FAQ

: Was man zur Europawahl 2024 wissen muss

von Torben Heine
08.06.2024 | 06:55 Uhr
Am Sonntag wird ein neues EU-Parlament gewählt. Welche Kandidaten in Deutschland zur Wahl stehen, wer überhaupt wählen darf. Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Italien ist eines der Länder, in denen schon heute die EU-Wahl beginnt. Auch in Lettland und der Slowakei können Wahlberechtigte schon ihre Stimme abgeben.

08.06.2024 | 00:24 min
Alle fünf Jahre wird in der Europäischen Union ein neues Parlament gewählt. Nach der letzten Europawahl 2019 ist es in diesem Jahr wieder so weit. EU-Bürgerinnen und -Bürger können ihr Kreuz machen.

Wann findet die Europawahl 2024 statt?

Der Wahltag bei der Europawahl in Deutschland ist in diesem Jahr Sonntag, der 9. Juni. In manchen EU-Ländern wird bereits wenige Tage vorher gewählt, etwa in den Niederlanden oder in Tschechien.

An welchen Tagen in der EU gewählt wird

6. Juni

  • Niederlande

7. Juni

  • Irland
  • Tschechien (1. Wahltag)

8. Juni

  • Frankreich (Überseegebiete)
  • Italien (1. Wahltag)
  • Lettland
  • Malta
  • Slowakei
  • Tschechien (2. Wahltag)

9. Juni

*Wahltag wird erst kurz vor der Wahl offiziell bestätigt

Als EU-Kommissionspräsidentin ist Ursula von der Leyen die mächtigste Frau Europas. Das würde sie gerne bleiben. Doch sie steht in der Kritik, auch wegen ihrer Nähe zu den Rechten.

12.05.2024 | 04:07 min

Worum geht es bei der Europawahl?

Gewählt wird ein neues Europäisches Parlament. Das Parlament wirkt entscheidend an EU-Gesetzen mit, bestimmt den Haushalt der Europäischen Union mit und kontrolliert außerdem die anderen EU-Organe wie Kommission und Rat.
Die EU hat aktuell 27 Mitglieder und neun Beitrittskandidaten.
Wie schon bei der vergangenen Europawahl werden bei der diesjährigen Wahl 96 Europaabgeordnete in Deutschland gewählt. Mit ihrer Stimmabgabe haben Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, die europäische Politik unmittelbar zu beeinflussen - kein anderes EU-Organ wird direkt gewählt.

Wie wird gewählt?

In der EU wird seit 20 Jahren einheitlich nach dem Verhältniswahlrecht gewählt. Das bedeutet ganz einfach: Je mehr Wählerinnen und Wähler ihre Stimme einer Partei geben, desto mehr Europaabgeordnete schickt diese ins Europäische Parlament.
Das genaue Wahlsystem wird allerdings von den Mitgliedsstaaten unterschiedlich geregelt. In Deutschland wird auf Basis von Listenwahlvorschlägen der Parteien gewählt.

Bei der Europawahl in den Niederlanden führt das rot-grüne Bündnis vor der Partei des Rechtspopulisten Wilders. Doch das offizielle Ergebnis wird erst am Sonntag bekanntgegeben.

07.06.2024 | 01:37 min
Die Stimme können Wählerinnen und Wähler dabei entweder im Wahllokal oder per Briefwahl abgeben. In welches Wahllokal man gehen muss, steht auf der Wahlbenachrichtigung, die per Post kommt und zum Wahltag mitgebracht werden sollte. Für die Briefwahl muss bis spätestens Freitag, 7. Juni, ein Wahlschein beantragt werden, dann kommen die Wahlunterlagen per Post. Online gewählt werden kann in Deutschland bei der Europawahl nicht.

Welche Kandidaten und Parteien stehen zur Wahl?

