: UN-Sicherheitsrat: Fünf neue Mitglieder

07.06.2023 | 07:00 Uhr
Die UN-Vollversammlung hat fünf Länder in den UN-Sicherheitsrat gewählt - Belarus scheiterte. Im Rat warfen sich Kiew und Moskau die Zerstörung des Kachowka-Staudamms vor.
Die Zusammensetzung des UN-Sicherheitsrats hat sich geändert - fünf Länder sind neu dazugekommen. (Archivbild)Quelle: dpa
Bei einer Abstimmung über einen vakanten Sitz im Weltsicherheitsrat der Vereinten Nationen (UN) hat Slowenien, Mitglied von EU und Nato, Moskaus Verbündeten Belarus klar geschlagen. Es war die einzige Kampfabstimmung über fünf turnusmäßig zu besetzende Sitze nicht-ständiger Mitglieder des höchsten UN-Gremiums.
Die Abstimmung zwischen Slowenien und Belarus wurde wegen der unterschiedlichen Standpunkte beider Kandidaten zum russischen Angriffskrieg in der Ukraine mit großem Interesse verfolgt.

Guyana, Sierra Leone, Algerien und Südkorea neu im Gremium

Slowenien erhielt am Dienstag in der geheimen Abstimmung in der Generalversammlung 153, Belarus 38 Stimmen. Die Generalversammlung hat 193 Mitglieder. Die vier weiteren neuen Mitglieder sind Guyana, Sierra Leone, Algerien und Südkorea, die keine Gegenkandidaten in ihren jeweiligen Regionalgruppen hatten.
Die zehn nicht permanenten Sicherheitsratsmitglieder werden über regionale Gruppen bestimmt, die meist jeweils einen Kandidaten nominieren. Hin und wieder, wie jetzt in der Osteuropagruppe mit Slowenien und Belarus, kommt keine Einigung auf einen einzigen Vorschlag zustande.

Wie der UN-Sicherheitsrat gebildet wird

Die neu gewählten Länder werden im Januar 2024 für zwei Jahre in den Sicherheitsrat einziehen. Sie lösen dann Albanien, Brasilien, Gabun, Ghana und die Vereinigten Arabischen Emirate ab.
Das mächtigste Gremium der Vereinten Nationen hat 15 Mitglieder - jedes Jahr werden dabei fünf Plätze frei. Deutschland saß zuletzt 2019 und 2020 im Sicherheitsrat. China, Frankreich, Großbritannien, Russland und die USA sind ständige Mitglieder und haben damit ein Vetorecht.

Dass Russland als ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrats turnusgemäß den Vorsitz übernimmt, stößt auf Kritik.

03.04.2023 | 03:19 min

Zerstörter Staudamm: Ukraine und Russland sprechen im Sicherheitsrat

Neben der Abstimmung zu den neuen Mitgliedern tagte der UN-Sicherheitsrat bei einer kurzfristig einberufenen Dringlichkeitssitzung zur Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine. Dabei wiesen sich Kiew und Moskau gegenseitig die Schuld zu.
Der ukrainische UN-Botschafter, Serhij Kislizia, sprach von einem "Akt des ökologischen und technologischen Terrorismus". Die Sprengung sei "ein weiteres Beispiel für den Völkermord Russlands an den Ukrainern".
Der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja sagte dagegen, dass der Vorfall auf "vorsätzliche Sabotage Kiews" zurückzuführen und wie ein Kriegsverbrechen einzuordnen sei. Der Staudamm sei für ein "unvorstellbares Verbrechen" benutzt worden.
UN-Direktor Richard Gowan kritisierte zuletzt den UN-Sicherheitsrat:
Quelle: AFP, AP, dpa

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