: U21-Fußballer scheiden in EM-Vorrunde aus

28.06.2023 | 19:51 Uhr
Titelverteidiger Deutschland verliert gegen England und scheidet bei der U21-EM in der Vorrunde aus. Mit dem frühen EM-K.o. ist auch das Olympia-Ticket weg.
Die deutschen U21-Fußballer haben mit einem schwachen Auftritt gegen England ihr frühes EM-Aus besiegelt und zum ersten Mal seit zehn Jahren nicht die Vorrunde überstanden.
Die Mannschaft von Trainer Antonio Di Salvo verlor am Mittwoch verdient mit 0:2 (0:2) gegen England. Damit verpassen die DFB-Junioren auch die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2024. 
Die Chance aufs Weiterkommen war für die deutsche Mannschaft vor dem Spiel bereits gering. Das DFB-Team hätte gegen England gewinnen müssen und wäre zudem auf den Ausgang im Parallelspiel zwischen Isreal und Tschechien angewiesen gewesen.

Schlechteste EM-Bilanz für deutsche U21

Doch so reist Titelverteidiger Deutschland nun mit nur einem Punkt aus drei Spielen in der machbaren Vorrundengruppe mit Tschechien (1:2) und Israel (1:1) nach Hause. So schlecht waren Deutschlands U21-Fußballer bei einer EM-Teilnahme noch nie. Seit der Einführung der Gruppenphase holte das Team immer mindestens einen Sieg, wenn es qualifiziert war.
Pfiffe und Buhrufe schallten der deutschen U21 nach dem Auftritt gegen England entgegen, die mitgereisten Fans sangen "Ihr könnt nach Hause fahr'n" und "Wir haben die Schnauze voll".
Trainer Di Salvo stellte konsterniert fest:
Ich bin wahnsinnig enttäuscht und leer. Heute war England mindestens eine Klasse besser. Uns wurden klar die Grenzen aufgezeigt.
U21-Trainer Antonio Di Salvo
Rund ein halbes Jahr nach der WM-Blamage des A-Teams in Katar befeuerte das frühe Fiasko der DFB-Junioren auch die schwere Krise des deutschen Fußballs weiter.

"Super-GAU ist eingetreten"

So fand Joti Chatzialexiou, der Sportliche Leiter Nationalmannschaften, deutliche Worte:
Der Super-GAU ist tatsächlich eingetreten. Wenn du einen gewissen Anspruch hast als Fußballnation, dann musst du anders auftreten.
Joti Chatzialexiou
Chatzialexiou weiter: "Das ist traurig, aber auch hochverdient, dass wir hier als Tabellenletzter ausscheiden."

"Qualitätsunterschied brutal gesehen"

Gegen den deutschen Nachwuchs erzielten vor 9.587 Zuschauern Cameron Archer (4. Minute) und Harvey Elliott (21.) die Tore. Die deutsche Mannschaft hatte dem Gegner nichts entgegenzusetzen. Nationalspieler Tom Krauß zog ein alarmierendes Fazit: "Es ist schon ein Qualitätsunterschied heute gewesen, das hat man brutal gesehen."
Für Trainer Di Salvo verlief das erste Turnier als Chefcoach nach der Erfolgs-Ära von Stefan Kuntz mit drei Final-Teilnahmen in Serie sowie zwei Titeln auf ganzer Linie ernüchternd. "Jetzt müssen wir ganz kritisch das Turnier analysieren. Wir haben alles versucht mit dem Kader, der uns zur Verfügung stand", sagte Di Salvo. 

Chancenlos gegen Englands B-Elf

Sportdirektor Rudi Völler musste von der Tribüne aus zusehen, wie sich die überforderte deutsche Abwehr ein ums andere Mal von den schnellen Engländern ausspielen ließ. Drei Neue hatte Di Salvo gebracht, darunter Innenverteidiger Marton Dardai von Hertha BSC. Doch die neu formierte Defensive funktionierte überhaupt nicht. Englands B-Elf mit insgesamt acht Neuen wirbelte nach Belieben. Die Young Lions hatten den Viertelfinal-Einzug und Platz eins in der Gruppe bereits vor Anpfiff sicher gehabt.
Di Salvo war zudem gezwungen, seine bislang halbwegs funktionierende rechte Seite umzubauen, als der A-Nationalteam-erfahrene Josha Vagnoman nach knapp einer Viertelstunde vom Platz humpelte. Als sich das deutsche Team gerade etwas zu fangen schien und mutiger nach vorn spielte, schlugen die Engländer erneut zu. Kapitän Yann Aurel Bisseck verhinderte zweimal in höchster Not noch Schlimmeres (26./33.).

Hoffnung weicht Ernüchterung

Im Sturmzentrum fehlte dem Coach erneut Torjäger Youssoufa Moukoko. Der 18-Jährige musste wegen muskulärer Beschwerden passen.
Auch nach dem Seitenwechsel hatte England Chancen für weitere Tore. Bei Deutschland lief dagegen weiterhin wenig bis nichts zusammen. Die Partie plätscherte dem Ende entgegen. Die Hoffnung auf das Wunder war da beim deutschen Team ohnehin längst Ernüchterung gewichen. 
Quelle: dpa, SID

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