: Teure Gesichtscremes schmieren ab

von Patrick Lipke
22.03.2024 | 07:05 Uhr
Stiftung Warentest hat sich 14 Gesichtscremes vorgenommen. Dabei können vor allem die günstigen Produkte überzeugen. Doch für eine gesunde Haut sind noch andere Faktoren wichtig.
Eine Gesichtscreme gehört für viele zur Hautpflegeroutine dazu.Quelle: Shutterstock Creative
Juckreiz, Schuppen bis hin zu Rissen, die Entzündungen verursachen können. Besonders unangenehm ist das im Gesicht. Ursache dafür ist häufig eine trockene Haut. Die Talgdrüsen produzieren weniger, sodass der natürliche Fettfilm auf der Oberfläche gestört wird, weiß Dermatologe Peter Arne Gerber: "Grundsätzlich kann trockene Haut erblich bedingt sein. Gleichwohl nehmen die Zellfunktionen im Alter ab, sodass dies auch vermehrt ältere Menschen betrifft."

Stiftung Warentest: Welche Gesichtscreme für trockene Haut?

Stiftung Warentest hat sich aktuell 14 Gesichtscremes für trockene Haut genauer angeschaut. Unter anderem wurde die Anwendung bewertet, wie gut die Produkte Feuchtigkeit in der Haut anreichern, aber auch inwieweit Werbeaussagen der Hersteller zutreffen. Das Fazit fällt insgesamt erfreulich aus. Die Tester kommen zu dem Ergebnis: Teuer muss nicht gleich besser sein.

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So bekommt Lidl für seine "Cien Reichhaltige Tagespflege" das Urteil "gut" und wird mit 1,65 Euro pro 50 Milliliter Preissieger. Lancôme (Gesamtnote: 3,5) hingegen landet mit "Nutrix Pflegende und Beruhigende, Reichhaltige Creme" auf dem letzten Platz. Kostenpunkt: 23,10 Euro pro 50 Milliliter. Ein "mangelhaft" vergeben die Tester hier für die übergroße Verpackung, die mehr Inhalt vorgaukele.
Testsieger mit einer Gesamtnote von 1,9 wird die "Hydro Boost Aqua Creme" von Neutrogena (10 Euro pro 50 Milliliter), insbesondere weil diese in der wichtigsten Kategorie "Feuchtigkeitsanreicherung" mit "sehr gut" von allen Gesichtscremes am besten abschneidet.

Tipps für eine gesunde Haut

Wer eine gesunde Haut haben möchte, sollte sich aber nicht nur auf Cremes verlassen. Das sind die wichtigsten Empfehlungen des Dermatologen Peter Arne Gerber:

Darüber hinaus rät der Experte Menschen, die in der Stadt leben, sich häufiger das Gesicht zu waschen: "Das Problem ist die Feinstaubbelastung. Die Partikel können sich negativ auf die Haut auswirken", so der Facharzt.

Die richtige Hautpflege: Naturkosmetik als Alternative

Von Hausmitteln wie Oliven- oder Kokosöl hält der Experte wenig, auch aus Geruchs- und Hygienegründen: "Dann lieber ein preisgünstiges und gut getestetes Produkt kaufen. Wer mag, kann auch auf Naturkosmetika zurückgreifen", so der Hautarzt.
Auch diese hat sich Stiftung Warentest bei den Gesichtscremes genauer angeschaut. Die fünf getesteten Naturkosmetika überzeugen alle nicht nur mit der Gesamtnote "gut", sondern auch vom Preis. Sowohl das Rossmann-Produkt "Alterra" als auch "Alverde" vom Konkurrenten dm kosten für 50 Milliliter weniger als drei Euro. Ein letzter Tipp vom Dermatologen:
Wichtig ist, dass man sich mit einem Pflegeprodukt wohlfühlt, nur dann nutzt man es auch konsequent.
Prof. Dr. med. Peter Arne Gerber, Facharzt für Dermatologie

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Patrick Lipke ist Redakteur der ZDF-Sendung "Volle Kanne - Service täglich"

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