisiko bedeuten.

Zahl der Ukrainerinnen im Kampfeinsatz mehr als verdoppelt

Anlässlich des Internationalen Frauentags, gab das ukrainische Militär bekannt, dass rund 45.000 Frauen in den ukrainischen Streitkräften dienen, von denen etwa 13.000 kämpfen. Frauen sind in der Ukraine nicht mobilisierungspflichtig.

Zehntausende Ukrainerinnen haben sich freiwillig zur Armee gemeldet. Natalia ist eine von ihnen.

14.02.2024 | 02:29 min
Die Bereitschaft der ukrainischen Frauen zum Dienst könnte sowohl dem Arbeitskräftemangel der Streitkräfte entgegenwirken als auch die breite öffentliche Unterstützung für die Kriegsanstrengungen aufrechterhalten.
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