FAQ

: Tile Hunting - Radtour ins Unbekannte

von Tobias Raschka
03.08.2024 | 06:14 Uhr
Wenn man Lust aufs Radfahren hat, Touren-Ziele aber ausgehen, dann könnte Tile Hunting eine Alternative sein. Dabei erkundet man die Umgebung anhand von Kacheln auf der Landkarte.
Kacheln sammeln auf der Fahrradtour: Beim Tile Hunting wird die Landkarte in Kacheln, also Quadrate, aufgeteilt. Ziel ist es, möglichst viele Quadrate zu durchqueren.Quelle: dpa
Tile Hunting (zu Deutsch: "Kacheljagd") ist einfach: Es ist der Versuch, mit sportlichen Aktivitäten - in der Regel Radfahren, aber auch Laufen, Wandern oder Schwimmen sind denkbar - so viele Tiles, also Kacheln, wie möglich auf einer Landkarte zu erreichen.
Dafür wird eine Landkarte in Planquadrate unterteilt. Die auf der Route durchquerten Quadrate werden durchgestrichen. Früher wäre dies auf einer Papier-Landkarte geschehen, heute werden die durchquerten Kacheln auf digitalen Karten eingefärbt.

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Was ist der Reiz von Tile Hunting?

Auf der digitalen Karte ist bei der Routen-Planung immer erkennbar, wo man schon war - und vor allem, wo man noch nicht war und wo vielleicht die nächste Radtour hinführen könnte. So lernen Tile Hunter immer neue Gegenden kennen und müssen vorher nicht mehr lange überlegen, was ein lohnendes Ziel wäre.
Durch das Tile Hunting wird alles, was auf der digitalen Landkarte noch weiß ist, zum nächsten Ziel. Die Kacheljagd animiert so ganz spielerisch zu mehr sportlicher Aktivität. Denn: Man fährt meist nicht mehr die kürzeste Route von A nach B, sondern macht eher Schlenker und nimmt Umwege gerne an. Die Touren werden länger, weil noch ein, zwei Kacheln verlockend nah an der geplanten Route liegen und es jammerschade wäre, sie liegen zu lassen.
Mit Tile Hunting Regionen spielerisch erkunden: Die Aufteilung in Quadrate soll die Nutzer animieren, möglichst viele unbekannte Gegenden zu entdecken.Quelle: privat

Wie funktioniert Tile Hunting technisch?

Zunächst muss man seine Radtouren mit Smartphone, Smartwatches oder Fahrradcomputern aufzeichnen und die Daten dann auf Websites wie Strava und Statshunters hochladen.
Bei Statshunters wird die Landkarte dann automatisch eingefärbt: Die schon erreichten Kacheln sind rot hinterlegt. Die befahrenen Kacheln darüber, darunter sowie links und rechts, werden grün eingefärbt. Und sobald ein Quadrat aus besuchten Kacheln erreicht ist, werden sie blau dargestellt - das ist der sogenannte Maximum Square. Ein Maßstab dafür, wie intensiv man seine Umgebung schon befahren hat.

Größenunterschiede bei den Kacheln

Auf der Landkarte sehen alle Tiles gleich groß aus. Wegen der Umrechnung von der Kugelform der Erde auf die flache Karte stimmt das in der Realität allerdings nicht so ganz: Je näher die Kacheln am Äquator liegen, desto größer werden sie. In Hamburg sind sie etwa 1,45 mal 1,45 Kilometer groß, in München schon 1,63 mal 1,63 Kilometer.

Gibt es einen Haken am Tile Hunting?

So viel Spaß die Routenplanung für das Tile Hunting auch macht, irgendwann muss man einsehen, dass es nicht weitergeht. Denn Privatgelände, Berge, große Flüsse, Meere oder militärische Sperrgebiete begrenzen den Expansionsdrang des Tile Hunters. Dann gilt es, sich wohl oder übel vom Ausbau des größtmöglichen Quadrats als Ziel zu verabschieden und stattdessen weiße Flecken auf der Landkarte einfach so zu durchqueren. Und davon gibt es immer genug.

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Welches Fahrrad eignet sich am besten zum Tile Hunting?

Viele Kacheln in eher ländlichen oder abgelegenen Gegenden lassen sich nicht mehr unbedingt mit dem Rennrad erreichen. Ruppige Wald- und schlammige Feldwege oder auch sogenannte Singletrails, also schmale Pfade quer durchs Gelände, stehen dann öfter auf dem Programm.
Breitere Reifen und mehr Profil sind also gefragt. Gravelbikes oder geländeerprobte E-Bikes sind dann die bessere Wahl fürs Tile Hunting - und zur Not muss man eben auch mal schieben oder das Fahrrad stehen lassen und ein Stück wandern, um eine noch fehlende Kachel zu bezwingen.

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Quelle: ZDF
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