: Wie Upcycling von Möbeln gelingen kann

von Marie Koytek
18.08.2024 | 07:12 Uhr
Jedes Jahr landen tonnenweise alte Möbel auf dem Sperrmüll, obwohl sie noch nutzbar wären. Upcycling schenkt ihnen ein zweites Leben. Wie man sicher aus Altem Neues kreiert.

Das Wohnzimmer braucht dringend ein Makeover, aber der Look von der Stange aus dem Möbelhaus soll es nicht sein? Aus Vorhandenem etwas Neues kreieren ist die bessere Lösung.

18.08.2024 | 28:15 min
Das Upcycling von Möbeln ist seit Jahren ein Trend. Darunter versteht man das Prinzip "Aus Alt mach besser". Ausgediente Gegenstände bekommen einen neuen Lebenszyklus (cycling), was im besten Fall sogar mit einer Aufwertung (up), zum Beispiel eines Möbelstücks, verbunden ist.
Marc Vomberg und Levin Steinwandter arbeiten seit Jahren mit Möbeln, die für den Sperrmüll vorgesehen waren:
Wir schätzen an alten Möbeln die hochwertigen Materialien, die wir noch gut aufarbeiten können.
Marc Vomberg, Upcycler
Das sei bei neuproduzierten Stücken meist gar nicht mehr der Fall, erklärt Vomberg.

Wie lange Möbel genutzt werden

Nach Angaben des Verbandes der deutschen Möbelindustrie gaben die Deutschen 2022 fast 19 Milliarden Euro für neue Einrichtungen aus. Die Nutzungsdauer variiert stark: Kindermöbel werden meist sechs Jahre genutzt, Küchen dagegen werden nach 15 Jahren erneuert.

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Was man bei DIY-Projekten beachten sollte

Beim Upcycling wird das Möbel oftmals zweckentfremdet oder weiterentwickelt. Ein erfolgreiches Upcycling beginnt daher immer mit einer guten Planung. Folgende Fragen sind dafür hilfreich:
  1. Was will ich tun? Je präziser die Idee, desto besser das Ergebnis.
  2. Wie soll das Endergebnis aussehen? Das Anfertigen einer Skizze kann dabei helfen.
  3. Welches Material und welche Werkzeuge brauche ich für Umbau und Umgestaltung? Eine Einkaufsliste, etwa für benötigtes Material und Zubehör, ist praktisch und hilfreich.

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Beim Umbau selbst sollte man ein paar Vorkehrungen treffen und Sicherheitshinweise beachten.

Sicherheit beim Heimwerken

Schutzausrüstung

In jede Hobbywerkstatt gehört folgende Ausrüstung für die persönliche Sicherheit: Sicherheitsschuhe schützen vor herabfallenden Gegenständen. Statt alter Jeans sollte man lieber zur sogenannten "Schnittschutzhose" greifen.

Auch ein Paar Arbeitshandschuhe sollten in jeder Werkstatt vorhanden sein. Ebenso eine Schutzbrille. Sie schützt die Augen, zum Beispiel vor Spritzern und Spänen. Gerade bei der Arbeit mit einer Flex oder beim Schweißen empfiehlt sich vor allem eine Schutzbrille mit dunklem Glas.

Daneben sind Schutzmasken sinnvoll. Es gibt sie in verschiedenen Ausführungen. Wenn Farben und Lösungsmittel zum Einsatz kommen, ist außerdem eine gute Belüftung der Werkstatt oder des Arbeitsraumes wichtig. Es gilt: Lieber im Freien streichen als im Bastelkeller umkippen.

Auf den Boden achten

Ein weiteres Risiko beim Heimwerken ist die Rutschgefahr. Egal ob Wasser, Öl oder andere Flüssigkeiten: Achten Sie auf einen trockenen, rutschfesten Boden während der Arbeit.

Verbandskasten griffbereit haben

Grundsätzlich sollte ein Verbandskasten in jeder Werkstatt beziehungsweise in jedem Haushalt zu finden sein, etwa um kleinere Verletzungen selbst zu versorgen. Frischen Sie Ihr Wissen, wie Sie Erste Hilfe leisten, am besten zudem regelmäßig in einem Erste-Hilfe-Kurs auf.

Nicht immer lohnt sich Upcycling

Upcycling ist nicht per se günstiger als der Neukauf von Produkten. Es geht dabei oft auch um einen ideellen Wert. Außerdem wird die eigene Kreativität gefragt: Denn nicht nur Wohnmöbel kann man aufarbeiten.
Gabi Schovenberg ist Upcyclerin aus Leidenschaft. Sie reist durch europäische Nachbarländer und sammelt genutztes Werkstattinventar, um es in Einrichtung zu verwandeln.
Jedes Möbelstück hat eine eigene Geschichte. Die Seele soll beim Upcycling erhalten bleiben.
Gabi Schovenberg, Upcyclerin
Das Upcycling alter Möbel kann Geld und Ressourcen sparen. Wenn man für ein Upcycling-Projekt viele zusätzliche Produkte kauft, ist es unter Umständen nicht nachhaltiger als ein neugekauftes Produkt. Zu guter Letzt gilt: Upcycling macht nur Sinn, wenn Sie das hergestellte Produkt auch verwenden können.

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Quelle: ZDF
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