: London: Russlands Hyperschallrakete schlecht

21.10.2023 | 13:12 Uhr
Russlands Kinschal-Hyperschallraketen sind weniger schlagkräftig als gedacht. Das teilt das britische Verteidigungsministerium mit. Putin betone derweil Russlands Wehrfähigkeit.
Ein russischer Mikoyan MiG-31 Abfangjäger ausgerüstet mit einer Kinschal-Rakete. Diese sollen nun weniger effektiv sein als angenommen.Quelle: dpa
Nach Einschätzung des britischen Verteidigungsministeriums erweisen sich Russlands Hyperschallraketen im Krieg gegen die Ukraine bisher als weniger schlagkräftig als gedacht. In ihrem täglichen Update beim Kurznachrichtendienst X (früher Twitter) schrieben die Briten am Samstag:
Die Kinschal befindet sich praktisch weiterhin in der Erprobung, wobei die Leistung in der Ukraine bisher schlecht ist.
Mitteilung des britischen Verteidigungsministeriums
"Auf dem Papier bleibt sie sehr leistungsfähig, kann mit Hyperschallgeschwindigkeit fliegen und modernen Luftverteidigungssystemen ausweichen", teilte das Ministerium in London mit. Allerdings müsse Russland mit ziemlicher Sicherheit noch daran arbeiten, wie es die Waffe einsetze.
Post des britischen Verteidigungsministeriums

London: Putin will Wehrfähigkeit betonen

Russlands Präsident Wladimir Putin hatte am Mittwoch dauerhafte Patrouillen von Kampfjets über dem Schwarzen Meer angekündigt. Flugzeuge vom Typ MiG-31 sollen über neutralen Gewässern ihre Kontrollflüge absolvieren und zudem mit Hyperschallraketen vom Typ Kinschal (Dolch) ausgestattet werden.
Die Ankündigung Putins entspreche der typischen Rhetorik Russlands, die an die eigene Bevölkerung gerichtet sei, schrieben die Briten. Der Westen werde als Aggressor bezeichnet, während Russland es so darstelle, als müsse es das Land schützen.
Dass Putin die Kinschal erwähnt habe, sei mit ziemlicher Sicherheit Strategie gewesen, um zu zeigen, dass Russland trotz des Kriegs weiterhin fähig sei, neu entwickelte Waffen zu produzieren und einzusetzen.

Informationen zum Kriegsverlauf aus London

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des Ukraine-Kriegs Ende Februar 2022 täglich Informationen zum Kriegsverlauf und beruft sich dabei auf Geheimdienstinformationen. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung und Staatspropaganda entgegentreten als auch die ukrainische Position in dem Krieg stärken. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.

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Quelle: dpa

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