: Warum Lauterbach jetzt auf Tiktok ist

19.03.2024 | 01:21 Uhr
Auf Tiktok dominiert die AfD mit ihren Inhalten. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will dagegenhalten und veröffentlicht seine ersten Beiträge auf der Kurzvideo-Plattform.
Karl Lauterbach (SPD): "Ich glaube, wir dürfen die sozialen Medien der AfD nicht überlassen."Quelle: AFP
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach ist jetzt auch auf der Kurzvideo-Plattform Tiktok aktiv. Der SPD-Politiker lud am Montagabend seine ersten Beiträge hoch. Er hatte dies kürzlich angekündigt und in einem Interview des Portals "t-online" damit begründet, auf der gerade bei jungen Menschen beliebten Plattform ein Gegengewicht zur AfD schaffen zu wollen.
"Revolution bei Tiktok, heute geht es los", sagte Lauterbach in seinem ersten Video. Dieses nahm er in der Kulisse der ARD-Sendung "Hart aber fair" auf, in der er am Montagabend zu Gast war. Neben ihm stand der Autor Sascha Lobo, auch Moderator Louis Klamroth zeigte sich in dem Clip und fiel Lauterbach ins Wort: "Liebe Grüße an die Boomer, wir machen jetzt Sendung", sagte er.

Die Videos der AfD, die in Teilen als rechtsextremistisch gilt, wurden in den letzten beiden Jahren hunderttausendfach geklickt. Politiker anderer Parteien und User wollen nun dagegenhalten.

12.03.2024 | 01:02 min

Lauterbach: Soziale Medien nicht der AfD überlassen

"Ich glaube, wir dürfen die sozialen Medien der AfD nicht überlassen", sagte Lauterbach in der ARD-Sendung. "Bei Twitter habe ich weit über eine Million Follower, da läuft es doch auch - und wieso sollte es hier nicht möglich sein?" Ganz klar sei Tiktok eine besondere Herausforderung, "weil eben hier durch das Videoformat ein relativ plumper Satz, der catchy ist, besser läuft als eine Erklärung".
Lauterbach tritt dort mit dem Account @karl.lauterbach24 auf, den er am Montag auch über seinen Account auf der Plattform X (früher Twitter) bewarb. Dort ist der Sozialdemokrat sehr aktiv und meldet sich häufig und zu vielen Themen zu Wort.

Der Erfolg der AfD basiere auch auf einer Armee von Fans, die Inhalte verbreiten. Dabei setze sie auf das Narrativ der korrupten Eliten, so Politikwissenschaftler Marcus Bösch.

12.03.2024 | 12:41 min

Sorgen um Datensicherheit bei Tiktok

Tiktok ist die einzige international erfolgreiche Online-Plattform, die nicht aus den USA stammt. In den USA gibt es - wie auch in Europa - die Sorge, die App könne zum Sammeln von Informationen über Nutzer durch chinesische Behörden oder für politische Einflussnahme missbraucht werden. Regierungen mehrerer Länder sowie die EU-Kommission untersagten die Nutzung von Tiktok auf Diensthandys.
Darauf angesprochen hatte Lauterbach "t-online" gesagt: "Das ist mir bekannt. Und ich werde definitiv kein Diensthandy dafür nutzen." Er kenne sich mit Datensicherheit gut aus und treffe entsprechende Vorkehrungen.

Die Algorithmen von Tiktok stehen unter Verdacht abhängigkeitsfördernd zu sein. Bei einem Verstoß kann die EU-Kommission Geldbußen von bis zu sechs Prozent des weltweiten Jahresumsatzes vehängen.

19.02.2024 | 02:17 min

USA erwägen Verbannung von Tiktok aus App-Stores

Tiktok weist Bedenken stets zurück und betont, man sehe sich nicht als Tochter eines chinesischen Unternehmens. Bytedance sei zu 60 Prozent im Besitz westlicher Investoren. Der Firmensitz liege auf den Cayman-Inseln in der Karibik.
Kritiker kontern, dass die chinesischen Gründer bei einem Anteil von 20 Prozent die Kontrolle dank höherer Stimmrechte hielten und Bytedance eine große Zentrale in Peking habe.
Im US-Kongress ist gerade ein Gesetzentwurf auf dem Weg, der zur Verbannung von Tiktok aus amerikanischen App-Stores führen könnte, falls die App im Besitz des Bytedance-Konzerns bleiben sollte.
Quelle: dpa

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