: Elektrogeräte vor Blitzschäden schützen

von Lilover Laylany
19.09.2023 | 09:12 Uhr
Wenn draußen ein Gewitter tobt, ziehen viele als Vorsichtsmaßnahme die Stecker ihrer Elektrogeräte. Nicht immer reicht das als Schutz jedoch aus. Was es noch zu beachten gilt.
Blitzeinschlag im Eigenheim: Was gibt es bei Elektrogeräten zu beachten? Quelle: dpa
Laut Versicherern verursachen Gewitter in Deutschland jährlich Schäden in Höhe von 400 Millionen Euro. Besonders Blitzeinschläge können für Elektrogeräte gefährlich werden. Schlägt ein Blitz in der Nähe eines Hauses ein, kann die freigesetzte Spannung ins Stromnetz fließen. Thomas Raphael, Blitzschutz-Experte des VDE, erklärt:
Davon sind zunächst alle Geräte betroffen, die über ein Kabel beispielsweise mit dem Stromnetz verbunden sind.
Thomas Raphael, Blitzschutz-Experte

Wie entsteht ein Gewitter? Das geschieht, wenn sehr warme, feuchte Luft aufsteigt, abkühlt und sich zu großen Wolkentürmen entwickelt.

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Besonders gefährdet seien jedoch Geräte mit mehr als einem Kabel, beispielswiese Router, Telefonanlage oder Heizungssteuerung. Schäden wegen Überspannungen und Kurzschlüssen bis hin zu gefährlichen Explosionen und Bränden können dann die Folge sein.
Wie man Gewitterschäden an Geräten vermeidet - WISO erklärt's:

Wie sinnvoll ist "Stecker-Ziehen"?

Den einfachsten Tipp kennen viele: Bei Gewitter sollte man alle nicht benötigten Geräte vom Stromnetz trennen. Dadurch wird verhindert, dass Überspannungen durch die Stromleitungen in die Geräte gelangen. Wer weiterhin online bleiben möchte, muss in diesem Fall zum Smartphone und zum mobilen Internet greifen.
Um weiterhin über das Festnetz erreichbar zu sein, kann vor dem Ausstecken eine Rufumleitung aufs Handy eingerichtet werden. Bei empfindlichen Geräten, wie zum Beispiel Computer oder Fernseher, empfiehlt es sich zudem, Stecker oder Steckerleisten mit Überspannungsschutz zu verwenden. Hier sollte man beim Kauf auf die Norm DIN EN 61643-11 achten.
Wie entstehen Wetterextreme? Gewitterforscher Andreas Wieser sucht nach den Gewitterzellen:

Forscher jagt im Südwesten Deutschlands Gewitterzellen.

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Sicherer Schutz durch professionellen Überspannungsschutz

Kompliziert wird es bei Smarthome-Installationen, die oft fest verbaut und damit nicht ohne Weiteres ausgesteckt werden können. Hier rät der Experte:
Wer teure und empfindliche Geräte vor Überspannungen schützen möchte, sollte einen professionellen Überspannungsschutz installieren lassen.
Thomas Raphael, Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V.
Dieser sei bereits für wenige hundert Euro zu haben und schütze alle Geräte, die an das Stromnetz angeschlossen sind. Die Geräte werden im Zählerschrank verbaut und leiten überschüssige Spannung ab.
Für Neubauten ist ein Überspannungsschutz bereits seit 2018 Pflicht. Mieter und Mieterinnen von älteren Gebäuden sollten sich am besten bei dem Vermieter oder der Vermieterin erkundigen.

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Wer kommt für Schäden durch Blitzeinschlägen auf?

Grundsätzlich gilt: Für Schäden am Gebäude, beispielsweise durch einen direkten Blitzschlag, kommt der Gebäudeversicherer auf. Schäden durch Überspannung oder Kurzschluss sind allerdings nur dann über die Gebäudeversicherung oder die Hausratversicherung abgedeckt, wenn eine zusätzliche Klausel vereinbart wurde.
Mit dieser sogenannten Überspannklausel lassen sich - meistens gegen einen kleinen Aufpreis - Schäden an Elektrogeräten absichern. Gut zu wissen: Sowohl der klassische Blitzableiter als auch ein Überspannungsschutz sorgen zudem oft für niedrigere Beiträge bei Brandschutz- oder Hausratsversicherung.

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