: London: Kreml stärkt Marine im Asowschen Meer

07.07.2023 | 12:16 Uhr
Russland baut britischen Militärexperten zufolge seine Marine im Asowschen Meer aus. Ein neuer Flottenverband soll demnach Logistik-Aufgaben und Partisanenbekämpfung übernehmen.
Ein neuer Verband soll laut britischen Geheimdienstinformationen die russische Schwarzmeerflotte verstärken.Quelle: dpa
Die russische Marine will nach Angaben britischer Militärexperten ihre Fähigkeiten im Asowschen Meer ausbauen. Dazu sei bereits ein neuer Marine-Distrikt mit Hauptquartier in der besetzten ukrainischen Stadt Mariupol gegründet worden, hieß es im täglichen Geheimdienst-Bericht des Verteidigungsministeriums in London.

London: Flotte konzentriert sich wohl auf Logistik und Partisanenbekämpfung

Der neue Flottenverband werde sich wahrscheinlich auf logistische Aufgaben und Partisanenbekämpfung konzentrieren, um der Schwarzmeerflotte unter anderem für Langstreckenschläge den Rücken freizuhalten, hieß es weiter.
Tweet des britischen Verteidigungsministeriums
Das Asowsche Meer ist ein Nebenmeer des Schwarzen Meeres, mit dem es über die Straße von Kertsch verbunden ist. Es liegt zwischen Russland, der schon 2014 von Moskau annektierten ukrainische Halbinsel Krim und von russischen Truppen besetzten Gebieten in der Südostukraine.

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Geplant sei, dass der Verband, der Teil der Schwarzmeerflotte sein werde, aus acht Kriegsschiffen bestehen solle. Darunter seien auch drei moderne Korvetten der Karakurt-Klasse, die in der Lage seien, Marschflugkörper vom Typ SS-N-30A Kalibr abzufeuern.
Das Asowsche Meer ist ein entscheidendes Seegebiet für Russland, weil es seine inländischen Wasserwege mit internationalen Schifffahrtsrouten verbindet.
Britisches Verteidigungsministerium

Asowsches Meer als alternative Nachschubroute

Im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine biete das Nebenmeer auch eine alternative militärische Nachschubroute, sollten Russlands Landrouten in die Südukraine abgeschnitten werden.

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Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor 16 Monaten täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.
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