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: Außen CDU, innen Grüne: Berlins neue Grenzen

von Robert Meyer, Moritz Zajonz
13.02.2023 | 06:00 Uhr
Daten aus Wahlkreisen zeigen: Berlin trennt sich in zwei politische Lager. Die inneren Bezirke wählen grün, die äußeren schwarz. Was das Alter der Wähler damit zu tun hat.
Die CDU und Spitzenkandidat Kai Wegner haben vor allem in den äußeren Bezirken Berlins gewonnen.Quelle: Reuters/Fabrizio Bensch, ZDF
Außen schwarz, innen grün: Berlins politische Landkarte hat sich dramatisch verändert. In den Neunziger- und Nullerjahren bestimmten Ost und West die politische Karte der Hauptstadt. Der Osten wählte die Linke, der Westen CDU und SPD. Heute zieht sich politisch eine andere Linie durch die Stadt: grüne Innen- vs. schwarze Außenbezirke.
Die CDU hat die Wiederholungswahl zum Berliner Abgeordnetenhaus klar gewonnen - mit 28,2 Prozent laut vorläufigem Ergebnis. Zu verdanken hat sie dieses gute Ergebnis vor allem ihren hohen Zweitstimmen-Anteilen in den äußeren Bezirken Berlins: In den südlichen Stimmbeziekren in Tempelhof-Schöneberg holte die CDU reihenweise mehr als 50 Prozent.
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Ältere Bezirke wählten eher CDU

Einer der wichtigsten Faktoren für diese Unterteilung: das Alter. Denn was die äußeren Bezirke eint: Sie sind tendenziell älter.
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Im Wahlkreis Tempelhof-Schöneberg 7 erzielte die CDU ihr bestes Ergebnis bei dieser Wahl. Dort machen Über-70-Jährige aber auch einen mehr als dreimal so großen Teil der Wahlberechtigten aus wie in Friedrichshain-Kreuzberg 2 - in keinem anderen Wahlkreis waren die Grünen wiederum stärker.
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CDU gewinnt auch bei Jüngeren hinzu

Ihren Wahlsieg hat die CDU also vor allem den ältesten Anhänger*innen zu verdanken. 37 Prozent der Wähler*innen in dieser Altersgruppe machten laut Daten der Forschungsgruppe Wahlen ihr Kreuz bei den Christdemokraten.
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Trotzdem hat die CDU nicht nur bei den Ältesten punkten können. Über alle Altersgruppen hinweg hat die Partei Stimmanteile dazugewonnen, sogar bei den Jüngsten. Bei den Unter-30-Jährigen haben die Christdemokraten laut Umfragedaten der Forschungsgruppe Wahlen ihr Ergebnis beinahe verdoppelt. Aber selbst eine fast-Verdopplung bedeutet in dieser Gruppe am Ende nur 14 Prozent.

Grüne bei den Jüngeren vorn

Denn bei den Jüngeren konnte man auch bei der Wahlwiederholung zum Berliner Abgeordnetenhaus den Trend vieler vergangener Wahlen beobachten: Die Generation von Fridays For Future wählt am häufigsten grün. Während die Grünen über alle Wahlberechtigten hinweg auf 18,4 Prozent kamen, waren es bei den Unter-30-Jährigen 26 Prozent. In der Altersgruppe darüber - den 30- bis 44-Jährigen - sogar 27 Prozent.
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Die Mitte Berlins wählt grün

Und beim Blick auf die Wahlkarte erkennt man die Lücke zwischen Jung und Alt ebenfalls deutlich. In den inneren Bezirken Berlins waren die Grünen fast immer stärkste Kraft. Bis zu 38,3 Prozent waren für die Partei von Spitzenkandidatin und Umweltsenatorin Bettina Jarasch beispielsweise in Friedrichshain-Kreuzberg möglich.
Dagegen waren es die äußeren, älteren Wahlkreise, die den Grünen deutlich größere Probleme bereiteten. In den Wahlkreisen mit den meisten Wähler*innen zwischen 25 und 35 kamen die Grünen oft problemlos auf bis zu 35 Prozent. In den Wahlkreisen mit wenigen jungen Wähler*innen kratzen sie teils an der Fünf-Prozent-Marke.
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Der Zusammenhang zwischen dem Anteil junger Wähler*innen und dem Ergebnis der Grünen wird vor allem beim Blick auf die 25- bis 35-Jährigen deutlich - noch viel eher als bei den Unter-25-Jährigen:
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SPD liegt in keinem Wahlkreis mehr vorn

Andere Parteien tauchen auf der politischen Landkarte Berlins kaum noch auf. Bei der für ungültig erklärten Wahl 2021 waren die SPD und Franziska Giffey noch in vielen Teilen Berlins stärkste Kraft, was ihr nun eineinhalb Jahre später in keinem der Wahlkreise mehr gelungen ist. Linke und AfD spielen im Duell zwischen CDU und Grünen um die politische Landkarte Berlins nur eine minimale Rolle. Beide konnten sich nur in je zwei Wahlkreisen durchsetzen.

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