: Doppelsieg für Kenia bei Boston-Marathon

17.04.2023 | 19:11 Uhr
Der Kenianer Evans Chebet und die Kenianerin Hellen Obiri haben den Boston-Marathon gewonnen. Der Lauf stand ganz im Zeichen der Erinnerung an den Terror-Anschlag von 2013.
Weltrekordler Eliud Kipchoge hat den Sieg beim Boston-Marathon deutlich verpasst. Der 38 Jahre alte Langstrecken-König aus Kenia kam beim erneuten Triumph des Titelverteidigers Evans Chebet nur auf Platz sechs. Bei seinem Debüt an der US-Ostküste fehlten Kipchoge 3:29 Minuten auf seinen Landsmann und Trainingspartner.

Pfeiffer läuft auf Rang 16 ins Ziel

Der 34-jährige Chebet, der im vergangenen Jahr auch in New York triumphiert hatte, lief nach 2:05:54 Stunden ins Ziel. Kipchoges Weltbestmarke aus dem Vorjahr in Berlin steht bei 2:01:09 Stunden. Olympiateilnehmer Hendrik Pfeiffer (Wattenscheid) wurde 16. nach 2:12:22 Stunden, damit verpasste er die Norm für die WM in Budapest und die Sommerspiele in Paris.
Bei nassen und windigen Bedingungen war Kipchoges Ziel, auch den fünften der sechs großen Marathons zu gewinnen, früh außer Reichweite geraten. Zwischen Kilometer 30 und 35 verlor er über eine Minute auf die Spitze.

Chebet verteidigt seinen Titel

Chebet triumphierte nach 42,195 km mit zehn Sekunden Vorsprung vor Gabriel Geay (Tansania) und zwölf Sekunden auf Benson Kipruto (Kenia). Als erster Läufer seit Robert Kipkoech Cheruiyot (Sieger 2006 bis 2008) verteidigte Chebet seinen Titel in Boston erfolgreich.
Auch bei den Frauen ging der Sieg nach Kenia: Hellen Obiri setzte sich bei ihrem erst zweiten Marathon nach 2:21:38 Stunden vor Amane Beriso (Äthiopien/+12 Sekunden) und Lonah Salpeter (Israel/+19 Sekunden) durch.

Marathon im Zeichen der Erinnerung

Insgesamt waren rund 30.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Start. Das Rennen beim ältesten jährlich ausgetragenen Marathon stand zudem ganz im Zeichen der Erinnerung an den Anschlag vor zehn Jahren. Damals hatten zwei Brüder mit tschetschenischer Herkunft im Zielbereich mit einem Bombenanschlag drei Menschen getötet und fast 300 verletzt.
Gedenkfeiern für die Opfer fanden am Samstag statt, darunter eine Zeremonie an der neuen Ziellinie. Am 15. April 2013 hatten die Brüder Dschochar und Tamerlan Zarnajew zwei in Rucksäcken versteckte Sprengsätze explodieren lassen - für die US-Bundesbehörden ein Terrorakt. Tamerlan Zarnajew wurde auf der Flucht am 18. April erschossen, Dschochar einen Tag später festgenommen und zwei Jahre später zum Tode verurteilt.