: Lambrecht: Patriot-Abwehrsystem für Polen

21.11.2022 | 01:50 Uhr
Deutschland will Polen bei der Sicherung seines Luftraums unterstützen. Auch das Patriot-Raketenabwehrsystem soll zum Einsatz kommen, so Verteidigungsministerin Lambrecht.
Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (Archivbild).Quelle: reuters
Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) will Polen nach dem Raketeneinschlag mit einem Patriot-Abwehrsystem helfen. Das sagte die Ministerin der Düsseldorfer "Rheinischen Post" und dem Bonner "General-Anzeiger".
Wir haben Polen angeboten, bei der Absicherung des Luftraums zu unterstützen - mit unseren Eurofightern und mit Patriot-Luftverteidigungssystemen.
Christine Lambrecht, Bundesverteidigungsministerin

Verteidigungsministerin: Luftverteidigung im Nato-Bündnis muss besser werden

"Es ist unsere oberste Verantwortung, dass die Nato keine Kriegspartei wird", so Lambrecht weiter. "Dafür müssen wir allzeit kühlen Kopf bewahren." Als Konsequenz aus dem Vorfall in der vorigen Woche in Polen müsse die Luftverteidigung im Bündnis besser aufgestellt werden.
"Das gilt besonders mit Blick auf die Nato-Partner wie Polen, die Slowakei und die baltischen Staaten, die direkt an Russland und die Ukraine angrenzen", sagte Lambrecht.
Mit den Eurofightern und mit Patriot-Luftverteidigungssystemen unterstütze Deutschland bereits die Slowakei. "Die Präsenz dort wollen wir bis Ende 2023 verlängern, eventuell sogar noch darüber hinaus", erklärte Lambrecht.

Ermittlungen zu Raketeneinschlag in Polen dauern an

In dem polnischen Dorf Przewodow, nur sechs Kilometer von der Grenze zur Ukraine, war am Dienstag eine Rakete eingeschlagen. Zwei Zivilisten starben.
Derzeit geht der Westen davon aus, dass es eine ukrainische Flugabwehrrakete war, die zur Verteidigung gegen Angriffe des russischen Militärs eingesetzt wurde. Die Gesamtverantwortung liegt nach Ansicht der internationalen Politik aber bei Russland.
Auch die Bundesverteidigungsministerin betonte: "Nach den Informationen, die wir von den Amerikanern und aus Polen haben, spricht vieles dafür, dass es keine russische Rakete war. [...] Doch selbst wenn diese Rakete zur Abwehr gegen einen russischen Angriff von der Ukraine abgefeuert wurde, ist doch klar: Die Ursache liegt in Moskau, nicht in Kiew." Die Ermittlungen zu dem Vorfall dauern an.

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Quelle: ZDF
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Quelle: dpa, AFP

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