: DFL: Bankbürgschaft von DAZN zu spät

24.04.2024 | 14:21 Uhr
Die geforderte Bürgschaft liege vor, sagt DAZN. Das habe keine Auswirkungen, sagt die DFL. Der Streit im Bieterverfahren für die Liga-TV-Rechte schwelt weiter.
Quelle: imago
Die Auseinandersetzung zwischen der Deutschen Fußball Liga (DFL) und dem Internet-Sender DAZN geht in die nächste Runde. Im Streit um die Unterbrechung der TV-Rechte-Auktion hat DAZN nach eigenen Angaben mit Vorlage einer Bankbürgschaft die entscheidende Forderung der DFL erfüllt. Aus Sicht der Liga hat das nachträgliche Einreichen der Bürgschaft dagegen keine Auswirkungen.
Die DFL teilte mit: "Das Rechtepaket B der Rechteperiode 2025/26 bis 2028/29 ist am 16. April nach den allen interessierten Unternehmen bekannten Auktionsregeln vergeben worden. Grundlage waren die bis dahin eingereichten Angebote inklusive der begleitenden Unterlagen." Und weiter:
Ein Nachreichen von Unterlagen nach dem gemäß den Auktionsregeln erteilten Zuschlag über ein Rechtepaket hat keine Wirkung.
Deutsche Fußball Liga

DAZN: Bankbürgschaft nachgereicht

Zuletzt hatte die DFL die Auktion der nationalen Medienrechte nach einer Beschwerde des Bieters DAZN erstmals in der Geschichte des Profifußballs vorerst ausgesetzt.
"Die geforderte Bankbürgschaft liegt uns nun vor", teilte DAZN nun auf Nachfrage mit. Doch offenbar wird dies im Kampf um das größte Rechtepaket der Ausschreibung nichts mehr nützen.

DFL hatte Frist für Bürgschaft gesetzt

DAZN hatte in der Vorwoche in einem Brief an die DFL eine Ungleichbehandlung im Bieterverfahren beklagt. Der Streaminganbieter fühlt sich benachteiligt, weil sein Angebot für das Rechtepaket B abgelehnt wurde, obwohl es "das finanziell attraktivste und überzeugendste" gewesen sei.
Die DFL wies die Vorwürfe daraufhin deutlich zurück. Der Ligaverband hatte die von DAZN abgegebenen Finanzgarantien nicht akzeptiert und innerhalb von 24 Stunden eine Bankgarantie verlangt - eine solche wird von einer Bank ausgestellt, um für Schulden eines Kunden einzustehen. Diese gab es nun erst mit größerer Verzögerung. Zum weiteren Vorgehen machte die Liga am Mittwoch keine Angaben.

Sky weiterer Anwärter

Das Rechtepaket B - das größte der sieben Live-Rechte-Pakete - enthält die Samstagsspiele der Bundesliga um 15:30 Uhr sowie die Einzelspiele am Freitagabend und die Relegation. DAZN soll Berichten zufolge rund 400 Millionen Euro pro Saison für das Paket geboten haben, die nun eingeholte Bankbürgschaft belaufe sich derweil auf rund 200 Millionen Euro. Ansonsten galt vor allem Sky als Interessent für das Rechtepaket B.
Derzeit prüft das eingeschaltete Bundeskartellamt den Streitfall. Allerdings ist nicht klar, ob und in welcher Form das Amt zuständig ist. Die Behörde hat nicht die Autorität oder den Status eines Gerichts, um den Prozess nach einer Entscheidung wieder freizugeben. Das Kartellamt kann höchstens die Funktion eines Mediators übernehmen.
Quelle: SID, dpa

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