: Trockenfutter für Katzen im Check

von Lorraine McIlvenny
10.05.2024 | 06:33 Uhr
Versorgt Trockenfutter Katzen ausgewogen? WISO hat sechs Produkte gecheckt - von Felix, Whiskas und Mera sowie preiswerte Varianten von Aldi, Kaufland und Fressnapf.

Wie gut versorgt das Futter die Katze mit Nährstoffen? Eine Tierärztin klärt auf: Gibt es Auffälligkeiten im Labor? Und aus welcher Haltung kommt das Geflügel? WISO vergleicht teure und billige Produkte.

29.04.2024 | 10:45 min
Bei vielen Katzen steht Trockenfutter auf dem Speiseplan - ausschließlich oder als Ergänzung zum Nassfutter. Es ist günstig, müffelt kaum und die trockenen Kroketten bleiben lange frisch. Nassfutter, welches schon eine Weile herumsteht, wird von Katzen hingegen schnell verschmäht.
Doch liefert Trockenfutter auch alle wichtigen Nährstoffe, die Katzen brauchen? Und machen sich die Preisunterschiede der verschiedenen Anbieter bei der Qualität bemerkbar?

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Trockenfutter muss wichtige Nährstoffe enthalten

Judith Schneider ist Tierärztin und Spezialistin für die Ernährung von Kleintieren. Sie erklärt: Trockenfutter muss alle nötigen Nährstoffe wie Proteine, essentielle Aminosäuren sowie Fette, Vitamine und Mineralien ausreichend und in sinnvollem Verhältnis enthalten.

Die sechs gecheckten Produkte im Überblick

WISO hat insgesamt sechs Trockenfutter mit Geflügel gecheckt - drei teure und drei billige. Die Preise gelten jeweils für ein Kilogramm:

Teure Produkte:

  • Mera 7,00 Euro
  • Whiskas 3,57 Euro
  • Felix 3,14 Euro

Billige Produkte:

  • Fressnapf 1,19 Euro
  • Kaufland 1,15 Euro
  • Aldi 1,15 Euro

Im WISO-Check wurden deshalb die Nährstoffgehalte der sechs Futter mit bestimmten Soll-Werten verglichen. Maßgeblich sind etwa die Richtlinien des europäischen Heimtiernahrungsindustrieverbands (FEDIAF). Ergänzend zu den Packungsangaben wurden dafür einige Herstellerauskünfte eingeholt, da nicht alle Nährstoffe Pflichtangaben sind.
Nach dem Vergleich lautet das Urteil von Judith Schneider: Grundsätzlich sind alle sechs Rezepturen geeignet, um Katzen ausgewogen zu ernähren. Von einer ausreichenden Versorgung mit den wichtigsten Nährstoffen sei auszugehen.

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So viel Fleisch steckt in dem gecheckten Trockenfutter

Entgegen verbreiteter Annahmen enthalten Markenprodukte nicht immer mehr Fleisch. Im direkten Vergleich fällt auf: Am wenigsten Fleisch und tierische Nebenprodukte stecken in dem Trockenfutter von Felix - mit einem garantierten Gehalt von 20 Prozent. Bei Aldi sollen es 28,5 Prozent, bei Kaufland und Fressnapf jeweils 30 Prozent sein. Damit übertreffen die günstigen Produkte auch Whiskas, hier liegt der Gehalt laut Hersteller bei 28 Prozent.
Mera antwortete auf die WISO-Anfrage nicht. Der Zutatenliste zufolge müssten aber mindestens 35 Prozent tierische Zutaten enthalten sein - und damit am meisten. Mera wirbt explizit damit, dass 85 Prozent des enthaltenden Proteins "tierisches Eiweiß" sei.
Damit schneidet das teuerste Futter in den Augen der Tierärztin am besten ab, da die Katze von Natur aus ein Fleischfresser ist. Sie macht zudem auf einen weiteren Vorteil aufmerksam: "Weil außerdem nur ein Monoprotein, also nur Huhn enthalten ist, wird das Risiko von Allergien leicht reduziert". Das sei für ernährungssensible Katzen von Vorteil. Typischerweise sind in Trockenfutter mehrere Tierarten verarbeitet.

Die Zutaten von Trockenfutter

Die Zutaten von Trockenfutter sind in der Regel immer dieselben. Neben Fleisch, also Muskelfleisch, enthält es tierische Nebenerzeugnisse, wie zum Beispiel:

  • Hühnermagen,
  • Leber,
  • Pansen,
  • Knochen.

Auch Kohlenhydrate wie Getreide oder Kartoffeln werden zugesetzt. Außerdem:

  • Fette,
  • Gemüse,
  • pflanzliche Nebenprodukte.

Übrigens werden Katzentrockenfutter grundsätzlich "Zusatzstoffe" zugesetzt. Katzen brauchen beispielsweise regelmäßig Vitamin A, Vitamin B3 und Taurin.

