: BVB: "Nicht mit rechten Dingen zugegangen"

29.04.2023 | 18:11 Uhr
Der BVB verliert mit dem 1:1 in Bochum womöglich die Führung. Hinterher sind Trainer und Sportdirektor erbost. Der DFB und Schiri Stegemann räumen inzwischen einen Fehler ein.

Borussia Dortmund hat im Titelrennen zwei wichtige Punkte liegen lassen. Beim 1:1 im Derby beim VfL Bochum stand Schiedsrichter Stegemann im Zentrum der Kritik.

30.04.2023 | 09:36 min
Sebastian Kehl war nach dem Rückschlag im Titelrennen gar nicht mehr zu beruhigen. In den Katakomben des Ruhrstadions wurde der Sportdirektor von Borussia Dortmund nach dem 1:1 des BVB beim VfL Bochum ungewöhnlich laut. "Heute ist es nicht mit rechten Dingen zugegangen", sagte Kehl am späten Freitagabend.
Heute muss ich einfach sagen, hat der Schiedsrichter das Spiel für mich entschieden.
BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl
Durch das Remis kann der FC Bayern am Sonntag wieder an der Borussia vorbeiziehen und die Tabellenspitze in der Fußball-Bundesliga zurückerobern. Am Samstagnachmittag reagierte auch der DFB auf die Kritik an Schiri Sascha Stegemann: Zum nicht geahndeten Foul von Bochums Danilo Soares im Strafraum an Nationalspieler Karim Adeyemi heißt es in einem Statement:
Er spielt den Ball nicht, trifft stattdessen ausschließlich den Gegner und bringt ihn zu Fall. Das ist ein Foul und somit ein Strafstoß, wie es auch die TV-Bilder belegen.
Statement des DFB
Auch Stegemann hat seinen klaren Fehler inzwischen eingeräumt. "Ich ärgere mich ungemein, fühle mich beschissen. Es war eine sehr, sehr kurze Nacht, es geht mir nicht gut damit", sagte der Unparteiische gegenüber mehreren Medien. Im ZDF gab er zu, die Situation sei "falsch gelöst" worden.

Schiedsrichter Stegemann bezieht nach dem Wirbel um einen nicht gegebenen Elfmeter für Borussia Dortmund im Spiel beim VfL Bochum Stellung: Er habe die "Situation falsch gelöst".

29.04.2023 | 00:34 min

BVB regt sich über drei Spielszenen auf

Kehl und auch Trainer Edin Terzic regten sich über drei spielentscheidende Szenen auf. Vor dem zwischenzeitlichen 1:0 der Bochumer hatten sie ein Foul an Emre Can gesehen. Zudem hätte Dortmund aus ihrer Sicht zwei Strafstöße bekommen müssen - einen Foul- und einen Handelfmeter. Keine der strittigen Szenen schaute sich Schiedsrichter Sascha Stegemann auf dem TV-Monitor am Spielfeldrand noch einmal an.
Bochums Danilo Soares (unten) räumt BVB-Stürmer Karim Adeyemi im Strafraum ab. Ein Pfiff, geschweige denn eine Überprüfung der Szene, bleibt aus. Das treibt die Dortmunder anschließend auf die Palme. Quelle: IMAGO
"Ich finde es frech, wenn man sich mit den Mitteln, die man heutzutage zur Verfügung hat - über die wir uns jedes Wochenende entweder aufregen oder glücklich schätzen - fünf Spieltage vor Schluss, wenn es um die absolute Entscheidung geht, wenn es um die deutsche Meisterschaft geht, diese Situation nicht anschaut", sagte Kehl.

ZDF-Schiedsrichter-Experte Manuel Gräfe bewertet die kritischen Szenen beim Spiel Bochum - Dortmund. Es sei "kein guter Tag für die deutschen Schiedsrichter" gewesen.

29.04.2023 | 05:17 min
"Das Hilfsmittel, das wir in dieser Situation zur Verfügung haben, nicht zu nutzen, halte ich für absolut fahrlässig, halte ich für feige und für komplett falsch. Wir sind unglaublich erbost darüber." Stegemann habe den BVB "zwei Punkte gekostet".

Terzic wird emotional und kritisiert Schiri-Gespann

Auch Terzic kritisierte das Schiedsrichtergespann deutlich und wurde dabei richtig emotional. Nach dem Spiel suchte der 40-Jährige das Gespräch mit den Unparteiischen.
"Ich habe dem Schiedsrichter und dem kompletten Schiedsrichtergespann einfach gesagt, was ich von diesen Entscheidungen halte und wie viel hier auf dem Spiel steht", sagte Terzic.
Ich habe gesagt, ich entschuldige mich für meinen Ton, ich entschuldige mich für meine Emotionen.
BVB-Trainer Edin Terzic
Der Coach ergänzte: "Es ist für uns eine einmalige Chance, es ist vielleicht für mich eine einmalige Chance in meinem Leben so nah an die Meisterschale zu kommen. Und dann gibt es solche Entscheidungen, wo so viel auf dem Spiel steht. Das einzige, worum ich gebeten habe: Schau es dir an, wenn du dir nicht sicher bist bei dem Tempo." 

1. BAYERN MÜNCHEN (32 Spiele/89:34 Tore/68 Punkte)

RB Leipzig (H)

1. FC Köln (A)

2. BORUSSIA DORTMUND (32/78:42/67)

FC Augsburg (A)

FSV Mainz 05 (H)

3. RB LEIPZIG (32/57:38/60)

Bayern München (A)

Schalke 04 (H)

4. UNION BERLIN (32/48:34/59)

TSG Hoffenheim (A)

Werder Bremen (H)

5. SC FREIBURG (33/50:42/59)

Eintracht Frankfurt (A)

6. BAYER LEVERKUSEN (32/55:44/49)

Borussia Mönchengladbach (H)

VfL Bochum (A)

7. VFL WOLFSBURG (33/56:46/49)

Hertha BSC (H)

8. EINTRACHT FRANKFURT (32/54:49/46)

FC Schalke 04 (A)

SC Freiburg (H)

9. FSV MAINZ 05 (32/51:49/45)

VfB Stuttgart (H)

Borussia Dortmund (A)

Er selbst sei "jeden Tag im Training Schiedsrichter" und wisse, "wie brutal schwer das ist. Vor allem, wenn die Jungs mit 36 km/h unterwegs sind, wenn es schnelle Bälle gibt". Terzic ergänzte: "Was ich einfach fordere ist, dass man alles dafür tut, keine Fehlentscheidung zu treffen. Und das hat heute nicht stattgefunden."

Bochum-Trainer Letsch will strittige Szenen nicht kommentieren

Selbst die Bochumer wussten, dass sie bei dem aus ihrer Sicht wichtigen Punktgewinn im Abstiegskampf Glück gehabt hatten. "Das kann man pfeifen, keine Frage", sagte Kapitän und Torschütze Anthony Losilla. Trainer Thomas Letsch wollte die Szenen nicht kommentieren.
Quelle: dpa

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