: WHO erklärt Corona-Notstand für beendet

05.05.2023 | 17:26 Uhr
Die WHO hat den globalen Corona-Gesundheitsnotstand aufgehoben und die höchste Alarmstufe für beendet erklärt. Weltweit habe es, so die Organisation, 20 Millionen Tote gegeben.
Das Coronavirus sei mit dem ausgerufenen Ende des Notstands aber noch nicht besiegt, warnt die Weltgesundheitsorganisation.Quelle: reuters
Die Corona-Pandemie gilt nicht mehr als internationaler Gesundheitsnotstand. Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, verkündete am Freitag in Genf die Aufhebung der höchsten Alarmstufe, die bei einer Bedrohung verhängt werden kann.
Die Pandemie folgt seit einem Jahr einem nachlassenden Trend.
Tedros Adhanom Ghebreyesus, Chef der WHO
Tedros verwies auf die gestiegene Immunität durch Impfungen und Infektionen. Konkrete Auswirkungen hat die Entscheidung nicht, weil jedes Land für sich bestimmt, welche Schutzmaßnahmen es verhängt.

Ghebreyesus: Weltweit mindestns 20 Millionen Tote

Durch die Corona-Pandemie sind nach neuen WHO-Angaben weltweit mindestens 20 Millionen Menschen ums Leben gekommen. Die neue Opferzahl sei fast drei Mal so hoch ist wie die bisherigen offiziellen Angaben, so WHO-Chef Tedros.
Mitte März hatte er noch gesagt, es gebe es "fast sieben Millionen gemeldete Corona-Tote", die tatsächliche Opferzahl sei aber viel höher.

WHO: Coronavirus zirkuliert weiter in der Welt

Das Virus Sars-CoV-2 ist damit nicht besiegt, so Tedros weiter. Es zirkuliert weiter in der Welt, ist gefährlich und kann jederzeit noch gefährliche Varianten entwickeln.
Dennoch folgte die WHO der Empfehlung eines unabhängigen Expertenausschusses, weil sie überzeugt ist, dass die Welt gute Werkzeuge hat, um die Menschen vor dem Virus zu schützen.

Die Warnfunktion der millionenfach genutzten Corona-App in Deutschland endete bereits am 30. April. Seitdem ist es nicht mehr möglich, eine Meldung nach "Risikobegegnungen" zu erhalten.

30.04.2023 | 00:17 min
Dazu gehören neben den Impfstoffen und Medikamenten auch Schutzmaßnahmen wie das Tragen von Masken oder das Abstand halten in vollen und schlecht belüfteten Innenräumen.
Allein das solidarische UN-Impfprogramm Covax hat einer Analyse zufolge bis Ende 2022 in Ländern mit niedrigen Einkommen 2,7 Millionen Menschenleben durch Corona-Impfungen gerettet.

2,8 Millionen Corona-Infektionen im Jahr 2023

Nach WHO-Statistiken erleben deutlich weniger Menschen einen schweren Verlauf der Krankheit Covid-19 als zu Beginn der Pandemie, als es noch keine Impfstoffe und Medikamente gab.
Dennoch wurden der WHO allein vom 3. bis 30. April dieses Jahres nahezu 2,8 Millionen neue Infektionen und über 17.000 Todesfälle gemeldet.

Corona-Impfungen haben Leben gerettet. Doch Menschen, die nach der Impfung unter Beschwerden leiden, fühlen sich allein gelassen.

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Da aber in vielen Ländern kaum noch getestet wird, gilt dies nicht als akkurates Bild der Lage. Wenn die WHO einen Gesundheitsnotstand ausruft, will sie Regierungen und die Öffentlichkeit aufrütteln, damit sie eine Bedrohung ernst nehmen und sich vorbereiten.

Länder entscheiden über weitere Corona-Maßnahmen

Welche konkreten Empfehlungen oder Einschränkungen verhängt werden, entscheidet jede Regierung für sich. Die WHO gibt lediglich Empfehlungen ab und appelliert nach wie vor an die Regierungen, nicht zur Tagesordnung überzugehen.
Seit Monaten bittet sie, dass mehr Coronatests durchgeführt und Viren genetisch untersucht werden. Nur so sei eine Übersicht über die Verbreitung möglicher neuer Varianten möglich.

Nachdem Corona kein Thema mehr war, warnen die Virologen vor einer neuen sehr ansteckenden Variante. Nun stellt sich die Frage, ob man sich erneut impfen lassen sollte.

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Als die WHO den Corona-Gesundheitsnotstand am 30. Januar 2020 ausrief, waren außerhalb Chinas rund 100 Infektionen in rund 20 Ländern bekannt und keine Todesfälle.
Das Robert-Koch-Institut (RKI) führt mehr als 173.000 Todesfälle in Deutschland auf eine Corona-Infektion zurück. Die meisten der vielfältigen Corona-Schutzmaßnahmen wurden hierzulande bereits vor Monaten aufgehoben.
Quelle: dpa, AFP

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