: Nordkorea schickt Ballons mit Müll über Grenze

29.05.2024 | 15:14 Uhr
Nordkorea hat hunderte Ballons mit Müll nach Südkorea geschickt, meldet das dortige Militär. Das Versenden von Ballons zu Propagandazwecken zwischen den Ländern ist nicht neu.
Nordkorea schickte hunderte solcher Abfallballons über die Grenze nach Südkorea. Quelle: picture alliance / YONHAPNEWS AGENCY
Nordkorea hat nach Angaben des südkoreanischen Militärs mit Ballons große Mengen von Müll über die stark befestigte Grenze nach Südkorea gesendet. Demnach hingen an einigen der Ballons auch Tüten, in denen sich möglicherweise Kot befand.
Der Generalstab in Seoul warf dem abgeschotteten Nachbarland am Mittwoch vor, die Ballons seit Dienstag über die Grenze zu schicken. Bis zum Mittwochnachmittag seien etwa 260 solcher Ballons entdeckt worden.

Sie folgt dem 38. Breitengrad, ist vier Kilometer breit und 250 Kilometer lang und teilt die koreanische Halbinsel in eine nördliche und eine südliche Hälfte: die demilitarisierte Zone Koreas.

14.09.2020 | 42:30 min

Nordkorea hatte Ballonaktion angekündigt

Das von Kim Jong Un autoritär regierte Nordkorea hatte am vergangenen Sonntag gedroht, "Haufen von Altpapier und Dreck" über die Grenzregionen zu schicken. Südkorea werde merken, "wie viel Mühe es macht, alles zu beseitigen", hieß es in einer Erklärung des Vize-Verteidigungsministers.
Die Maßnahme werde eine Antwort auf die Versendung von Flugblättern und Unrat aus Südkorea sein. Seit Jahren unternehmen Organisationen von nordkoreanischen Flüchtlingen in Südkorea immer wieder Propagandaaktionen an der Grenze, bei denen sie große Gasballons mit Flugblättern losschicken, die unter anderem zum Sturz der Führung in Pjöngjang aufrufen.

Die sozialliberale Opposition hat bei der Parlamentswahl in Südkorea die absolute Mehrheit errungen.

11.04.2024 | 00:22 min

Propaganda-Flugblätter über Grenze

Nordkorea reagierte wiederholt verärgert auf solche Aktionen. In Südkorea sind die Flugblattaktionen umstritten. Nordkorea selbst schickte in der Vergangenheit ebenfalls Propaganda-Flugblätter über die Grenze nach Südkorea.
Unter der früheren liberalen südkoreanischen Regierung trat 2021 ein Gesetz in Kraft, wonach das Versenden von Flugblättern und anderer Objekte an der militärischen Demarkationslinie zwischen beiden Ländern verboten ist. Das Verfassungsgericht hob das Verbot im vergangenen Jahr mit dem Argument wieder auf, es schränke unverhältnismäßig die Meinungsfreiheit ein.

In Nordkorea droht Menschen der Tod, wenn sie zum Beispiel den korpulenten Machthaber Kim Jong Un als "fett" bezeichnen. Über den Alltag in diesem rätselhaften Land ist wenig bekannt.

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Quelle: dpa

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