: Bauern drohen neue Proteste kommende Woche an

18.01.2024 | 17:49 Uhr
Bauernpräsident Joachim Rukwied hat neue Proteste angedroht, sollte die Ampel beim Agrardiesel keine Bewegung zeigen. Ab kommender Woche könne es "weitreichendere" Aktionen geben.

Bei der Debatte ging es um die Ampel-Pläne zu den Subventionsstreichungen in der Landwirtschaft. CDU-Chef Merz nutzte die Gelegenheit für scharfe Kritik an der Regierung.

18.01.2024 | 01:46 min
Bauernpräsident Joachim Rukwied hat mit neuen und weitreichenderen Protesten ab kommender Woche gedroht, sollte die Bundesregierung die Pläne einer Steuererhöhung beim Agrardiesel nicht zurücknehmen.
Wenn jetzt beim Agrardiesel nichts kommt, kommen die nächsten Proteste und Aktionen ab der kommenden Woche.
Joachim Rukwied, Präsident Deutscher Bauernverband
Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) verteidigte die Steuererhöhung im Bundestag am Donnerstag erneut als "fair und vertretbar".
Rukwied erklärte in Berlin, alles, was bislang angekündigt worden sei, habe die Verärgerung der Bauern noch weiter gesteigert statt beruhigt. "Die Verantwortung liegt jetzt einzig bei der Bundesregierung und den Regierungsfraktionen. Nur sie können weitreichendere Bauernproteste verhindern."

Finanzminister Lindner verteidigt vor den Protestlern die Kürzung bei der Dieselsubvention. Die Ampel will aber bis zum Sommer Entlastungen für die Landwirtschaft beschließen.

16.01.2024 | 01:59 min

Özdemir wirbt für Fleisch-Abgabe

Der Haushaltsausschuss des Bundestages beriet am Donnerstag abschließend über den Etat des Bundes für 2024. Zu den massiven Einschnitten in der Etatvorlage gehören auch die schrittweisen Kürzungen beim Agrardiesel. Im Bundestag debattierten Regierungs- und Oppositionsfraktionen rund zwei Stunden lang über die Landwirtschaftspolitik.
Minister Özdemir rief die Union erneut zur Zusammenarbeit auf: Jetzt gebe es die Möglichkeit, "gemeinsam konstruktiv" daran zu arbeiten, die Landwirtschaft zukunftsfest aufzustellen. Der Minister warb erneut für eine Abgabe auf Fleisch, aus deren Einnahmen Landwirte beim Umbau ihrer Ställe unterstützt werden. Es handle sich um nur "wenige Cent pro Kilo mehr", sagte er im Bundestag. Zahlen sollen dies die Verbraucherinnen und Verbraucher. Ein "Tierwohlcent" wäre eine "Investition in die Zukunft der Landwirtschaft und der ländlichen Räume in Deutschland".

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) hat Maßnahmen der Bundesregierung für die Landwirtschaft vorgestellt und die die Opposition bei der Gestaltung der Agrarpolitik erneut zur Zusammenarbeit aufgerufen.

18.01.2024 | 01:45 min

Merz: Ampel "regiert gegen die Bevölkerung"

CDU-Chef Friedrich Merz nutzte die Debatte zu einem Generalangriff auf die Bundesregierung. Nicht nur die Agrarpolitik, sondern auch die Finanzpolitik, die Energiepolitik oder die Einwanderungspolitik hätten in der Bevölkerung keine Mehrheit mehr, sagte er. Damit gefährde die Regierung "immer weiter die Zustimmung zu den Institutionen unseres demokratischen Rechtsstaates". "Ihre Politik ist nicht mehrheitsfest", warf Merz der Ampel-Regierung vor.
Sie regieren gegen die Bevölkerung.
CDU-Chef Friedrich Merz im Bundestag
Er habe sich in der Debatte zur Agrarpolitik zu Wort gemeldet, um die Regierung "dringend und in größter Besorgnis" zu bitten, den Protest der Landwirte und den Widerspruch in der Bevölkerung ernstzunehmen, sagte der Oppositionsführer weiter. "Kommen Sie mit Ihrer Politik zur Besinnung, bevor Teile unseres Landes in diesem Jahr unregierbar werden." 

Der Bundestag diskutierte über die Streichungspläne der Ampel im Agrarsektor. CDU-Chef Friedrich Merz nutzte die Debatte für eine harsche Kritik an der Politik der Bundesregierung.

18.01.2024 | 01:44 min

Ampel-Fraktionen: Entlastungen für Landwirte kommen bis zur Sommerpause

Die Ampel-Fraktionen beschlossen nach der Debatte einen Antrag, in dem sie ankündigen, im ersten Quartal, also bis Ende März, konkrete Vorhaben zur Entlastung der Landwirtschaft vorzustellen. Bis zur Sommerpause wollen sie "entsprechende Maßnahmen" beschließen. Die Regierung fordern sie in dem Antrag auf, sie bei ihren Maßnahmen zu unterstützen.
Dazu soll die Regierung sieben Fragen "im Rahmen der verfügbaren Haushaltsmittel" klären, aufgelistet sind etwa Bürokratieabbau und "allgemeine steuerliche Maßnahmen", um Betriebe zu entlasten, die Entwicklung alternativer Antriebe für landwirtschaftliche Maschinen und die "verlässliche Finanzierung für die tierwohlgerechte Tierhaltung". 
Der CSU-Abgeordnete Artur Auernhammer kritisierte dies als einen "Fragenkatalog der Regierungskoalition an sich selbst". SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich hatte am Montag nach einem Gespräch mit Bauernvertretern angekündigt, der Bundestag wolle bis zur Sommerpause "klare strukturelle Entscheidungen treffen, die der Landwirtschaft Planungssicherheit bringen und auch Entlastung".
Quelle: AFP

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