: Junge Menschen sehen Europa positiv

05.06.2024 | 12:35 Uhr
Die meisten Jüngeren sehen die EU positiv und Friedenssicherung als eine ihrer wichtigsten Aufgaben. Doch längst nicht alle wollen bei der Europawahl wählen, so eine Studie.
Zum ersten Mal dürfen auch Menschen ab 16 Jahren bei der Europawahl wählen - aber die Wahlbereitschaft der Jüngeren ist nicht so hoch. Quelle: dpa
Junge Menschen in Deutschland - und insgesamt in Europa - stehen einer Umfrage zufolge der Europäischen Union mehrheitlich positiv gegenüber. Zugleich wollen viele bei der Europawahl nicht wählen gehen. Das hat eine repräsentative Studie der Bertelsmann Stiftung ergeben, die am Mittwoch veröffentlicht wurde. So wollen bundesweit nur 57 Prozent der Befragten im Alter von 16 bis 25 Jahren bei der Wahl zum Europäischen Parlament am Sonntag ihre Stimme abgeben.
Von den Befragten zwischen 26 und 69 Jahren wollen sich dagegen 62 Prozent an der Wahl beteiligen. EU-weit sind die Werte ähnlich, insgesamt aber leicht höher. Zum ersten Mal dürfen auch 16- und 17-Jährige bei der Europawahl wählen.

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Zufrieden mit "Demokratie in der Europäischen Union"

Trotz der unterdurchschnittlichen Wahlbereitschaft sind junge Menschen grundsätzlich pro-europäischer eingestellt als ältere. Die Frage, ob sie bei einem potentiellen Referendum für den Verbleib ihres Landes in der Europäischen Union stimmen würden, bejahten EU-weit 78 Prozent der 16- bis 25-Jährigen. Bei den älteren Befragten waren es nur 65 Prozent.
Zudem sind 67 Prozent der 16- bis 25-Jährigen bundesweit zufrieden "mit der Art und Weise, wie die Demokratie in der Europäischen Union funktioniert".

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Friedenssicherung als wichtiges Thema

Beim Blick auf die Themen zeigte sich, dass in beiden Gruppen eine Mehrheit von rund 60 Prozent die Friedenssicherung als wichtigste Aufgabe der EU ansieht.
Deutlich häufiger als in der älteren Gruppe sagten aber die bis 25-Jährigen, die EU solle sich in den kommenden Jahren darauf konzentrieren, Bürgerrechte zu schützen (50 Prozent) und den Klimawandel zu bekämpfen (42 Prozent).

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Kaum Protestwähler bei Jüngeren

Jüngere Menschen wählen zudem kaum aus Protest. Nur 23 Prozent der Befragten gaben EU-weit an, mit ihrer Wahl ihre Missbilligung der aktuellen Politik ausdrücken zu wollen. Bei den 26- bis 69-Jährigen waren es dagegen 30 Prozent.
Am 9. Juni dürfen fast 65 Millionen Menschen in Deutschland jene Abgeordneten wählen, die Deutschland im Europaparlament vertreten werden. Erstmals wahlberechtigt sind dabei auch rund 1,4 Millionen 16- und 17-Jährige. Insgesamt waren für die Studie in allen EU-Ländern 13.241 Personen zwischen 16 und 69 Jahren befragt worden.
Quelle: dpa, AFP

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