: FC Bayern patzt im Titelrennen

20.05.2023 | 18:26 Uhr
Der FC Bayern hat einen wichtigen Sieg im Titelrennen verpasst. Die Münchner verloren zuhause gegen RB Leipzig mit 1:3 und liefern so eine Steilvorlage für Titelkonkurrent BVB.
Kimmich kann es nicht fassen: Der FC Bayern verliert zuhause gegen RB Leipzig.Quelle: dpa
Der FC Bayern München hat Borussia Dortmund die Meistertür ganz weit aufgemacht. Die Münchner Serienmeister patzten bei ihrer ultimativen Titelprüfung gegen einen nach der Pause mächtig aufdrehenden DFB-Pokalfinalisten RB Leipzig und müssen nach ihrem 1:3 (1:0)-Schock fürchten, dass der einen Punkt zurückliegende BVB am Sonntag (17.30 Uhr) mit einem Erfolg beim FC Augsburg an ihnen vorbeizieht. Leipzig löste mit dem Sieg vorzeitig als Tabellendritter das Champions-League-Ticket.

Zwei Elfmeter und konsternierte Bayern

Serge Gnabry hatte die Münchner in Führung gebracht (25. Minute), doch Konrad Laimer (64.), Christopher Nkunku per Foulelfmeter (76.) und Dominik Szoboszlai (85.) per Handelfmeter drehten für die starken Leipziger das Spiel. Eine titellose Saison und heftige Turbulenzen im Verein könnten für den deutschen Meister der vergangenen zehn Spielzeiten nun zur Realität werden - mit Konsequenzen bis hinauf in die Vereinsführung. Vorstandschef Oliver Kahn und Co. saßen konsterniert auf der Tribüne.

Bayern-Trainer Thomas Tuchel steht nach der Pleite seiner Münchner gegen RB Leipzig ZDF-Reporter Boris Büchler Rede und Antwort.

20.05.2023 | 04:46 min
"Mein Glaube ist immer da. Ich werde den Teufel tun und hier irgendwas abschenken", gab sich Kahn trotzig. "Es ist bitter. Wir haben es nicht mehr in der eigenen Hand. Aber noch ist es nicht vorbei. Es ist vorbei, wenn der Schiedsrichter unser Spiel am kommenden Samstag in Köln abgepfiffen hat", sagte Vorstandschef Kahn. "Ich bin erstmal enttäuscht über das, was ich hier heute gesehen habe."

Müller: "Nackenschlag wegstecken"

"Abgezockt sieht anders aus", sagte Bayern-Kapitän Thomas Müller. "Wir haben RB mit eigenen Fehlern eingeladen. Drei Tore nach einem Eckball für uns und zwei Elfmeter sprechen für sich. Wir müssen jetzt schauen, diesen Nackenschlag wegzustecken."
Jetzt will ich erst mal sehen, dass Dortmund beide Spiele gewinnt.
Thomas Müller
Die Titelchance sei weiterhin da.  "Wir müssen jetzt in der kommenden Woche zusammenstehen." Dann geht's nach Köln.

Tuchel sauer auf sein Team

"Wenn du soweit unter deinem eigenen Level spielst, und das Level konstant sinkt, tust du dich schwer, Spiele zu gewinnen", ergänzte Tuchel und sah die Schuld komplett bei seiner Mannschaft: "Was RB spielt, ist okay. Es hat komplett mit uns zu tun. Wir haben dieses Spiel verloren durch unser Verhalten. Wenn wir verlieren, will ich gegen eine bessere Mannschaft verlieren."
Tuchel prangerte das Verhalten der Spieler wie beim ersten Gegentreffer an. "Wenn du in New York über die Straße gehst, gehst du anders als wenn du in Bogenhausen über die Straße gehst. Wenn du ohne zu gucken gehst, wirst du überfahren", so Tuchel. Den Ausgleich hatten die Bayern nach einer eigenen Ecke kassiert, als sie ausgekontert worden waren. Man könne den Gegner überlupfen, wenn die ganze Mannschaft hinter dir stehe.

Eine gute Halbzeit reicht den Bayern nicht

Lange Zeit hatten Tuchel und seine Spieler eine Hand an der Meisterschale. Vor 75.000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz Arena sorgte Nationalspieler Serge Gnabry in der 25. Minute für das 1:0. Die Bayern hatten Spiel und Gegner im Griff - bis Leipzig knallhart zurückschlug. Der mutmaßliche Bayern-Zugang Konrad Laimer erzielte bei einem Konter nach einem abgewehrten Münchner Eckball den Ausgleich (65.). 

Joshua Kimmich, Thomas Müller und Oliver Kahn vom FC Bayern München nach dem Spiel der Münchner gegen RB Leipzig im Interview.

20.05.2023 | 01:46 min
Und es kam noch ärger für den Tabellenführer: Der Franzose Christopher Nkunku verwandelte nach einem Foul seines Landmanns Benjamin Pavard an ihm den fälligen Elfmeter. Und es folgte noch ein Strafstoß. Diesmal verwandelte Dominik Szoboszlai nach einem Handspiel von Bayern-Verteidiger Noussair Mazraoui.

Starke Leipziger drehen in Halbzeit zwei auf

Nur eine Stunde lang lief das Bayern-Spiel nach Plan. Der 27-jährige Gnabry erzielte das 2700. Bayern-Heimtor in der Bundesliga. Es war Gnabrys fünfter Treffer in den vergangenen vier Partien. Und das Tor war von hinten bis vorne beim Angriffszug über den starken Joao Cancelo und Kapitän Thomas Müller wunderbar heraus kombiniert. Gnabry schloss mit einem strammen Schuss an den Innenpfosten ab. Bundestrainer Hansi Flick durfte sich als Tribünengast über Gnabrys Form-Hoch vor den drei Länderspielen im Juni freuen. 
Der Kampf um Europa

4. Union Berlin (33/50:38/59)

Bremen (H)

5. Freiburg (33/50:42/59)

Frankfurt (A)

6. Leverkusen (33/57:45/50)

Bochum (A)

7. VfL Wolfsburg (33/56:46/49)

Hertha (H)

8. Frankfurt (33/56:51/47)

Freiburg (H)
Bayern-Trainer Thomas Tuchel stellte seine Elf einen Tick defensiver auf, indem er im Vergleich zum 6:0 gegen Schalke Leon Goretzka für Leroy Sané nominierte. "Mit einer Sechs war es mir zu riskant", begründete Tuchel seine Vorsicht gegen die konterstarken Leipziger.  Deren Offensive trat erst in Rückstand liegend in Erscheinung. Dreimal musste Bayern-Torwart Yann Sommer in kurzen Abständen gegen Dominik Szoboszlai (34.), Christopher Nkunku (34.) und Dani Olmo (37.) parieren. Nach der Pause waren die Münchner im Vorwärtsgang nicht mehr zwingend, während die Leipziger total effektiv auftraten.
Quelle: ZDF, dpa, sid

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