: Neue Regeln für Obst und Gemüse mit Mängeln?

21.04.2023 | 18:28 Uhr
Obst und Gemüse mit "Mängeln" wird oft nicht gekauft. Die EU-Kommission plant nun neue Regeln. Zudem soll es mehr Transparenz bei der Produktherkunft geben. Die Pläne im Überblick.
Damit weniger Lebensmittel weggeworfen werden, will die EU-Kommission die Regeln für unansehnliches Obst und Gemüse lockern. Erzeugnisse mit äußerlichen Mängeln sollen direkt vor Ort verkauft werden dürfen, teilte die Kommission mit. Dies ermögliche:
  • kurze Lieferwege für Bauern
  • frisches Obst und Gemüse zu erschwinglichen Preisen für Kunden

EU will mehr Transparenz bei Herkunft

Außerdem sollen auf Etiketten bestimmter Lebensmittel wie Honig, Nüsse oder Trockenfrüchte künftig alle Herkunftsländer aufgeführt werden. Agrarkommissar Janusz Wojciechowski erklärt:
Wir wollen die Transparenz verkaufter Produkte für Verbraucher verbessern.
Janusz Wojciechowski, Agrarkommissar
Bisher gilt für die Kennzeichnung: Wenn Honig aus der EU mit Importhonig etwa aus China vermengt wird, muss dies nur allgemein auf der Verpackung als "Mischung von Honig aus EU- und Nicht-EU-Ländern" angegeben sein.
Theoretisch können kleine Mengen EU-Honig mit einem Großteil billiger Importe vermengt werden. Dabei soll auch künftig nicht angegeben werden müssen, wie viel Honig aus welchem Land kommt.
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Änderungen auch bei Fruchtsäften und Konfitüren

Darüber hinaus soll auf Fruchtsäften der Hinweis "ohne zusätzlichen Zucker" stehen dürfen. Anders als bei Nektar sei zusätzlicher Zucker ohnehin nicht erlaubt. Das sei den meisten Verbrauchern aber nicht bekannt, argumentiert die Kommission.
Auch für Konfitüren hat die Behörde einen Vorschlag: Der Fruchtgehalt pro Kilogramm soll mindestens 450 Gramm betragen - 100 Gramm mehr als bisher. Das Parlament und die EU-Staaten werden die Vorschläge nun in den kommenden Monaten prüfen.
Quelle: dpa

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