: Habeck findet Debatte um Hasenbuch aufgeregt
Wirtschaftsminister Robert Habeck (B'90/Grüne) hat die Aufregung um das von Comedian Anke Engelke neu geschriebene Kinderbuch "Die Häschenschule" kritisiert. Habeck sagte im Podcast "Kitchen Talk" mit Journalistin Katrin Bauerfeind:
Natürlich ist manchmal die Aufgeregtheit der Debatte dem Thema nicht immer angemessen.
Das gelte generell bei vielen Themen. Bei den Fragen, wohin man reise, was man esse oder wie man rede könnten eigentlich "alle entspannt" sein. "Sind wir aber nicht", konstatierte Habeck. Das könne auch im Fall von Jugendliteratur vorkommen.
Das Umschreiben von Büchern nannte Habeck eine "völlig legitime Debatte".
Darum geht es in Engelkes "Häschenschule"
Engelke hatte das 100 Jahre alte Kinderbuch umgeschrieben. In ihrer neuen Version sitzt in der Häschenschule neben den Hasen ein friedliebender Fuchsjunge, der sich vegan ernährt und Möhren liebt.
Gefahr geht bei Engelke vom Menschen aus. In ihrem Buch sprüht der Bauer Gift auf sein Feld und bedroht kleinere Tiere mit seinem Mähdrescher. An dieser Darstellung hatte es teils heftige Kritik gegeben, etwa vom sächsischen Bauernpräsidenten Torsten Krawczyk:
Ich bin ehrlich gesagt völlig fassungslos und habe für ein solches Buch keinerlei Verständnis.
Krawczyk kritisierte, dass der Landwirt bei Engelke der Böse sei, sobald es um die Natur gehe. Engelke hatte in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung darauf verwiesen, sie wolle "alte Rollenbilder ins Wanken" bringen.
Wie Habecks Bücher umgeschrieben wurden
Habeck äußerte für dieses Anliegen Verständnis. Auch seine eigenen Bücher, die er vor 20 Jahren geschrieben habe, würden von Zeit zu Zeit aktualisiert. So würden etwa die Namen von Protagonisten gewechselt, etwa weil der Name Martin inzwischen zu altmodisch sei.
Aus einem seiner Bücher sei auch schon einmal eine Telefonzelle rausgeflogen, weil inzwischen alle ein Handy hätten. Wenn allerdings seine Frau aus den gemeinsamen Büchern vorlese, wollten Kinder meistens die Version mit der alten Telefonzelle hören, so Habeck.