: Bundeswehr: FDP will Reservisten mobilisieren

22.05.2024 | 10:12 Uhr
In der Diskussion über die Zukunft der Wehrpflicht fordert FDP-Fraktionschef Dürr die Mobilisierung von Reservisten. Es brauche ein Signal, dass die Reserve gebraucht werde.
Können Reservisten das Personalproblem bei der Bundeswehr lösen? FDP-Fraktionschef Dürr sieht darin eine Chance.Quelle: dpa
In der Debatte über eine mögliche Wiedereinführung der Wehrpflicht hat der Fraktionschef der FDP Christian Dürr Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) aufgefordert, auf Reservisten zuzugehen. Dürr sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe:
Die Reserve der Bundeswehr braucht das klare Signal, dass sie gebraucht wird. Zusammen mit den Aktiven hätten wir ein Potenzial von über einer Million Soldatinnen und Soldaten.
Christian Dürr, FDP-Fraktionschef
Pistorius hatte wiederholt die Einführung einer Wehr- oder Dienstpflicht in Deutschland in die Diskussion gebracht. Er brachte auch das schwedische Modell ins Spiel, bei dem alle jungen Menschen gemustert werden, bei der Einberufung jedoch vorwiegend auf Freiwilligkeit gesetzt wird. Dürr forderte den Verteidigungsminister hingegen auf, jetzt gezielt Reservisten anzusprechen.

Schwedens Armee hat rund 24.000 aktive Soldatinnen und Soldaten. Alle Heranwachsenden werden vom Militär erfasst und das Los entscheidet, wen Schweden dann wirklich als Wehrpflichtigen an die Waffen ruft.

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Dürr: Reservisten erhalten keine Angebote

Viele in der Reserve wollten nun einen Beitrag leisten, aber ihnen werde kein Angebot gemacht. Dazu sagte Dürr:
Ich kann das nicht nachvollziehen, schließlich haben diese Menschen sich bereits zur Bundeswehr bekannt und bringen berufliche Expertise mit, die in vielen Bereichen sicher gebraucht wird, etwa in der IT.
Christian Dürr, FDP-Fraktionschef

SPD-Chef Klingbeil setzt auf Freiwilligkeit

SPD-Chef Lars Klingbeil hatte sich zu Beginn der Woche dafür ausgesprochen, bei der Rekrutierung von Soldaten für die Bundeswehr weiterhin auf Freiwilligkeit statt auf einen Pflichtdienst zu setzen.
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Wenn man die Attraktivität und auch die Wertschätzung des Soldatenberufs in der Gesellschaft steigere, werde das dazu führen, dass mehr Leute freiwillig zur Bundeswehr kommen.
Ich finde, wir sollten es freiwillig probieren, indem wir die Bundeswehr noch attraktiver machen.
SPD-Vorsitzender Lars Klingbeil
Davon sei er fest überzeugt und deswegen sei Zwang etwas, was er gerade nicht sehe, dass man das politisch beschließen sollte.

Immer mehr Schulen laden Soldaten ein, um als Experten über Sicherheitspolitik zu sprechen. Die Bildungsgewerkschaft GEW sieht dies kritisch.

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Klingbeil sprach sich stattdessen dafür aus, mehr Anreize für junge Leute zu schaffen, freiwillig Wehrdienst zu leisten. Als Beispiele nannte er die Möglichkeit, kostenlos den Führerschein zu machen oder ein Studium bei der Bundeswehr zu absolvieren. "Da gibt es viele gute Argumente für die Truppe und das sind die Dinge, die ich in den Vordergrund stellen würde."
Quelle: AFP, dpa

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