: Neuer Aufschwung für Herthas Stadionpläne

von Torsten Haselbauer
25.04.2023 | 08:43 Uhr
Viel besser als auf dem Platz läuft es aktuell bei Herthas Plänen für ein neues Stadion. Denn die voraussichtlich neue Berliner Regierungskoalition gibt den Bauplänen neue Dynamik.
Das Olympiastadion soll bald von einem reinen Fußballstadion abgelöst werden. Die Pläne nehmen Gestalt an.Quelle: dpa
Mit "Das Beste für Berlin" ist der Koalitionsvertrag von CDU und SPD überschrieben, der Anfang April der Berliner Öffentlichkeit präsentiert wurde. 135 Seiten volles Regierungsprogramm mit immerhin sieben Seiten Sport inklusive. Darin taucht ein auch wieder ein bauplanerischer Longseller auf, der in jüngster Zeit ein wenig in Vergessenheit geraten ist.
"Wir unterstützen den potentiellen Neubau eines privat finanzierten Fußballstadions für Hertha BSC mit einer Kapazität von ca. 45.000 Zuschauerinnen und Zuschauern an einem angemessenen Ort auf dem Olympiagelände", lautet eine Passage im Koalitionsvertrag.

Werder Bremen hat dem neuen Hertha-Trainer Pal Dardai den Einstand vermiest. Beim souveränen 4:2-Erfolg der Norddeutschen in Berlin gelang Marvin Ducksch ein Dreierpack.

24.04.2023 | 08:04 min

"Modern, nachhaltig und privatfinanziert"

Und plötzlich hat sie also wieder deutlich an Fahrt aufgenommen, die Diskussion rund um das neue Fußballstadion von Hertha BSC. Dass der potentielle, neue Regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner, ein ausgewiesener Hertha-Fan ist, spielte sicherlich auch eine (kleine) Rolle. Hertha-Präsident Kay Bernstein jedenfalls ist vom besagten Passus im Regierungsprogramm sichtlich angetan.
Wir freuen uns sehr, dass unser Vorhaben, eine neue Heimat für Hertha BSC zu bauen - modern, nachhaltig und privatfinanziert - in den Koalitionsvertrag aufgenommen wurde.
Hertha-Präsident Kay Bernstein
"Ein neues Wahrzeichen für Berlin in unmittelbarer Nachbarschaft des Olympiastadions und als Aufwertung des Olympiaparks. Das ist ein sehr wichtiges Zeichen für den Verein und seine Fans", ließ Bernstein verlautbaren.

Ersatz für stimmungsarmes Olympiastadion

Im Jahr 2017 hatte Bernsteins Verein erstmalig mit dem Slogan "Steil, Nah, Laut" angekündigt, ein neues Stadion bauen zu wollen. Am 25. Juli 2025, zum 133. Geburtstag von Hertha BSC, sollte es bespielbar sein. Gründe dafür gibt es genug: Ausgesprochen wenig Emotionen und Stimmung kommt im weiten Rund des rund 74.000 Zuschauer fassenden Olympiastadions auf.

Hertha BSC bekommt einen neuen Geldgeber. Die US-amerikanische Investmentfirma "Triple Seven" will 100 Millionen in den Hauptstadtklub investieren.

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Die Sicht auf das Spielfeld ist ziemlich mies, die durchschnittliche Zuschauerauslastung gering (ca.62 Prozent). Aktuell ist Hertha BSC einer der wenigen Vereine in der Bundesliga ohne ein eigenes Stadion. Das Berliner Olympiastadion ist im Besitz des Landes Berlin, der Klub bezahlt für die Nutzung Miete.

Kann Hertha die Baukosten tragen?

Doch ziemlich schnell war der Hertha-Vorstoß für eine neue Heimstätte wieder versandet. Gründe, Zweifel und Fragen dafür sind immer noch vielschichtig. Wie eigentlich soll der chronisch klamme Verein die geschätzten 250 Millionen Baukosten aufbringen? Welcher Standort ist passend? Spielt die Politik mit?
Nun gibt es, nach dem unseligen Intermezzo von Lars Windhorst ("Big City Club"), mit "777" einen neuen US-Investor, dem Stadion-Finanzierungspläne nachgesagt werden. Die Partei "Die Linke", die in der alten Berliner Rot-Rot-Grünen Regierungskoalition in Sachen Stadionneubau eher als Bremser fungierte, ist nun nicht mehr mit am Ruder.

Reitverein kündigt Widerstand an

Mit dem "Lindeneck" auf dem historischen Maifeld vor dem Olympiastadion denkt man, einen geeigneten Bauplatz gefunden zu haben. Dagegen kündigt jedoch der dort ansässige 150 Mitglieder starke "Reitsportverein am Maifeld" nun Widerstand an.
Für die Hertha-Betonschüssel nämlich müssten Ross und Reiter ihre Ställe räumen und umgesiedelt werden. "Wir sind aber auch ein Berliner Sportverein", erklärte die Klub-Vorsitzende Angela Sisslack.

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