: Fünf Gewinner der EM

von Tim-Julian Schneider
13.07.2024 | 10:15 Uhr
Die EM in Deutschland hatte viel Positives: Überraschungen im sportlichen Bereich, aber auch darüber hinaus. Das sind die fünf Gewinner nach vier Wochen Heim-EM.

Große Gefühle, Höhenflüge und drei weitere Fakten aus vier Wochen Fußball-EM in Deutschland: Am Sonntag endet das Heimturnier mit dem Finale Spanien gegen England.

12.07.2024 | 03:01 min
Am Ende wird eine Nation den EM-Pokal in die Höhe recken, als Gewinner dürfen sich nach diesem Turnier in Deutschland aber mehrere fühlen. Das sind unsere fünf positiven Highlights des Turniers.

Nationen wie Georgien und Rumänien gehören dazu

Wenn man darüber nachdenkt, welche Teams bis zum Viertelfinale wirklich begeistert haben, dann fallen einem vor allem vermeintlich kleinere Fußball-Nationen ein. Österreich galt nach dem spektakulären Auftritt gegen die Niederlande als Geheimfavorit, aber auch Außenseiter wie Georgien und Rumänien überraschten, indem sie einen klaren, offensiven Spielplan mit ins Turnier brachten.
Die These, "es gibt keine Kleinen mehr", traf noch nie so sehr zu wie bei der EM in Deutschland. Die Nationen können sich in ihrer Arbeit bestätigt fühlen, auch wenn sie in der K.o.-Runde meist doch den Kürzeren ziehen mussten - begeistert haben sie uns trotzdem.

Julian Nagelsmann ist eine neue Form von Bundestrainer

Als Julian Nagelsmann als DFB-Trainer vorgestellt wurde, mit dem Ziel eine erfolgreiche Heim-EM zu spielen, war nicht allen klar, wie das gelingen sollte. Galt Nagelsmann doch als sehr akribischer Taktiker, der Zeit braucht, um seine Teams zu formen. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten zog Nagelsmann aber die richtigen Schlüsse und entwarf ein klares Konzept, wie seine Mannschaft von der Startelf bis zur Bank besetzt sein sollte. Seine klare Rollen-Definition half den Spielern dabei, zu einem Team zusammenzuwachsen, das sich nach aufopferungsvollem Kampf Spanien im Viertelfinale knapp geschlagen geben musste.
Doch auch nach dieser Niederlage überzeugte Nagelsmann: Er zeigte sich unter Tränen so nahbar, wie wohl kein Bundestrainer zuvor und verdeutlichte seinen Stolz auf die Gemeinschaft innerhalb der Mannschaft, aber auch im Verbund mit der Nation. Diesen Zusammenschluss hatte es über Jahre hinweg nicht gegeben. Dass das gelungen ist, ist auch ein Verdienst Nagelsmanns. Sein gesellschaftlicher Appell auf der Abschluss-PK kam von Herzen und unterstrich: Da ist jemand Bundestrainer, der über den Tellerrand hinausblickt.

Nach dem Viertelfinal-Aus bei der Heim-EM ist bei Trainer Nagelsmann die Enttäuschung groß. Berührt dankte er den Fans. Dem Team sei es gelungen, die Menschen im Land zu einen.

06.07.2024 | 02:29 min

Arda Güler: Superstar der Türkei

Das große Talent des türkischen Jungstars von Real Madrid war bekannt, bei der EM präsentierte er es auf der ganz großen Bühne. In der Heimat kennt der Hype um den 19-Jährigen bereits keine Grenzen mehr, mit seinem Traumtor beim Auftaktsieg gegen Georgien (3:1) heizte er diesen noch an. Auch in der Folge war der technisch starke Linksfuß ein Schlüsselspieler der Türken, die es bis ins Viertelfinale schafften.

Yamal als Star und Versprechen für die Zukunft

Kurz vor dem Finale 17 Jahre alt geworden, der jüngste Torschütze der EM-Geschichte ist er schon. Von Messi als Kind bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung des FC Barcelona "getauft", ist Lamine Yamal drauf und dran, ebenfalls große Spuren im internationalen Fußball zu hinterlassen. Sein Traumtor im Halbfinale gegen Frankreich (2:1) schickte Spanien ins Endspiel. Bleibt er von größeren Verletzungen verschont, bringt er alles mit, um in den nächsten Jahren eine prägende Rolle im Weltfußball einzunehmen.

Halbfinale auf höchstem Niveau: Frankreich geht früh in Führung, doch Spanien dreht die Partie binnen vier Minuten und steht im Finale - mit einem Geniestreich von Lamine Yamal.

09.07.2024 | 06:55 min

Gareth Southgate ist sich treu geblieben

Er wurde belächelt, verhöhnt, für seinen destruktiven Fußball angeprangert. England-Coach Gareth Southgate musste sich von der englischen wie internationalen Presse nach Grusel-Auftritten in der Vorrunde und im Achtelfinale einiges anhören und reagierte immer relativ gleich: mit dem Einzug in die nächste Runde. Dass das kein schöner Fußball war, den England unter Southgate spielte, er zurecht in der Kritik stand und teilweise eine gehörige Portion Glück zum Weiterkommen dazugehörte, interessiert spätestens mit dem Finaleinzug auf der Insel niemand mehr.
Wer gewinnt, hat Recht und so darf sich Southgate, der stets für seinen menschlichen Umgang mit den Spielern gelobt wird, mehr als bestätigt fühlen. Seine Einwechslungen im Halbfinale brachten das Siegtor und er führte England in das erste große Turnier-Finale außerhalb der eigenen Insel. In Großbritannien wird mittlerweile über einen Sir-Titel für ihn spekuliert. Zwischen Blamage und Ritterschlag liegt manchmal nur ein Bellingham-Fallrückzieher.

Die englischen Fans entdecken in Dortmund vor dem Halbfinale gegen die Niederlande einen Polizeibeamten, der dem englischen Nationaltrainer Gareth Southgate sehr ähnlich sieht.

11.07.2024 | 00:26 min
Quelle: mit Material von SID

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