: Triathlon-Staffel: Gold im Herzschlagfinale

05.08.2024 | 09:32 Uhr
Im letzten Triathlonwettbewerb der Olympischen Spielen in Paris hat's geklappt fürs deutsche Team: Die Mixed-Staffel gewinnt Gold. Den Sieg sichert Laura Lindemann im Endspurt.

Die deutsche Triathlon-Mixed-Staffel hat in Paris Gold vor den USA und Großbritannien gewonnen. Die Entscheidung mit dem Livekommentar von Martin Schneider und Jan Frodeno.

05.08.2024 | 06:05 min
Die deutschen Triathleten haben bei den Olympischen Spielen in der Mixed-Staffel überraschend die Goldmedaille gewonnen. Das Quartett Tim Hellwig, Lisa Tertsch, Lasse Lührs und Laura Lindemann triumphierte zum Abschluss der Triathlon-Wettbewerbe in Paris mit Start und Ziel an der Pont Alexandre III.
Zuvor war Team D sowohl bei den Männern, als auch bei den Frauen leer ausgegangen.
Ein überragender Tag, uns geht es allen sehr, sehr gut.
Startläufer Tim Hellwig

Dreikampf um Gold

Startläufer Hellwig positionierte das Team auf Rang zwei. Tertsch übernahm trotz Problemen mit der enormen Strömung in der Seine sogar die Führung, Lührs setzte sich gemeinsam mit Großbritannien weiter ab.
Lindemann ließ dann im Schwimmen gegen Beth Potter abreißen, kam auf dem Rad nochmals heran und zog mit den Briten gleich.
Am Ende schloss das US-Team auf, sodass es zu einem dramatischen Dreikampf um Gold kam. Den entschied Lindemann auf der Zielgeraden zugunsten der deutschen Staffel. Silber ging mit einer Sekunde Rückstand an die USA vor den zeitgleichen Briten.
Das deutsche Gold-Quartett mit Tim Hellwig, Laura Lindemann, Lisa Tertsch und Lasse Lührs.Quelle: Marijan Murat/dpa

Jan Frodeno begeistert

Nachdem erstmals seit 16 Jahren wieder die deutsche Nationalhymne bei einem olympischen Triathlon-Wettbewerb gespielt worden war, umarmte Jan Frodeno als Edelfan die Gold-Gewinner innig. "Super geil", sagte der Peking-Olympiasieger zu seinen Nachfolgern: "Genießt es! Und feiert schön, in Frankreich muss Champagner drin sein."
Vor allem Lindemann wird den goldenen Triathlon-Abschluss von Paris wohl nie vergessen. "Klar habe ich Druck gespürt, ich wollte das natürlich nach Hause bringen", sagte die 28-Jährige im ZDF:
Aber natürlich hat es irgendwo auch Spaß gemacht. Ich wusste: Okay, das kann etwas Großes werden.
Schlussläuferin Laura Lindemann

Frankreich nur auf Platz vier

Das überraschende Gold war mehr als nur ein Trost für die verpatzten Einzelrennen, bei denen die deutschen Triathleten - auch bedingt durch Sturzpech - hinter den Erwartungen zurückgeblieben waren.
Diesmal hatten andere Pech. Die favorisierte Staffel von Olympia-Gastgeber Frankreich landete nach einem Sturz von Startathlet Pierre le Corre wegen einer Kollision mit dem Neuseeländer Hayden Wilde bei einer 180-Grad-Kurve nur auf Platz vier.
Das schmälerte für Chef-Bundestrainer Thomas Moeller den "historischen Erfolg" des deutschen Teams aber keineswegs. "Wir hatten sehr schwere Jahre mit leistungssportlicher Bedeutungslosigkeit", sagte er: "Auch deswegen sind wir als Triathlon-Deutschland super happy."

Wieder Sorgen wegen Wasser-Qualität

Die planmäßige Austragung des Wettkampfs war lange fraglich gewesen. Nachdem neue Testergebnisse eine verbesserte Wasserqualität in der Seine ergeben hatten, die innerhalb der vom Weltverband akzeptierten Grenzen lag, gab es wenige Stunden vor Rennstart grünes Licht.
Somit blieb den Organisatoren ein zweites Debakel erspart. Am vergangenen Dienstag war der Triathlon der Männer wegen der mangelhaften Wasserqualität um einen Tag verschoben worden.
"Man hat keine Wahl. Wenn das Rennen stattfindet, springe ich da rein und gebe mein Bestes", sagte Lisa Tertsch. Mit Gold um den Hals sei ihr die Wasserqualität aktuell auch ziemlich egal: "Wenn ich in zwei Tagen krank werde, ist das für mich auch in Ordnung."
Die Mixed-Staffel hatte vor drei Jahren in Tokio ihre olympische Premiere gefeiert. Bei dem Wettbewerb starten jeweils zwei Frauen und zwei Männer, die abwechselnd einen Triathlon über 300 Meter Schwimmen, sieben Kilometer Radfahren und 1,8 Kilometer Laufen absolvieren.
Quelle: dpa/SID

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