: Bayer zittert sich ins Europa-League-Finale

von Christian Nürnberger
09.05.2024 | 23:00 Uhr
Serie hält, Finale erreicht - und wieder hat Bayer spät zugeschlagen: Leverkusen spielt in der Europa League gegen AS Rom 2:2 und darf weiter vom Titel träumen.
Nach seinem Tor war alles klar: Josip Stanisic (mitte) wird für sein 2:2 gefeiert.Quelle: Ina Fassbender / AFP
Bayer Leverkusen hat sich ins Finale der Europa League gezittert. Nach dem 2:2 im Heimspiel gegen AS Rom darf der deutsche Meister weiter vom zweiten Titel in dieser Saison träumen. Das Hinspiel hatte Leverkusen 2:0 gewonnen.

Zwei Elfmeter für Roma und viel Zittern

Doch Bayer musste lange zittern - und am Ende war es wieder die Comeback-Qualität, die die Serie von nun 49 Spielen ohne Niederlage halten ließ: Leverkusen lag nach zwei Elfmetern von Leandro Paredes (43., 66.) 0:2 zurück, ehe ein Eigentor von Gianluca Mancini (82.) und Josip Stanisics Treffer in der siebten Minute der Nachspielzeit die Leverkusener ins Endspiel brachten.
In Dublin ist am Mittwoch, 22. Mai (21 Uhr), Atalanta Bergamo der Gegner. Die Italiener gewannen das Rückspiel gegen Olympique Marseille mit 3:0, das Hinspiel war 1:1 ausgegangen.

Leverkusen verzweifelt an Roma-Keeper Svilar

Die Römer präsentierten sich zu Beginn wesentlich engagierter als im Hinspiel und hatten mit Lorenzo Pellegrinis Kopfball in der 17. Minute sogar die erste gute Chance des Spiels. Danach spielte aber nur noch Bayer Leverkusen.
Roma-Torwart Mile Svilar verhinderte etliche Male den Rückstand seiner Mannschaft. In der 29. Minute lenkte er einen Schuss von Exequiel Palacios an den Pfosten und hatte Glück, dass der von seinem Rücken abgeprallte Ball nicht über die Torlinie kullerte.
Der Druck der Leverkusener wuchs und wuchs. Bayer kesselte die Roma in ihrem Strafraum ein und kam in der 39. Minute zu einer Doppelchance. Zunächst rettete Svilar gegen Amine Adli, der aus kurzer Distanz ansatzlos abzog, dann parierte er auch Adam Hložeks Nachschuss (39.).

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Tahs verhängnisvolles Foul

Der Ball wollte einfach nichts in Tor - und schlug stattdessen zum Entsetzen der Leverkusener auf der anderen Seite ein: Jonathan Tah hatte Sardar Azmoun - eine Leihgabe der Leverkusener an die AS Rom - zu Boden gerissen. Leandro Paredes verwandelte den Strafstoß (43.).
AS Rom schien nun Appetit auf das Spiel zu bekommen und machte bis zur Pause Druck auf die Bayer-Abwehr.

Roma steigert sich - und wird belohnt

In diesem Stile ging es in der zweiten Halbzeit weiter. Die Roma spielte nun gut mit und kam zu Abschlüssen. Leverkusen brauchte eine gute Viertelstunde, um sich zu fangen. Dann aber richtig. Bei einem Konter über Jeremie Frimpong gab's die nächste Top-Chancen, doch Jonas Hofmann brachte den Ball nicht an Keeper Svilar vorbei.
Wenig später der nächste Elfmeter-Schreck für Bayer: Hlozek hatte bei einer Flanke den Ball an die Hand bekommen. Schiedsrichter Danny Makkelie sah sich nach Einwand des VAR die Szene an und entschied auf Strafstoß. Wieder verwandelte Paredes (66.).
Wir wissen selber nicht, wie wir 0:2 hinten lagen. Wir hatten klare Chancen. Aber danach zurückzukommen und nicht zu verlieren, ist unglaublich.
Granit Xhaka, Bayer Leverkusen

Eigentor und Stanisic retten Bayer Leverkusen

Bayer blieb am Drücker. Hlozek zog in der 73. Minute knapp vorbei und wurde gleich danach ausgewechselt. Patrick Schick sollte es nun im Sturm richten. Florian Wirtz kam in der 81. Minute ins Spiel.
So kurios der Spielverlauf, so kurios auch das bahnbrechende 1:2 für Leverkusen. Bei einer Ecke griff Torwart Svilar diesmal daneben, der Ball landete an der Schulter des völlig verdutzten Roma-Verteidigers Gianluca Mancini und trudelte ins Tor (82.).
Fünf Minuten später hätte Frimpong bei einem Konter alles klarmachen können, aber wieder stand Svilar im Wege. So musste Bayer noch einige Angriffe der Roma überstehen, ehe nach Stanisics Tor in der Nachspielzeit die Party in der BayArena begann. Und Leverkusens Mittelfeldspieler Granit Xhaka war sprachlos: "Es ist unfassbar, jetzt die richtigen Worte zu finden."

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