Parteien und andere politische Vereinigungen in Deutschland haben im Vorfeld der Wahl Vorschläge für die Europawahl 2024 eingereicht - in Form einer Bundesliste oder einzelner Landeslisten. Einzelne Personen können nicht kandidieren. Insgesamt 35 Parteien und 1.413 Kandidatinnen und Kandidaten wurden von der Bundeswahlleiterin zur Europawahl zugelassen.
Im Gegensatz zu Bundes- und Landtagswahlen in Deutschland gibt es bei Europawahlen seit zehn Jahren keine Sperrklausel mehr. Parteien müssen also keine bestimmte Prozenthürde mehr erreichen, um überhaupt Abgeordnete nach Straßburg entsenden zu können.

Die Bürgerinnen und Bürger der Europäischen Union wählen alle fünf Jahre das EU-Parlament. Die Abgeordneten übernehmen dann verschiedene Aufgaben und gestalten so die EU-Politik.

25.04.2024 | 01:02 min
Schon lange vor der Veröffentlichung der Wahllisten haben sich die meisten Parteien auf Spitzenkandidaten festgelegt, die die jeweiligen Listen anführen. Prominente Gesichter sollen Wählerinnen und Wähler überzeugen.
Eine Besonderheit gibt es bei den Unionsparteien CDU und CSU: Erstere tritt in 15 Bundesländern - in allen außer in Bayern - an, letztere dagegen nur in Bayern. Weil die CDU somit keine Bundes-, sondern nur Landeslisten hat, steht ihre Spitzenkandidatin Ursula von der Leyen auf keinem Wahlzettel.

Spitzenkandidaten deutscher Parteien*

  • CDU: Ursula von der Leyen
  • CSU: Manfred Weber
  • Bündnis 90/Die Grünen: Terry Reintke
  • SPD: Katarina Barley
  • AfD: Maximilian Krah
  • Die Linke: Carola Rackete und Martin Schirdewan
  • FDP: Marie-Agnes Strack-Zimmermann
  • Die Partei: Martin Sonneborn und Sibylle Berg
  • Freie Wähler: Christine Singer
  • Tierschutzpartei: Sebastian Everding, Aída Spiegeler Castañeda und Robert Gabel
  • ÖDP: Manuela Ripa
  • Familienpartei: Helmut Geuking
  • Volt: Damian Boeselager, Nela Riehl, Kai Tegethoff und Rebekka Müller
  • Piratenpartei: Anja Hirschel
  • Bündnis Sahra Wagenknecht: Fabio di Masi und Thomas Geisel

*Parteien nach Wahlergebnis bei der Europawahl 2019 sortiert, BSW neu

Wer darf wählen bei der Europawahl?

In Deutschland besteht keine Wahlpflicht, der Urnengang ist freiwillig. Im Gegensatz zur Bundestagswahl, bei der nur Volljährige wählen dürfen, kann man in Deutschland bei Europawahlen sogar schon ab dem 16. Geburtstag seine Stimme abgeben. Das ist EU-weit eine Besonderheit: Neben Deutschland dürfen unter 18-Jährige nur in Österreich, Malta, Griechenland und auf Antrag in Belgien an der Wahl teilnehmen.

Wahlberechtigt in Deutschland ist nur, wer eine deutsche oder eine andere EU-Staatsbürgerschaft hat, seinen Wohnsitz in Deutschland hat und sich außerdem seit mindestens drei Monaten in der EU aufhält. Zudem muss man in das Wählerverzeichnis eingetragen sein. Das geschieht bei Menschen, die in Deutschland gemeldet sind, in der Regel automatisch.

Wie sehen die Umfragen zur Europawahl aus?

Wie groß ist das Interesse in der deutschen Bevölkerung an der Europawahl? Und wie ist die Stimmung kurz vor der Wahl am 9. Juni? Dazu das aktuelle ZDF-Politbarometer Extra.

06.06.2024 | 01:16 min
In den Umfragen zur Europawahl ist die Union bereits in den vergangenen Wochen klar stärkste Kraft. Laut ZDF-Politbarometer vom 6. Juni kämen CDU und CSU auf 30 Prozent, wenn schon jetzt Wahl wäre. Der zweite Platz dagegen ist umkämpft zwischen Grünen, SPD und AfD.

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