: Puma-Panzer mit teils schwerwiegenden Schäden

von Dominik Rzepka
04.01.2023 | 13:59 Uhr
Im Dezember sind 18 Puma-Panzer bei einer Übung ausgefallen. Nun sind fast alle repariert, das Verteidigungsministerium spricht aber auch noch von teils "schwerwiegenden Schäden".
Es passierte bei einer Schießübung im Dezember: 18 Schützenpanzer vom Typ Puma fallen aus. Und die Frage steht im Raum: Wie einsatzfähig ist die Bundeswehr?
Inzwischen steht fest: 17 der 18 Puma-Panzer funktionieren wieder: "Bis auf einen Schützenpanzer wurden die technischen Mängel (...) durch die Industrie bis zum Jahresende abgestellt", heißt es in einem vertraulichen Bericht des Verteidigungsministeriums, der dem ZDF-Hauptstadtstudio vorliegt.
Der Bericht spricht von "überwiegend kleinerer und mittlerer, aber auch einzelner schwerwiegender Schäden".

Brandschaden bei Puma-Panzer noch nicht behoben

Einer der 18 Panzer hat demnach einen Brandschaden. In dem Bericht heißt es, dieser Schaden bedürfe noch "weitergehender, technischer Untersuchungen". Etwas kryptisch heißt es, die "Wiederherstellung der vollen materiellen Einsatzbereitschaft" aller Puma-Panzer erfordere darüber hinaus "teilweise weitere Arbeiten". Daran werde aktuell "mit Hochdruck gearbeitet".
Welche Arbeiten das sind, steht nicht in dem Bericht. Die Rede ist aber davon, dass einzelne "Hochwertteile" ausgefallen seien. Auf Berichte, wonach es sich dabei um Bildschirme oder Monitore in den Panzern handeln könnte, wird nicht näher eingegangen.
Auch unabhängig von den Schäden im Dezember hält das Ministerium den Puma derzeit nur für bedingt kriegstauglich. Zwar sei der Puma ein hochwertiges Waffensystem, aber: "Derzeit kann das System nur in einem eng verzahnten System aus Truppe, Heeresinstandsetzungslogistik, Projektleitung und Industrie betrieben werden."

Ministerin Lambrecht fordert nach dem Ausfall der Puma-Panzer verlässliche Lösungen von der Industrie. Ergebnisse müssten "innerhalb weniger Wochen" her, sagt sie im ZDF.

20.12.2022

Scholz spricht Lambrecht Vertrauen aus

Der Schützenpanzer Puma war erst 2021 für gefechtstauglich erklärt worden. Er wird von den Rüstungsunternehmen Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann gemeinsam gebaut.
Zuletzt hatte die Union im Bundestag Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) gerügt. Die Aufklärung der jüngsten Ausfälle des Schützenpanzers geschehe zu schleppend, kritisiert etwa CSU-Mann Florian Hahn.
Die Verteidigungsministerin steht zurzeit auch wegen eines Silvestervideos bei Instagram in der Kritik. CDU-Chef Friedrich Merz forderte ihren Rücktritt. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ließ am Mittwoch mittels seines Sprechers ausrichten, er arbeite unverändert gut mit allen Ministern seines Kabinetts zusammen, auch mit der Verteidigungsministerin.

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