: Steinmeier warnt vor Künstlicher Intelligenz

11.06.2023 | 18:00 Uhr
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warnt vor den Gefahren Künstlicher Intelligenz. Er fordert "wirksame Standards und Kontrollinstanzen".
Frank-Walter Steinmeier (Archivfoto)Quelle: epa
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat vor möglichen Gefahren durch die fortschreitende Entwicklung der Künstlichen Intelligenz gewarnt. "Die KI ist eine disruptive Technologie, die unser aller Leben verändern wird", sagte Steinmeier bei einer Sitzung des Ordens Pour le mérite für Wissenschaften und Künste.

Steinmeier: Börsenkurse durch Künstliche Intelligenz eingebrochen

Die Technik könne auch "manipulativ und böswillig eingesetzt werden", warnte der Bundespräsident. Als Beispiel nannte er das Bild einer angeblichen Explosion am US-Verteidigungsministerium, das "als seriöse Nachricht getarnt" tausendfach im Internet geteilt worden sei.

Der Start der Anwendung ChatGPT hat einen weltweiten Wirbel um das Thema KI ausgelöst. Fachleute warnen aber vor Risiken, die die Künstliche Intelligenz mit sich bringen könnte.

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"Der Fake wurde entlarvt, aber an den Finanzmärkten waren die Börsenkurse bereits eingebrochen. Nicht immer ist die Klarstellung so schnell und eindeutig, und nicht immer erreicht die Klarstellung alle, die die Nachricht gesehen haben", sagte Steinmeier.

Bundespräsident warnt vor Fake-Bildern

Auch in Deutschland hätten Fake-Bilder schon oft die Runde gemacht. Mit solchen künstlich erzeugten Fotos Angst zu verbreiten funktioniere "leider viel zu gut", sagte Steinmeier.
Und die Fälschungen werden immer besser. Ist der Fake erstmal in der Welt, ist es schwer, ihn wieder einzufangen.
Frank-Walter Steinmeier, Bundespräsident

Zur Regulierung von Künstlicher Intelligenz fordert die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats eine klare Kennzeichnung von KI generierten Texten und Bilder.

02.06.2023 | 01:39 min
Notwendig sei "eine Art digitaler Allgemeinbildung":
Wir alle müssen lernen, die Antworten der KI zu überprüfen, statt uns auf die Plausibilität zu verlassen, die eine Maschine liefert.
Frank-Walter Steinmeier, Bundespräsident

KI-Bilder durch Wasserzeichen kenntlich machen

Es müsse auch ein ethischer und rechtlicher Rahmen "mit wirksamen Standards und Kontrollinstanzen" geschaffen werden, betonte Steinmeier. Um Fehlentwicklungen aufzudecken sei zudem ein starker und unabhängiger Journalismus nötig.
"Und vielleicht ist es an der Zeit für eine Art Wasserzeichen, das sichtbar wird, sobald die KI Inhalte produziert, auf Bildern und in Texten", fügte der Bundespräsident hinzu.
Beim Evangelischen Kirchentag hat eine KI einen Gottesdienst gehalten:
Quelle: AFP

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