: Will Putin atomar betriebene Raketen testen?
Was sind Burewestniks?
In der Praxis hat die angebliche Wunderwaffe bisher offenbar jedes Mal kolossal versagt: 13 Tests hatte Russland laut Nuclear Threat Initiative zwischen 2017 und 2019 bereits durchgeführt - alle erfolglos. Meist seien die Raketen bereits nach wenigen Kilometern abgestürzt, der erfolgreichste Flug dauerte dem Bericht zufolge etwa zwei Minuten.
2019 kam es zu einer Nuklearexplosion auf dem russischen Marinetestgelände Njonoksa - vermutlich als eine abgestürzte Burewestnik-Rakete aus dem Meer geborgen werden sollte. Fünf Wissenschaftler und zwei Militärs seien dabei getötet worden, berichtete die Deutsche Welle. Damals war auch eine erhöhte Radioaktivität in der Gegend am Weißen Meer gemessen worden. Der frühere US-Präsident Donald Trump schrieb bei Twitter, es habe sich um die berüchtigte Burewestnik gehandelt - eindeutig erwiesen ist das jedoch bis heute nicht.
Bereich um die Abschussrampe am Morgen des 20. September 2023
Auf einem Satellitenbild vom 20. September 2023 sind mehrere Fahrzeuge an der Abschussrampe zu sehen, auch ein Anhänger in einer ähnlichen Größe wie die Rakete.
Quelle: Planet Labs PPCBereich um die Abschussrampe am Nachmittag
Am Nachmittag des selben Tages ist der Bereich um die Abschussrampe fast leer, der Wetterschutz steht an der ursprünglichen Position.
Quelle: Planet Labs PPCSatellitenbilder offenbaren Bewegungen an Abschussrampe
Mehr Indizien für Tests auf dem Gelände
- Warnung für den Luftverkehr: Russische Behörden gaben für die Luftfahrt Ende August eine Gefahrenwarnung heraus - Piloten sollen das Gebiet umfliegen. Ähnliche Warnungen gab es vor einem Test im Jahr 2019.
- US-Aufklärungsflüge: In den vergangenen zwei Wochen wurden in der Region mindestens zwei Flüge von US-Aufklärungsflugzeugen bei flightradar.24 registriert.
- Rosatom-Flugzeuge landeten in der Nähe: Laut einer Analyse von Satellitenbildern der norwegischen Umweltorganisation Bellona waren Anfang August zwei Flugzeuge des russischen Atomenergiekonzerns Rosatom etwa 160 Kilometer südlich des Testgeländes auf einem Luftwaffenstützpunkt gelandet. Ihre Funktion: Sammeln von Daten von Raketenstarts. Auch bei Burewestnik-Tests im Jahr 2018 befanden sich Flugzeuge des gleichen Typs in der Nähe.
Kreml lässt Bericht dementieren
Atomtestgelände "Semlja Oblast Archangelsk" in Russland
Atomtestgelände "Semlja Oblast Archangelsk" in Russland am 07.07.2021.
Quelle: Planet Labs PBCAtomtestgelände "Semlja Oblast Archangelsk" in Russland
Das selbe Atomtestgelände am 22. Juni 2023: Zu erkennen sind neue Gebäude, Container, Kräne
Quelle: Planet Labs PBC