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: Stichwahl entscheidet über Präsidenten

06.02.2023 | 02:11 Uhr
Ex-Außenminister Christodoulides und Berufsdiplomat Andreas Mavroyiannis liegen bei der Präsidentschaftswahl in Zypern vorn. Nächste Woche wird in einer Stichwahl entschieden.
In der EU-Inselrepublik Zypern hat die Wahl eines neuen Präsidenten begonnen. Quelle: Petros Karadjias/AP/dpa
Die Präsidentenwahl in Zypern wird erst am kommenden Sonntag entschieden. Dabei tritt der ehemalige Regierungssprecher und Außenminister Nikos Christodoulides in einer Stichwahl gegen den Berufsdiplomaten Andreas Mavroyiannis an, der unter Amtsinhaber Nikos Anastasiades als Chefunterhändler bei den Friedensgesprächen mit den türkischen Zyprern diente.
Nach Auszählung aller Stimmen kam Christodoulides auf 32 Prozent, Mavroyiannis erzielte 29,6 Prozent. Averof Neophytou, der den Vorsitz der größten Partei des Landes (DISY) von Amtsinhaber Anastasiades übernahm, lag überraschend rund 3,5 Prozentpunkte hinter Mavroyiannis. In Meinungsumfragen vor der Wahl hatte er noch auf Platz zwei gelegen.

Die einstige Touristenhochburg im griechisch-türkischen Grenzgebiet auf Zypern ist heute eher als Geisterstadt bekannt. Der Bürgermeister will die Stadt wieder lebendig machen.

21.06.2022 | 02:44 min

Wahlbeteiligung bei 72 Prozent

Alle drei Kandidaten - allesamt enge Vertraute von Amtsinhaber Anastasiades - traten mit einer ähnlichen Botschaft an: Sie seien die sicherste Wahl, um das Land durch turbulente wirtschaftliche Zeiten zu führen und Frieden mit den türkischen Zyprern zu schließen.
Wahlberechtigt waren etwa 561.000 Bürgerinnen und Bürger. Die Beteiligung lag laut Wahlleiter Costas Constantinou bei 72 Prozent und damit geringfügig höher als bei der letzten Wahl 2018.

Ex-Außenminister will Wählerschaft vereinen

Der 49-jährige Christodoulides führte bereits während des monatelangen Wahlkampfs alle Meinungsumfragen an. Er bezeichnete sich als Kandidat, der Parteizugehörigkeiten und ideologische Verwerfungen überbrücken könne, um eine zerrissene Wählerschaft zu vereinen.
Nur durch Einheit, durch unsere gemeinsamen Anstrengungen, können wir den Erwartungen des zyprischen Volkes gerecht werden.
Nikos Christodoulides, Ex-Außenminister
Am Abend sagte er, er wolle Neophytou um ein Treffen am Montag bitten, um sich die Unterstützung von dessen Partei zu sichern. "Ab morgen steht unsere Tür offen für all jene, die unsere Sorge für morgen, für unsere Kinder teilen", sagte er, flankiert von seiner Frau und den Töchtern.

Kein Zurück zu kommunistisch geprägten Parteien

Eine Spitze verteilte Christodoulides aber gegen die kommunistisch geprägte Partei Akel, die Mavroyiannis' Kandidatur unterstützte. Es gebe keinen Weg zurück zur Politik dieser Partei, die den Inselstaat während der Präsidentschaft des früheren Akel-Vorsitzenden Dimitris Christofias 2008-2013 an den Rand des Bankrotts führte, sagte er.
Der 66 Jahre alte Mavroyiannis wandte sich im Wahlkampf an die Wähler, die mit Anastasiades unzufrieden sind. Das galt insbesondere für die Akel-Mitglieder. Nach der Bekanntgabe des Wahlergebnisses sagte er, er werde in den kommenden Tagen auf andere Kandidaten zugehen, um sich deren Unterstützung zu sichern.

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Neophytou will Stabilität gewährleisten

Der 61-jährige Neophytou präsentierte sich als erfahrener Politiker, der in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit Stabilität gewährleiste. Offenbar schadete ihm aber, dass ihn manche Wähler als Strippenzieher sahen und ihm Fehler der scheidenden Präsidentschaft anlasteten.
Am Abend sagte Neophytou vor Anhängern, er habe dem Erst- und dem Zweitplatzierten zu deren Erfolg gratuliert. Welchen der beiden die DISY unterstütze, werde von den Parteigremien beschlossen. Er deutete zugleich seinen Rückzug vom DISY-Vorsitz an.

Der gummiartige Käse ist zypriotischer Nationalstolz und ist seit vergangenem Jahr „Product of Designated Origin“. Die einheimischen Käsehersteller befürchten dadurch allerdings Exportverluste.

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Migration ein zentrales Thema

Der nächste Präsident - der achte seit der Unabhängigkeit des Landes vor 63 Jahren - wird sich rasch mit der wirtschaftlichen Lage des Landes befassen müssen, die durch den russischen Angriff auf die Ukraine und dessen Auswirkungen auf die Lebenshaltungskosten in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Auch das Thema Migration beschäftigt angesichts des anhaltenden Zustroms von Migranten ständig die Politik. Die Nutzung der Offshore-Erdgasvorkommen und die Rückkehr an den Verhandlungstisch mit den abtrünnigen türkischen Zyprern zur Lösung der ethnischen Spaltung der Insel sind ebenfalls vorrangige Themen.
Quelle: AP

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