: Reichinnek und Pellmann neue Linken-Spitze

19.02.2024 | 20:25 Uhr
Dietmar Bartsch geht, Heidi Reichinnek und Sören Pellmann übernehmen: Das Duo wurde mit knappem Ergebnis an die Spitze der parlamentarische Gruppe der Linken im Bundestag gewählt.

Nach dem Rücktritt des langjährigen Fraktionschefs Dietmar Bartsch hat die Linke über eine neue Spitze abgestimmt. Heidi Reichinnek und Sören Pellmann wurden gewählt

20.02.2024 | 01:34 min
Die Abgeordneten Sören Pellmann und Heidi Reichinnek führen künftig die Linke im Bundestag. Die neue Gruppe mit insgesamt 28 Mitgliedern wählte die beiden am Montag in Berlin. Die Ergebnisse der neuen Gruppen-Vorsitzenden fielen in zwei Kampfabstimmungen sehr knapp aus.
Beworben hatten sich auch die Abgeordnete Clara Bünger und Linken-Bundesgeschäftsführer Ates Gürpinar. Gürpinar zog im Laufe des Verfahrens zurück. Bünger unterlag in zwei Wahlgängen sowohl Reichinnek als auch Pellmann mit jeweils 13 zu 14.

Reichinnek und Pellmann noch wenig bekannt

Pellmann und Reichinnek folgen damit dem langjährigen Fraktionschef Dietmar Bartsch, der sich nach Jahrzehnten in hohen Parteiämtern aus der ersten Reihe zurückzieht.

"Es ist das Ende der Fraktion, aber die Chance für einen Neustart", so Dietmar Bartsch, Fraktionschef Die Linke, über die Auflösung seiner Fraktion. "Linke Politik ist wirklich dringend notwendig."

14.11.2023 | 04:33 min
Die beiden neuen Gruppen-Vorsitzenden sind noch wenig bekannt. Heidi Reichinnek (35) stammt aus Sachsen-Anhalt und zog über die niedersächsische Landesliste in den Bundestag ein. Sie war in der ehemaligen Linken-Fraktion Sprecherin für Frauenpolitik.
Sören Pellmann (47) stammt aus Leipzig und gewann dort 2017 und 2021 ein Direktmandat. Dieses und die beiden Direktmandate von Gregor Gysi und Gesine Lötzsch sicherten der Linken 2021 den Einzug in den Bundestag in Fraktionsstärke, obwohl sie nur 4,9 Prozent der Zweitstimmen erreichte. Pellmann war Sprecher für Inklusion und Teilhabe der Fraktion.

Linke in der Krise

Die Linke steckt nach der Abspaltung des Flügels um Sahra Wagenknecht in der Krise und liegt in Umfragen bundesweit nur bei drei bis vier Prozent. Die Linksfraktion hatte sich im Dezember aufgelöst, nachdem Wagenknecht und neun weitere Abgeordnete aus der Partei ausgetreten waren.

Nach dem Parteiaustritt von Sahra Wagenknecht und ihren Mitstreitern hat die Linksfraktion im Bundestag ihr eigenes Ende beschlossen. Ein tiefer Einschnitt für die Linkspartei.

14.11.2023 | 02:53 min
Sie bilden als Bündnis Sahra Wagenknecht inzwischen eine eigene Gruppe im Bundestag mit zehn Mitgliedern und Wagenknecht als Chefin.
Abgeordnete gleicher politischer Überzeugung, die nicht die Fraktionsmindeststärke erreichen, können sich zu einer Gruppe zusammenschließen. Gruppen haben ähnliche Rechte wie eine Fraktion aber nicht alle.
Quelle: dpa, AFP

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