: Haseloff: Grüner Strom als Standortvorteil
von Julia Vonier
22.03.2023 | 09:58 UhrEs brauche eine Beschleunigung im Ausbau der Windkraft, deshalb "müssen die Verfahren abgekürzt werden", so Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff, CDU.
22.03.2023 | 05:01 minFür mehr Tempo beim Ausbau von Windrädern hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) in Berlin zu einem "Windkraft-Gipfel" eingeladen. Erwartet werden unter anderem Vertreter von Energieverbänden sowie aus den Ländern. Die Bundesregierung hatte umfangreiche Maßnahmen auf den Weg gebracht, unter anderem mit einem Flächenziel für die Länder.
Sachsen-Anhalt im ersten Quartal vorn
Dem Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff (CDU), reichen beschleunigte Genehmigungsverfahren allein nicht aus, um den Ausbau in Deutschland voranzutreiben. Im ZDF-Morgenmagazin sagte er:
Sie sehen ja die Unterschiede in Deutschland. Es gibt ja auch Bundesländer in Deutschland wo es gut und besser funktioniert. Was die Genehmigung anbelangt, sind wir im ersten Quartal in diesem Jahr Spitzenreiter in Deutschland.
Dagegen passiere im Süden Deutschlands in punkto Windkraft nichts. "Aber auch wir merken, dass wir eine Beschleunigung brauchen und deshalb müssen die Verfahren abgekürzt werden" so Haseloff weiter.
Produktion und Nutzung vor Ort
Er prognostiziert, dass der Süden Deutschlands in naher Zukunft große Nachteile haben werde, sollte der Ausbau von Windkraftanlagen dort weiter stocken. Sein Kalkül liegt auf Nachhaltigkeitsstrategien. Sachsen-Anhalt werde in der Nähe der Windkraftanlagen Industrieflächen ausweisen,
so dass von Industrieanlagen der Strom direkt genutzt werden kann.
Er geht davon aus, dass sich dann künftig Industrieanlagen dort ansiedeln werden, wo große Windparks stehen, die billigen Strom prouzieren.
Bundeswirtschaftsminister Habeck hat zu einem Windkraft-Gipfel eingeladen. Branchenvertreter wollen beraten, wie der Ausbau der Windenergie in Deutschland beschleunigt werden kann.
22.03.2023 | 02:47 minHaseloff: Nachteile durch Vorteile ausgleichen
Ein Argument für die Verlagerung von Produktionskapazitäten in andere Länder sei, dass der Standort Deutschland auch in punkto Energiepreise zu teuer geworden sei. Damit die Überlegung, Industrieanlagen durch günstigere Strompreise in Deutschland zu halten, auch funktioniere, müssten allerdings Gesetzesänderungen her, fordert Haseloff:
Dass die Nachteile, die durch einen starken Ausbau entstehen, abgebaut werden.
Es gehe darum, dass künftig dort, wo am meisten grüner Strom erzeugt werde, nicht mehr wie derzeit möglich, die Kosten für Strom am höchsten seien.
Das muss bundesweit umgelegt werden, es kann nicht sein, dass - wenn wir ausbauen - noch den Nachteil haben.
Produziert, bezahlt und ungenutzt
15.11.2022 | 07:37 minGrüne Energie von Unternehmen nachgefragt
Unternehmen würden immer häufiger aktiv nach grünem Strom fragen. Die Erklärung liege klar auf der Hand:
Wenn man Produkte absetzen will, dann muss die energetische Basis grün sein.
Haseloff ist sich sicher: "Neuansiedlungen werden langfristig dort passieren, wo der Strom möglichst günstig ist und auch vor Ort erzeugt wird." Sollte der Süden Deutschlands nicht umdenken, und mehr auf Windenergie setzen, dann gibt er seinen Kollegen in den Ländern zu bedenken:
Wenn sie jetzt den Zug der Zeit verpassen, dann werden sie auch bezüglich des Standortes Deutschland in Nachteil geraten.