: Wagenknecht bekommt Spenden aus dem Ausland

10.12.2023 | 09:20 Uhr
Sahra Wagenknechts neu gegründetes Bündnis hat bestätigt, auch Spenden aus dem Ausland bekommen zu haben. Insgesamt seien mittlerweile mehr als eine Million Euro gespendet worden.
Sahra Wagenknecht mit Unterstützern in der Bundespressekonferenz. Quelle: JOHN MACDOUGALL/afp
Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) der ehemaligen Linken-Politikerin hat einem Bericht zufolge auch zahlreiche Spenden aus dem Ausland erhalten. Auch aus Ländern außerhalb Europas sei Geld geflossen, berichtete die "Bild am Sonntag". Auf Anfrage habe der Verein erklärt:
Ja, es sind Spenden aus dem europäischen Ausland und auch aus dem außereuropäischen Ausland eingegangen.
Bündnis Sahra Wagenknecht
Aus welchen Staaten die Spender das Geld überwiesen, wolle das Bündnis nicht sagen. All diese Spenden hätten den Wert von 1.000 Euro nicht überschritten. Der Verein folge nach eigenen Angaben freiwillig den Regeln des Parteiengesetzes.

Mit ihrem Verein will Sahra Wagenknecht Menschen ansprechen, die mit den etablierten Parteien unzufrieden sind, sagte die langjährige Linkenpolitikerin im heute-journal-Interview.

23.10.2023 | 06:59 min

Mehr als eine Million Euro eingenommen

Insgesamt habe das Bündnis Sahra Wagenknecht in knapp sieben Wochen rund 1,1 Millionen Euro eingenommen, hieß es in dem Bericht weiter. Darunter seien auch Großspenden in Höhe von 50.000 und 20.000 Euro gewesen. 
Das BSW besteht bislang nur als Verein und ist noch keine Partei. "Wir werden in diesen Tagen eine siebenstellige Summe erreichen", hatte BSW-Schatzmeister Ralph Suikat am Freitag der "Süddeutschen Zeitung" gesagt. Rechtsexperten sehen das Vorgehen kritisch, da der Verein die gesetzlichen Regelungen zur Parteienfinanzierung umgehen könne. 

Parteienfinanzierung strenger als Vereinsrecht

Die Rechtswissenschaftlerin und Parteienforscherin Sophie Schönberger sagte der "SZ" vom Freitag, die Regeln zur Parteienfinanzierung seien viel strenger als das Vereinsrecht. Es dränge sich der Verdacht auf, dass es Ziel des BSW-Vereins sei, das Parteienrecht zu unterlaufen.
Parteien dürfen etwa grundsätzlich keine Spenden von mehr als 1.000 Euro aus Ländern außerhalb der EU annehmen. Suikat versicherte, dass das BSW bereits jetzt so geführt werde, als ob es dem Parteienrecht unterläge.
Beträge über 1.000 Euro, die ohne vorherige Absprache aus dem Ausland überwiesen wurden, werden wir deshalb zurück überweisen.
Bündnis Sahra Wagenknecht
Wagenknecht zufolge ist die Parteigründung für Januar geplant. Laut "Spiegel" soll der Gründungsparteitag am 27. Januar in Berlin stattfinden. Landesverbände sollen zunächst in Thüringen, Brandenburg und Sachsen gegründet werden, wo im kommenden Jahr Landtagswahlen anstehen. Außerdem will Wagenknecht an der Europawahl teilnehmen.

Als Vorstufe ihrer neuen Partei hat Sahra Wagenknecht den Verein „Bündnis Sahra Wagenknecht“ gegründet. Mit ihrer Partei will sie erstmals bei der Europawahl 2024 antreten.

23.10.2023 | 03:01 min
Quelle: AFP

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