Interview

: Habeck: Müssen Leitrolle im Weltraum haben

22.11.2022 | 13:54 Uhr
Auf dem Ministerratstreffen der Esa über die Zukunft der europäischen Raumfahrt übernimmt Deutschland die Führung. Wirtschaftsminister Habeck betont große Bedeutung des Weltraums.
Deutschland übernimmt die Führung des Esa-Rates von Frankreich.Quelle: epa
Die europäische Raumfahrtagentur Esa berät auf ihrem Ministerratstreffen in Paris über neue Missionen sowie ein höheres Budget. Deutschland übernimmt auf dem Treffen zudem die Führung des Esa-Rates für die nächsten drei Jahre von Frankreich.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) nimmt an der Konferenz teil. ZDFheute sagte er, es sei "ein wichtiges Treffen" und betonte die Bedeutung der Raumfahrt und der europäischen Souveränität im Umgang mit Satelliten für die Sicherheit der Kommunikation:
Eine eigene Souveränität, Satelliten und damit die Sicherheit und Sicherheitskommunikation in den Weltraum zu bringen, muss europäisch gewährleistet sein.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck

Habeck: Nachhaltigkeit im Weltraum wichtig

Habeck sagte weiter, es sei wichtig, Klimadaten aus dem Weltraum zu erhalten und auszuwerten: "Klimadaten heißt nicht nur beobachten, sondern auch erkennen, wo beispielsweise Emittenten auf der Erde sind, sodass wir die Nachhaltigkeit aus dem Weltraum nutzen können, für Klimapolitik auf der Erde."

Es wird eng im All. Tonnenweise Schrott kreist um die Erde. Trotzdem werden immer mehr Satelliten gestartet.

20.02.2022 | 28:45 min
Außerdem sei es wichtig, den Weltraum nicht mit immer mehr "Space Junk" zu vermüllen, sondern im Gegenteil, "sogar Techniken zu entwickeln, den vorhandenen Weltraumschrott wieder rauszuholen aus dem Orbit", sagte Habeck. Zudem solle es kleineren Unternehmen besser als bislang ermöglicht werden an der "Weltraumindustrie" teilzuhaben.
Im Interview mit ZDFheute erklärt Robert Habeck, wie viel Geld Deutschland in Zukunft in die Raumfahrt investieren will:
ZDFheute: Herr Habeck, sind Sie bereit ein bisschen mehr Geld zu investieren? Legt Deutschland eine Schippe drauf, um weiter nach vorne zu kommen?
Robert Habeck: Ja, das ist so. Natürlich sind die Budgetverhandlungen gerade abgeschlossen in Deutschland. Aber wir reden ja über einen langen Zeitraum, und ich denke, die Lücke wird sich dann eindeutig schließen lassen. Wir werden jedenfalls Projekte nicht scheitern lassen, weil wir noch nicht so weit in den Budgetverhandlungen sind. Das schließt Launch-Projekte zum Mond beispielsweise mit ein.
ZDFheute: Wie wichtig ist es Ihnen denn, dass die bemannte Raumfahrt in Europa weiter nach vorne kommt? Und auch in Deutschland - dass es deutsche Astronauten gibt, die weiterhin zur ISS und vielleicht auch zum Mond fliegen?
Habeck: Es muss sich immer vom Ziel aus begründen, also wir müssen immer wissen, was wir im Weltraum tun, welche Strategie wir verfolgen.
Es ist kein Reiseunternehmen, das wir staatlich finanzieren.
Robert Habeck
Das gesagt, ist es natürlich für Europa und für Deutschland in Europa relevant, dass wir eine Rolle spielen, in den strategisch identifizieren Sektoren Nachhaltigkeit, Sicherheit, Souveränität. Dass wir da dabei sind und nicht nur dabei sind, sondern eben im Maße auch eine Leitrolle einnehmen. Und Leitrolle heißt auch, diese Rolle personell zu unterfüttern mit Astronauten.
Das Interview führte Susanne Freitag.

Fast 50 Jahre nach der letzten Apollo-Mission, um 1:47 Uhr und 44 Sekunden Ortszeit , hat Artemis 1 von Florida aus die Reise zum Mond angetreten. 42 Tage soll die Reise ins Weltall dauern.

16.11.2022 | 03:17 min
Quelle: ZDF

Mehr zum Weltraum