: Ranghoher russischer Kommandeur gefeuert

06.04.2023 | 10:15 Uhr
Nach Informationen von britischen Geheimdiensten hat Russland einen wichtigen Generaloberst in der Ostukraine entlassen. Grund seien militärische Misserfolge in der Region.
Beschädigte russische Panzer bei Wuhledar in der Ostukraine (Archivbild).Quelle: dpa
Nach schweren Niederlagen der russischen Truppen in der Ostukraine ist nach britischer Einschätzung der für die Heeresgruppe Ost der russischen Streitkräfte zuständige Kommandeur abgesetzt worden.

London: Russland erreicht militärische Ziele im Donbass nicht

Berichte in russischen sozialen Netzwerken zu Generaloberst Rustam Muradows Ablösung seien "höchstwahrscheinlich" richtig, erklärte das Verteidigungsministerium in London unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse.
Es handelt sich um die bislang ranghöchste russische Militärentlassung im Jahr 2023, aber weitere sind wahrscheinlich, da Russland seine Ziele im Donbass weiterhin nicht erreicht.
Britischer Geheimdienstbericht
Offiziell gibt es in Moskau keine Informationen zur Entlassung Muradows. Aktuell hat Russland in der Ukraine erhebliche Truppenverluste zu verzeichnen. Manche Experten rechnen daher sogar mit einem Sieg der Ukraine noch in diesem Jahr:
Über die Ablösung des 50-jährigen Generals hatten Ende März bereits russische Militärblogger berichtet, darunter auch der kürzlich bei einem Sprengstoffanschlag getötete kremlnahe Wladlen Tatarski. Daneben berichtete das unabhängige Portal Moscow Times unter Berufung auf eigene Informanten beim Militär über die Abberufung Muradows.

Wagner-Chef widerspricht russischem Militärblogger

Als Grund wurden Misserfolge bei der Eroberung der ostukrainischen Stadt Wuhledar genannt. Im Gegensatz dazu betonte der Chef der Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, der Offizier sei nach der Operation zum Generaloberst befördert worden. Muradow hatte die Heeresgruppe nach dem Scheitern des Angriffs auf die Hauptstadt Kiew zu Kriegsbeginn übernommen.

Truppen warfen russischem Kommandeur "schlecht konzipierte" Angriffe vor

Seine Truppen hätten in den vergangenen Monaten bei ihren "schlecht konzipierten" und letztlich nicht erfolgreichen Angriffen auf die Stadt Wuhledar erhebliche Verluste erlitten, hieß es nun in London.
Die Einsätze stießen auf heftige öffentliche Kritik aus dem gesamten Spektrum russischer Kommentatoren - einschließlich Muradows eigener Truppe.
Britischer Geheimdienstbericht
Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine veröffentlicht das britische Verteidigungsministerium täglich Updates zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.
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Quelle: dpa

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