: China droht Taiwan mit "energischer Reaktion"

13.08.2023 | 10:22 Uhr
Weil Taiwans Vizepräsident die USA besucht, ist China erbost. Das Außenministerium kündigt eine "entschlossene und energische" Reaktion an.
Der USA-Besuch von Taiwans Vizepräsident William La wird von China nicht gerne gesehen.Quelle: Reuters
China verfolgt nach eigenen Angaben einen Besuch des taiwanischen Vizepräsidenten William Lai in den USA an diesem Wochenende "genau" und hat "entschlossene" Maßnahmen angekündigt.
China verfolgt die Entwicklung der Situation genau und wird entschlossene und energische Maßnahmen ergreifen, um die nationale Souveränität und territoriale Integrität zu schützen.
Chinesisches Außenministerium

China wirft Taiwan und USA "geheime" Treffen vor

Lai macht auf dem Weg von und nach Paraguay, wo er an der Amtseinführung des gewählten Präsidenten Santiago Peña teilnehmen wird, offiziell nur einen Zwischenstopp in den USA.
In Pekings Fadenkreuz: Taiwans bedrohte Inseln - im Video:
In der Erklärung des chinesischen Außenministeriums hieß es jedoch, dass Taiwan und die USA Lai in geheimer Absprache unter dem Vorwand eines "Zwischenstopps" politische Aktivitäten in den USA ermöglichten.
Im Taiwan-Konflikt bereitet sich die Bevölkerung auf einen Krieg vor:
Bevor er ins Flugzeug stieg, hatte Lai am Samstag vor Journalisten erklärt, dass er während seiner Reise nach Paraguay "mit führenden Politikern aus verschiedenen Ländern der Welt sprechen und auch Delegationen aus gleichgesinnten Ländern treffen" wolle.

William Lai in China unbeliebt

Paraguay ist das einzige Land in Südamerika, das Taiwan als eigenständigen Staat anerkennt. China sieht die selbstverwaltete Insel Taiwan als Teil seines Territoriums, das es wieder mit dem Festland vereinigen will - notfalls mit militärischer Gewalt. Lais Paraguay-Reise ebenso wie auch seine Zwischenstopps in den USA dürften China erzürnen.
Die USA sichern Taiwan Militärhilfe zu:

Die USA haben Militärhilfen für Taiwan im Wert von 345 Millionen Dollar angekündigt. Mit der Unterstützung soll der demokratische Inselstaat gegenüber China gestärkt werden.

29.07.2023 | 01:43 min
Der 63-jährige Lai, der seit Januar Parteivorsitzender der Partei DPP ist und als Kandidat für das Amt des Präsidenten im Jahr 2024 ins Rennen geht, ist bei der Führung in Peking aufgrund seiner Befürwortung einer taiwanischen Unabhängigkeit extrem unbeliebt. Die Insel sei "ein souveräner Staat und muss ihre Unabhängigkeit nicht mehr erklären", hatte Lai im Januar erklärt.
Quelle: AFP

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Der Konflikt zwischen Taiwan, China und den USA