: Trump und sein Umgang mit Gegnerinnen

07.02.2024 | 09:16 Uhr
Trumps Umgang mit Gegnerinnen ist geprägt von Herabwürdigung und Einschüchterung. Ein Überblick, wie Trump sich Frauen gegenüber verhält, die er als Hindernis betrachtet.

Donald Trump hat bei der Vorwahl in New Hampshire seine einzig verbliebene Konkurrentin besiegt. Nikki Haley will trotzdem nicht aufgeben.

24.01.2024 | 02:28 min
Nikki Haley ist die letzte in einer Reihe meist besonders hartnäckiger Herausforderinnen, mit denen Donald Trump so umgeht, als würde er einem speziellen Skript folgen. Einem, das sich um Einschüchterung dreht, verbunden mit Vulgarität. Trumps Spitzname für die Ex-Gouverneurin von South Carolina, die während seiner Präsidentschaft als seine eigene UN-Botschafterin diente, ist "Spatzenhirn".
Trump störe es, dass Haley es sich überhaupt anmaße, ihn herauszufordern, sagt Debbie Walsh, Direktorin des Center for American Women and Politics an der Rutgers University. Seine Angriffe gegen Opponentinnen bezögen sich auch auf deren Geschlecht, so Walsh.

Mit dem Iowa-Caucus haben für die Republikaner die Vorwahlen begonnen - mit einem deutlichen Trump-Sieg. ZDFheute live erklärt, was das für's Rennen ums Weiße Haus bedeutet.

16.01.2024 | 31:05 min
Nikki Haley - kein Einzelfall. Trumps Umgang mit Opponentinnen konzentriert sich auf Herabwürdigungen ihres äußeren Erscheinungsbildes, ihrer emotionalen Balance und Intelligenz. Er spricht absichtlich ihre Namen falsch aus und stellt ihr Recht in Frage, ihn herauszufordern.
Ein Überblick:

Hillary Clinton

Quelle: dpa
Sie war eine "fiese Frau", sah nicht präsidentschaftsmäßig aus, und ihre Stimme verursachte bei ihm Kopfschmerzen - so Trump im seinerzeitigen Rennen gegen Clinton. Regelrecht sichtbar wurde sein Umgang mit seiner demokratischen Rivalin bei einer TV-Debatte 2016 kurz vor der Wahl.

Trump kam der Ex-Außenministerin auf der Bühne extrem nahe, während sie sprach, stand direkt vor und hinter ihr und spielte damit seine Größe - 1,90 Meter im Vergleich zu Clintons 1,66 Meter - aus. Clinton schrieb später, er sei ihr so nahe gerückt, dass sie eine "Gänsehaut bekommen" habe.

Nancy Pelosi

Quelle: ZDF/cspan
Als Trump Präsident war, nannte er die damalige Vorsitzende des Repräsentantenhauses "Crazy Nancy" - verrückte Nancy - und weigerte sich, ihr die Hand zu geben, bevor er in der Kongresskammer, die zuvor für ein Amtsenthebungsverfahren gegen ihn gestimmt hatte, seine Rede zur Lage der Nation hielt. Sie selbst war allerdings auch nicht zimperlich, stellte bei einem Treffen mit Demokraten Trumps "Männlichkeit" in Frage, "als ob Männlichkeit jemals mit ihm in Verbindung gebracht werden könnte".

2020 spottete Pelosi während seines Berichts zur Lage der Nation vor laufenden Kameras über ihn, zerriss dann eine Kopie seines Redetextes hinter seinem Rücken und hielt - für alle sichtbar - ein Stück in die Höhe.

Kamala Harris

Quelle: ard
Trump hat den demokratischen Senator Tim Kaine kaum erwähnt, als dieser 2016 Clintons Vizepräsidenten-Kandidat war. Aber vier Jahre später, als Biden Kamala Harris zu seinem Running Mate machte, hatte er viel zu sagen. Er nannte Harris "fies" und sagte, "niemand mag sie". Vor Wählern in North Carolina erklärte er zudem, dass es "eine Beleidigung für unser Land" sei, wenn Harris die erste Präsidentin der USA würde.

Liz Cheney

Quelle: ap
Die ehemalige republikanische Abgeordnete aus Wyoming ist weiterhin ein rotes Tuch für Trump, obwohl sie ihren Kongresssitz im vergangenen Jahr verloren hat. Cheney war eine von zehn Republikanern im Repräsentantenhaus, die im Gefolge des Sturms auf das Kapitol am 6. Januar 2021 für ein Amtsenthebungsverfahren gegen Trump stimmten, und sie hat es zu ihrer Mission erklärt, seine Rückkehr ins Weiße Haus zu verhindern. Für Trump ist sie "Crazy Liz Cheney".

Carly Fiorina

Quelle: AP
Trump hat die einstige Hewlett-Packard-Topmanagerin in einem "Rolling Stone"-Interview 2015 auf besonders hässliche Weise verspottet. "Schaut euch dieses Gesicht an", sagte er über Carly Fiorina, die damals eine Zeitlang zu seinen republikanischen Vorwahlgegnern zählte. "Würde irgendeiner dafür stimmen? Könnt ihr euch das vorstellen, das Gesicht eures nächsten Präsidenten?"

Nikki Haley

Quelle: Reuters/Shannon Stapleton
Sie hat bislang zumeist gelassen auf Trumps Angriffe reagiert und bringt selbst manchmal - sorgfältig abgemessen - ins Spiel, dass sie eine Frau ist. Sie bezieht sich zum Beispiel öfters auf ihre hochhackigen Schuhe und verweist darauf, dass sie ältere, mächtigere Männer auf ihrem Weg ins Gouverneursamt geschlagen habe.

Diese Taktik erlaubt es ihr, Trumps Sexismus von sich abprallen zu lassen und mit einem Lächeln zu parieren. Trumps Weigerung, mit ihr zu debattieren, kommentierte sie etwa mit der Bemerkung: "Steh deinen Mann, Donald, ich weiß, du kannst es schaffen."

Quelle: AP

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