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So schnitten die Trockenfutter im Labor ab

Am Etikett lässt sich nur selten ablesen, welche tierischen Bestandteile genau verarbeitet wurden. Bindegewebsreiche Bestandteile wie Knorpel oder Sehnen im Futter haben zwar ihre Berechtigung, doch ein Zuviel davon könnte zu Verdauungsstörungen führen. WISO hat deshalb den Gehalt an Bindegewebseiweiß im Labor testen lassen. Mit dem Ergebnis: Keine der sechs Katzenfutterproben fällt negativ auf.
Ein ausgewogenes Verhältnis der Mineralien Calcium und Phosphor ist wichtig für starke Knochen und Zähne. Es sollte nicht mehr Phosphor als Calcium enthalten sein, sonst droht Knochenschwund. Deshalb hat WISO auch diese Werte im Labor überprüfen lassen. Resultat: Bei allen Futtern liegt das Calcium-Phosphor-Verhältnis in dem Rahmen, den die FEDIAF für erwachsene Katzen empfiehlt. Tierärztin Schneider ergänzt:
Der Phosphorgehalt sollte außerdem nicht mehr als fünffach über dem eigentlichen Bedarf liegen, da es sonst zu Nierenproblemen kommen kann.
Judith Schneider, Tierärztin und Ernährungsberaterin für Kleintiere
Auch das treffe für alle Futter zu.

Empfehlungen von Tierärztin Judith Schneider

Tipps zur Fütterung

Von Natur aus sind Katzen gewohnt, zahlreiche kleine Mahlzeiten über den Tag zu sich zu nehmen. Empfehlenswert sei es darum, die Tagesration der Katze über den Tag verteilt zur Verfügung zu stellen, entweder im Napf oder auch automatisiert durch Futterautomaten.

Nicht immer entsprechen die Fütterungsempfehlungen genau dem Bedarf der eigenen Katze. Der hängt von Gewicht, Aktivität, Alter und auch der Rasse ab. Um Mängel oder Übergewicht zu vermeiden, lohnt es sich im Zweifel, die Futtermenge mit Gewichtskontrollen genauer anzupassen. Wenn Katzen kastriert werden, sinkt der Energiebedarf. Viele Hauskatzen haben ein bisschen zu viel auf den Rippen.

Trocken- oder Nassfutter - was ist besser?

Als alleinige Nährstoffquelle eignen sich beide Futterarten. Tierärztin Judith Schneider empfiehlt aber eine Mischfütterung, denn "so lassen sich die Vorteile beider Varianten kombinieren". Trockenfutter etwa bleibt lange frisch und ist damit einfach zu füttern. Allerdings hat es deutlich weniger Wasser als Nassfutter. Die Katze muss zusätzlich genug zu Trinken bekommen.

Nassfutter kommt der natürlichen Ernährung von Katzen tendenziell etwas näher als das produktionsbedingt recht kohlenhydrathaltige Trockenfutter. Bis zu einem gewissen Grad können Katzen Kohlenhydrate aber verdauen. "Da gilt die Obergrenze fünf Gramm stärkehaltige Kohlenhydrate pro Kilogramm Körpergewicht und Tag", erklärt Judith Schneider. Die Kohlenhydratgehalte der sechs Test-Produkte würden diese Obergrenze einhalten.

Wann die Art der Kohlenhydratquelle wichtig ist

Für gesunde Katzen spielt es laut der Tierärztin keine Rolle, ob die Kohlenhydrate aus ballaststoffreichem Getreide kommen oder - wie bei Mera - aus Kartoffeln. Nur Katzen, die sensibel auf Getreide reagieren oder eine Allergie haben, müssten darauf verzichten.

Nicht jedes Werbeversprechen im Check haltbar

Hersteller von Katzenfutter werben auf den Packungen oft mit bestimmten Vorteilen. Viele dieser Angaben sind mittlerweile gut erforscht und lassen sich überprüfen. An einem gesundheitlichen Werbeversprechen beim Whiskas-Produkt übt Judith Schneider Kritik.
Der Hersteller verspricht, durch einen "ausgewogenen Mineralstoffkomplex" die "Gesundheit der unteren Harnwege" zu fördern.
Diese Angaben sind normalerweise für spezielle Diät-Futtermittel reserviert, aus gutem Grund.
Judith Schneider, Tierärztin und Ernährungsberaterin für Kleintiere
Da gebe es spezielle Vorgaben hinsichtlich der Mineralstoffe und dem Urin-PH, der erreicht werden solle, so die Expertin weiter. Bei Whiskas sei das Werbeversprechen so nicht haltbar. Der Hersteller sagt dazu, dass die Rezeptur auf Basis eigener Forschung entwickelt worden sei.

Fazit: Bedarfsgerechtes Trockenfutter auch zum kleinen Preis

Das Fazit des WISO-Checks: Eine Katze bedarfsgerecht versorgen, das schaffen handelsübliche Futter im Schnitt gut - und das auch bei kleinem Preis. Wer Wert auf immerhin etwas fleischlastigere Rezepturen legt, muss nicht immer mehr Geld ausgeben. Ein wie bei Mera betont extra hoher Gehalt an tierischem Eiweiß ist wiederum teurer, aber kein Muss, um die Katze mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen.

Ein Pluspunkt der teuren Produkte: Die Verpackungen sind wiederverschließbar. Wer Großpackungen kauft, spart übrigens Geld - und Müll.

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