: Über ein Drittel der Empfänger sind Kinder

14.04.2023 | 10:57 Uhr
Der Anteil von Kindern, die Grundsicherung erhalten müssen, ist auf dem Höchststand. Das Kinderhilfswerk fordert Lösungen von der Politik, doch die kann sich nicht einigen.
Kinderhilfswerk: Der Anteil von Kindern und Jugendlichen in Grundsicherung ist auf dem Höchststand. (Symbolbild)Quelle: imago
Der prozentuale Anteil von Kindern und Jugendlichen in der Grundsicherung hat einen neuen Höchststand erreicht. Wie das Deutsche Kinderhilfswerk auf Grundlage eigener Berechnungen mitteilte, erhöhte sich der Anteil der unter 18-jährigen in der Grundsicherung auf aktuell 34,3 Prozent. Vor fünf Jahren lag dieser Wert noch bei 32,9 Prozent und im vergangenen Jahr bei 33,4 Prozent.
[Bertelsmann Stiftung: Mehr als jedes fünfte Kind ist armutsgefährdet.]

Kinderhilfswerk fordert Strategie gegen Kinderarmut

Zum Jahresende 2022 waren von mehr als 5,6 Millionen Menschen in sogenannten Bedarfsgemeinschaften mehr als 1,9 Millionen minderjährig. Das Deutsche Kinderhilfswerk forderte eine Gesamtstrategie zur Bekämpfung der Kinderarmut in Deutschland und eine bedarfsgerechte Kindergrundsicherung.
Mehr als ein Drittel der Empfänger von Grundsicherung sind Kinder und Jugendliche, obwohl deren Anteil an der Gesamtbevölkerung in Deutschland nur bei rund 16 Prozent liegt.
Thomas Krüger, Präsident des Deutschen Kinderhilfswerks
Die Ampel kann sich in Sachen Kindergrundsicherung nicht einigen:

Die Ampelkoalition hat im Koalitionsvertrag vereinbart, dass eine neue Kindergrundsicherung Kinder vor Armut schützen soll. Über die Umsetzung und Finanzierung wird jedoch weiter gestritten.

04.04.2023 | 01:47 min

Kinderhilfswerk: "Gehört auf Prioritätenliste ganz nach oben"

Damit seien sie mit ihren Familien in besonderem Maße von Armut betroffen. "Die Förderung armer Familien und ihrer Kinder sowie unbürokratische Zugänge zu armutsvermeidenden Leistungen gehören auf der Prioritätenliste der Bundesregierung ganz nach oben."
Ziel der Kindergrundsicherung muss es sein, Kinderarmut wirksam zu bekämpfen und die gesellschaftliche Teilhabe jedes Kindes eigenständig, sozial gerecht und unbürokratisch abzusichern.
Thomas Krüger, Präsident des Deutschen Kinderhilfswerks
Bis zum Inkrafttreten der Kindergrundsicherung fordert das Deutsche Kinderhilfswerk kurzfristige Maßnahmen zur Bekämpfung der Kinderarmut. Vor allem gehe es um deutliche Nachbesserungen bei den seit Januar geltenden Bürgergeld-Regelsätzen für Kinder und Jugendliche.
Quelle: AFP

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