: London: Russland-Flotte bereitet Blockade vor

26.07.2023 | 13:22 Uhr
Nach dem Ende des Getreideabkommens bereiten russische Schiffe offenbar die Blockade ukrainischer Schwarzmeer-Häfen vor. Britische Experten befürchten eine Eskalation des Krieges.
Ein U-Boot und Kriegsschiffe der russischen Schwarzmeerflotte. (Archivbild)Quelle: picture alliance/dpa/Ulf Mauder
Die russische Schwarzmeerflotte bringt sich nach Angaben britischer Militärexperten nach Aufkündigung des Getreideabkommens für eine Blockade ukrainischer Häfen in Stellung. Das geht aus dem Geheimdienstbericht zum Krieg in der Ukraine des Verteidigungsministeriums in London an diesem Mittwoch hervor.

Russen patrouillieren offenbar bereits

Demnach patrouilliert die moderne russische Korvette "Sergej Kotow" bereits die Route zwischen dem Bosporus und der ukrainischen Hafenstadt Odessa. Es gebe eine realistische Möglichkeit, dass die Korvette Teil einer Gruppe sein werde, die Handelsschiffe auf dem Weg Richtung Ukraine abfangen solle, hieß es in der Mitteilung.
Tweet des britischen Verteidigungsministeriums
Russland hatte das internationale Getreideabkommen trotz vieler internationaler Appelle in der vergangenen Woche auslaufen lassen. Das Abkommen ermöglichte den Export ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer. Befürchtet wird nun, dass Hungersnöte in ärmeren Ländern noch größer werden.

Russland beschießt weiterhin die Häfen um Odessa, ein Beladen der Schiffe ist kaum möglich. Bedrohlich, besonders für arme Länder, die auf die Importe von Getreide angewiesen sind.

22.07.2023 | 02:30 min

London: Auch Krieg könnte eskalieren

Das Ende des Getreideabkommens erhöht nach Einschätzung der Briten nun auch das Potenzial für die Intensität und das Ausmaß von kriegerischen Auseinandersetzungen im Bereich des Schwarzen Meers. Großbritanniens Außenminister James Cleverly hatte am Dienstag bereits gewarnt, "Russland könnte seinen Feldzug zur Zerstörung ukrainischer Lebensmittel-Exporte eskalieren, in dem sie zivile Schiffe ins Visier nehmen".

Bei einer Blockade könnte auch die nächste Aussaat gefährdet sein, sagt Dietrich Treis, Leiter eines Landwirtschaftsbetriebs in der Ukraine.

25.07.2023 | 04:33 min
Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine im Februar 2022 täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.
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Quelle: dpa

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