: Zwei Probleme zwingen Schiffe zu Umwegen

16.12.2023 | 20:56 Uhr
Angriffe der Huthi-Rebellen und Wassermangel stellen die Schifffahrt vor große Probleme. Mit dem Suez- und dem Panama-Kanal sind zwei wichtige Durchfahrten beeinträchtigt.

Suez- und Panama-Kanal: Das doppelte Problem der weltweiten Schiffahrt

16.12.2023 | 02:14 min
Zwei Probleme führen dazu, dass große Handelsschiffe weite Umwege in Kauf nehmen müssen. Ein Brennpunkt liegt im Roten Meer. Aus dem Jemen greifen Huthi-Rebellen derzeit fast täglich Frachter an. Sie werden beschossen und die Angreifer stürmen sogar Schiffe.
Um die Crews zu schützen, haben mehrere Reedereien - darunter die weltgrößte Container-Reederei MSC und die deutsche Hapag-Lloyd - ihre Fahrten durchs Rote Meer gestoppt. Am Montag will Hapag-Lloyd entscheiden, ob die Sicherheit ihrer Seeleute gewährleistet sei oder man die weitere Strecke um Afrika herum nehmen müsse. Das würde große Verzögerungen bedeuten.
So dauert eine Fahrt von Singapur nach Piräus durch den Suez-Kanal 13 Tage. Wenn die Schiffe Afrika südlich umfahren müssen, sind es 30 Tage. MSC kündigte trotzdem an, einige Schiffe um das Kap der Guten Hoffnung herum zu leiten.

Deutschland prüft Einsatz im Roten Meer

Die Bundesregierung prüft derzeit eine Bitte der USA um Marine-Unterstützung im Suez-Kanal. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) erklärte, man habe die Prüfung noch nicht beendet. FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann sagte dem ZDF: "Wir als Deutsche können einen Beitrag leisten."

Huthi-Rebellen haben im Roten Meer zwei Frachtschiffe angegriffen, darunter die "Al Jasrah" der deutschen Reederei Hapag Lloyd.

15.12.2023 | 02:18 min

Wassermangel im Panama-Kanal

Auch ein weiterer wichtiger Schifffahrtskanal ist beeinträchtigt: Der Panama-Kanal fällt wegen Wassermangels teilweise aus. Deshalb müssen viele Schiffe von Shanghai nach New York zurzeit durch den Suez-Kanal fahren - ihnen droht nun auch der Umweg um Südafrika.
"Es ist quasi ein Jahrhundert-Phänomen", nennt Hapag-Lloyd-Sprecher Nils Haupt die schwierige Lage für die Schifffahrt an gleich zwei wichtigen Durchfahrten. "Für den Welthandel und für die Schifffahrt ein massives Problem."
Quelle: ZDF, Reuters

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