: Mehr Teamwork bei Handel, Klima und Kultur

27.05.2024 | 15:55 Uhr
China, Südkorea und Japan wollen bei Handel, Klima und Kultur enger zusammenarbeiten. Beim ersten Gipfel der Länder seit viereinhalb Jahren zeigten sich jedoch auch Differenzen.
Der japanische Ministerpräsident Fumio Kishida (l-r), Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol und der chinesische Ministerpräsident Li Qiang beim Dreier-Gipfel in Seoul.Quelle: dpa
Die drei ostasiatischen Wirtschaftsmächte Südkorea, China und Japan sehen ihre Zusammenarbeit durch ihr erstes Dreier-Gipfeltreffen seit 2019 wieder auf Kurs. Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol und die Ministerpräsidenten Japans und Chinas, Fumio Kishida und Li Qiang, einigten sich bei ihrem Treffen am Montag in Seoul darauf, die Wirtschaftsbeziehungen zu vertiefen und die Verhandlungen über ein gemeinsames Freihandelsabkommen wiederzubeleben.
Zugleich betonten sie, am Ziel einer atomwaffenfreien koreanischen Halbinsel festzuhalten. In einer gemeinsamen Erklärung sprachen sie sich zudem für eine politische Lösung für die Probleme auf der Halbinsel aus. Nordkoreas Atomwaffenprogramm, um das es seit vielen Jahren zwischen dem abgeschotteten Land und der internationalen Gemeinschaft einen Streit gibt, wurde nicht explizit erwähnt.

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Thema Nordkorea weiterhin schwierig

Während sich Yoon und seine beiden Gäste einig waren, dass Frieden und Stabilität auf der Halbinsel dem "gemeinsamen Interesse" dienten, offenbarten sich insbesondere beim Thema Nordkorea und dem Umgang mit der Führung in Pjöngjang auch Differenzen.
Alle drei stimmten darin überein, dass der neunte Dreier-Gipfel "eine wertvolle Bedeutung für die Wiederbelebung der trilateralen Kooperation hat", hieß es. Dieses System solle gestärkt werden, sagte Yoon bei einer gemeinsamen Pressekonferenz.
Wir haben entschieden, regelmäßig Dreier-Treffen abzuhalten.
Yoon Suk Yeol, Präsident von Südkorea
Laut der Abschlusserklärung wollen die drei Länder nun eine regelmäßigere Kommunikation auf höherer Ebene anstreben und unter anderem in den Bereichen Klimawandel, Naturschutz, Gesundheit, Handel und internationaler Sicherheit zusammenarbeiten. Zudem soll der gesellschaftliche Austausch bei Kultur, Tourismus und Bildung verstärkt werden.

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Neue Gespräche über Freihandelsabkommen geplant

Bei den Diskussionen nahm besonders die Wirtschaft großen Raum ein. China ist für Südkorea und Japan der größte Handelspartner. Seit Ende 2019 ruhen jedoch die Verhandlungen über ein Abkommen, das untereinander einen freien Handel gewährleisten soll. Die Gespräche sollen nun wieder aufgenommen werden.
Der Gipfel in Seoul wurde anfangs von der Ankündigung Nordkoreas überschattet, in den nächsten Tagen einen Satelliten ins All bringen zu wollen. Nordkorea hatte Japan nach Berichten der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo davon informiert, der Start der Trägerrakete solle in den nächsten Tagen erfolgen.

Nordkorea will neuen Satelliten ins All schießen

Yoon und Kishida drängten Nordkorea beim Dreier-Gipfel, von dem Start abzusehen, da es sich um einen Verstoß gegen UN-Verbotsbeschlüsse handeln würde. "Ich denke, die internationale Gemeinschaft muss resolut reagieren", warnte Yoon.
Chinas Premier rief zur Zurückhaltung auf. China sei weiter entschlossen, den Frieden auf der Halbinsel zu wahren. "Wir hoffen, dass sich die betroffenen Parteien in Zurückhaltung üben und jede weitere Komplikation der Situation verhindern." Peking verfügt weiter über gute Verbindungen zu Pjöngjang.

US-Präsident Biden trifft die Staatschefs von Japan und Südkorea mit dem Ziel, ihre militärische Kooperation weiter auszubauen. Doch der Elefant im Raum sind die US-Beziehungen zu China.

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Der Gipfel fand auch vor dem Hintergrund der wachsenden strategischen Rivalität zwischen China und den USA statt. Einerseits sind Südkorea und Japan mit China wirtschaftlich durch enge Handelsbeziehungen und einer langen Geschichte des Austauschs verbunden.
Allerdings teilen sie mit Washington auch die Besorgnis über das zunehmende Machtstreben Pekings. China wiederum stört sich an der engen militärischen Kooperation der beiden Nachbarn mit den USA.
Quelle: dpa, Reuters

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