: Migranten starten Protestmarsch durch Mexiko

24.04.2023 | 10:31 Uhr
880 Kilometer zu Fuß: Tausende Migranten haben sich zusammengeschlossen, um vom Süden Mexikos in den Norden zu gelangen. Mit dem Marsch wollen sie auf ihre Lage aufmerksam machen.
Etwa 3.000 Menschen sind am Sonntagmorgen zu einem Protestmarsch in der Stadt Tapachula gestartet.Quelle: AP
Im Süden Mexikos haben sich Tausende Migranten zu einem Protestmarsch zusammengeschlossen und sind in Richtung Norden aufgebrochen.
Die etwa 3.000 Menschen vor allem aus Mittelamerika wollen auf ihre Situation aufmerksam machen und Gerechtigkeit nach dem Tod von 40 Migranten in einer Einrichtung der Einwanderungsbehörde fordern, wie die Zeitung "La Jornada" am Sonntag (Ortszeit) berichtet.
Die Migranten seien am Sonntagmorgen in der Stadt Tapachula gestartet, ihr Ziel sei zunächst die knapp 880 Kilometer entfernte Hauptstadt Mexiko-Stadt. Einige Aktivisten hätten angekündigt, bis zur US-Grenze im Norden des Landes weiterzulaufen, andere hofften, in die USA zu gelangen, hieß es.

40 Migranten bei Brand gestorben

Ende März war es in Ciudad Juárez zu einem Brand in einer Einrichtung der mexikanischen Einwanderungsbehörde gekommen. 40 Migranten kamen ums Leben, fast 30 weitere wurden verletzt.
Die Männer waren eingeschlossen und konnten sich nicht in Sicherheit bringen. Gegen die Sicherheitskräfte wird nun ermittelt - ihnen wird vorgeworfen, sie hätten keine Hilfe geleistet.
"Uns fehlen 40 tote Migranten, die nichts dafür können", sagte ein Aktivist der Zeitung "La Jornada".
Wir sind heute aufgebrochen, um symbolisch ein Verbrechen des Staates anzuprangern.
Aktivist gegenüber der Zeitung "La Jornada"
Erst Anfang März waren in Mexiko mehrere Flüchtlinge in einem Container versteckt entdeckt worden:

Flucht vor Armut und Gewalt

Mexiko liegt auf der Migrationsroute von Menschen, die versuchen, die USA zu erreichen. Sie fliehen vor Armut, Gewalt und politischen Krisen in ihren Heimatländern. Zwischen Oktober 2021 und Oktober 2022 registrierte die US-Grenzschutzbehörde mehr als zwei Millionen Versuche, in die USA zu gelangen.
Neben Migranten aus Mittelamerika machen sich immer mehr Menschen aus Venezuela, Haiti und Kuba auf den Weg. Seit einigen Jahren schließen sich Migranten in der Region zum Schutz vor Gewalt und Abschiebung verstärkt zu Gruppen zusammen.
Quelle: dpa

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