: Wie Hund, Katze & Co. nicht verschwinden

von Valentina Kurscheid
03.02.2024 | 07:42 Uhr
Wenn Haustiere weglaufen oder davonfliegen, ist es oft schwer, sie wiederzufinden. GPS-Tracker und Haustierregister erleichtern die Suche nach dem Tier.

Die Vorstellung, dass ein geliebtes Haustier weglaufen könnte, ist für viele Menschen schrecklich. Mithilfe eines GPS-Trackers kann das entflohene Tier per App geortet werden.

29.01.2024 | 03:04 min
Es ist schwer, das eigene Haustier immer im Blick zu behalten. Auch wenn man gut aufpasst, kann es plötzlich verschwinden. Wenn beispielsweise eine Freigängerkatze neu in der Familie ist und die Umgebung noch nicht kennt, fehlt ihr die nötige Orientierung, um nach Hause zurückzufinden.
Auch ein verstörendes Ereignis wie ein lauter Knall kann Haustiere erschrecken, sodass sie abhauen. Jagdlich orientierte Tiere gehen ihrem natürlichen Trieb nach und können dabei plötzlich verschwinden. Ein unkastrierter Hunderüde kann sich schnell verlaufen, wenn er der Spur einer läufigen Hündin nachgeht.

Mikrochip als Vorsichtsmaßnahme

Daher rät Tierärztin Judith Schönenstein Tierbesitzer*innen, bei Haustieren, die draußen viel unterwegs sind, eine Mikrochip-Kennzeichnung durchzuführen.
Ein Mikrochip ist etwa so groß wie ein Reiskorn. Er beinhaltet eine weltweit einzigartige Nummer, durch die das Tier eindeutig identifiziert werden kann.
Judith Schönenstein, Tierärztin und zweite Vorsitzende des Deutschen Tierschutzbundes e. V.
Der Mikrochip wird an der linken Halsseite von Hunden und Katzen unter die Haut gespritzt. Auch Ziervögel und Papageien können gechipt werden.

Um ein Haustier schnell wiederfinden zu können, ist die kostenlose Anmeldung in einem Haustierregister sehr hilfreich. Tierärztin Judith Schönenstein erklärt, wie das funktioniert.

29.01.2024 | 06:11 min

Kostenlose Anmeldung beim Haustierregister

Sobald die Chipnummer bekannt ist, müssen die gekennzeichneten Tiere bei einem Haustierregister angemeldet werden. Dies wird nicht automatisch vom Tierarzt, Tierheim oder Züchter vorgenommen. Eine Online-Registrierung unter findefix.com oder tasso.net ist kostenfrei möglich. Erst dann ist gewährleistet, dass das entlaufene Tier dem Besitzer zugeordnet und zurückgebracht werden kann.
Ein Nachteil des Mikrochips ist, dass er nicht sichtbar ist und nur mithilfe eines speziellen Geräts gelesen werden kann. Dieses Lesegerät besitzen meist Tierärzte, Tierheime, der Zoll und die Polizei.

Tiermarke zur zusätzlichen Absicherung

Für Hunde sind zusätzlich zum Chip Halsbänder oder Brustgeschirre mit Anhängern zu empfehlen. An dem Anhänger sollten allerdings keine Adressen vermerkt werden, sondern die Registrierungsnummer des Haustierregisters, die Kontaktnummer des Registers oder nur eine Telefonnummer der Besitzer*innen. Eine weitere Möglichkeit ist ein Scancode mit den Besitzerkontaktdaten.

Was tun, wenn das Tier weg ist?

Tierärztin Judith Schönenstein erklärt das Vorgehen:

  • Wird ein Tier vermisst, wird es entsprechend in der Haustierregister-Datenbank gekennzeichnet.
  • Tierheime oder Finder können bei Eingabe der Chipnummer oder Tierparameter sehen, dass dieses Tier vermisst wird.
  • Der Tierhalter kann sich via Homepage des Haustierregisters kostenfrei Suchplakate ausdrucken. Die Suchanzeige kann auch in den Sozialen Medien geteilt werden.
  • Man selbst sollte umliegende Tierheime und Polizeistationen anrufen und die Nachbarn informieren.
  • Bei Katzen die Nachbarn bitten, in ihren Kellern und in ihren Garagen nachzuschauen, ob die Katze versehentlich dort eingesperrt wurde.

"Finderlohn ist nicht zu empfehlen", weiß Judith Schönenstein. Sie ist davon überzeugt, dass echte Tierfreunde auch ohne Finderlohn helfen.

GPS-Tracker kann Suche erleichtern

An das Halsband oder das Geschirr können GPS-Tracker befestigt werden. Diese sind allerdings aufgrund ihrer Größe nur für Hunde- und nicht für Katzenhalsbänder geeignet. Per GPS kann der Hund live und zentimetergenau geortet werden.
Kara Erz, Hundetrainerin aus Köln, empfiehlt, bei GPS-Trackern auf die Reichweite, die Batterielebensdauer, die Größe und das Gewicht, auf Wasserdichtigkeit und vor allem auch auf die Abo-Kosten, die monatlich anfallen, zu achten.
Es gibt auch Tracker-Arten, bei denen Handys beziehungsweise Smartphones als Funksignal dienen und man darüber den Standort des Hundes erkennen kann. Diese arbeiten jedoch nicht zentimetergenau. "Bei solchen Trackern kann zum Beispiel nur alle zehn Minuten der ungefähre Standort ermittelt werden. Doch innerhalb von zehn Minuten kann ein Hund schon Hunderte Meter weitergelaufen sein", weiß Kara Erz.
Valentina Kurscheid ist Redakteurin der ZDF-Sendung "Volle Kanne - Service täglich".

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