: Erster am Berg: Pogacar hängt Verfolger ab

14.07.2024 | 14:32 Uhr
Tadej Pogacar gewinnt bei der Tour de France die erste Bergankunft. Seine Verfolger Jonas Vingegaard und Remco Evenepoel können nicht folgen. Ein Chips-Wurf sorgte für Ärger.
Nach 4.000 Höhenmetern krönt Tadej Pogacar sein Solo hinauf zum Pla d'Adet mit dem Etappensieg.Quelle: AFP
Tadej Pogacar hat bei der Tour de France die 14. Etappe gewonnen. Der Slowene aus dem Team UAE Emirates setzte sich am Samstag auf dem Pla d'Adet bei der ersten Bergankunft der Frankreich-Rundfahrt mit 39 Sekunden Vorsprung vor dem Dänen Jonas Vingegaard und Remco Evenepoel (+ 1:10 Minuten) durch.
Pogacar baute auf der 151,9 Kilometer langen Etappe mit 4.000 Höhenmetern seinen Vorsprung in der Gesamtwertung aus. Er liegt nun 1:57 Minuten vor Vingegaard. Evenepoel hat als Dritter einen Rückstand von 2:22 Minuten.
Wir haben eine tolle Energie im Team. Ich bin sehr zufrieden und werde versuchen, diese Position zu halten.
Etappensieger Tadej Pogacar

Tour-Etappe über den Col du Tourmalet

Beim ersten von zwei Pyrenäen-Krachern am Wochenende standen gleich zwei Bergwertungen der höchsten Kategorie an. Alleine der Tour-Klassiker Col du Tourmalet hat es in sich. Auf 19 Kilometern mussten die Fahrer eine durchschnittliche Steigung von etwas mehr als sieben Prozent bewältigen.
Noch steiler wurde es im Etappenfinale. Der zehn Kilometer lange Weg hoch zum Pla d'Adet wartete mit durchschnittlich knapp acht Prozent auf. Und hier schickte Pogacar sieben Kilometer vor dem Ende seinen Edelhelfer Adam Yates in die Offensive.

Pogacars entscheidende Attacke

Zweieinhalb Kilometer später setzte er selbst eine gewohnt explosive Attacke. Wie so oft brachte er schnell einige Meter zwischen sich und seine Kontrahenten und ließ sich von Yates noch kurze Zeit lang den Anstieg hochziehen.
"Das war Instinkt. Adam konnte mich dann ziehen, das war perfekt", erklärte Pogacar die Teamtaktik am letzten Anstieg: "Fantastisch, wie es geklappt hat."

Morgen startet das weltweit wichtigste Etappenrennen im Radsport, die Tour de France. Die ist in diesem Jahr eine ganz besondere.

28.06.2024 | 01:33 min

Enttäuschung bei Vingegaards Team

Anders als beim Duell im Zentralmassiv, als er nach Rückstand zurückkam und siegte, hatte Vingegaard dem nichts entgegenzusetzen.
Beim Rivalen überwog daher im Anschluss die Ernüchterung. "Wir wussten zu 100 Prozent, dass Pogacar angreifen wird und haben gehofft, dass Jonas reagieren kann, aber da war heute jemand stärker und besser als er", sagte Grischa Niermann, Sportlicher Leiter bei Visma-Lease a bike, in der ARD anerkennend:
Das muss man akzeptieren, die Verhältnisse sind gerade so.
Grischa Niermann, Sportlicher Leiter bei Vingegaars Team Visma-Lease a bike

Zuschauer bewirft Pogacar und Vingegaard mit Chips

Für einen Eklat sorgte ein Zuschauer, der rund zwei Kilometer vor dem Ziel den Führenden Pogacar mit Chips aus einer Tüte bewarf. Anschließend wurde auch Titelverteidiger Vingegaard von demselben Mann belästigt. 
Ich verstehe die Leute nicht, die zu einem Radrennen gehen, um mit Kartoffelchips zu werfen.
Jonas Vingegaard
Laut Informationen der Fahrer-Gewerkschaft CPA hat die Polizei den verantwortlichen Fan in Gewahrsam festgenommen. Demnach musste er die Nacht im Gefängnis verbringen. Die Gewerkschaft hatte angekündigt, gegen den Anhänger vorzugehen. Die Tour-Organisatoren hatten in der Vergangenheit diverse Maßnahmen ergriffen, um solche unliebsamen Aktionen zu verhindern und mehr Abstand zwischen Profis und Fans zu schaffen.

Corona: Es gilt wieder Maskenpflicht

Als Reaktion auf mehrere Coronafälle im Fahrerfeld führten der Veranstalter am Sonntag die Maskenpflicht in bestimmten Bereichen ein. Bis zum Ende der Rundfahrt müssen Masken getragen werden, wenn man in Kontakt mit den Fahrern kommt. Das betrifft den jeweiligen Busparkplatz, den Bereich hinter der Ziellinie und die zwei für Medienvertreter eingerichteten Mixed-Zonen.

Tour de France: 15. Etappe mit steilen Anstiegen

Auf der 15. Etappe am französischen Nationalfeiertag am Sonntag mit ihren 4.850 Höhenmetern dürfte sich der Kampf ums Gelbe Trikot erneut zuspitzen. 198 km, vier Anstiege der 1. Kategorie und schließlich das harte Finale auf dem Plateau de Beille erwartet die Fahrer vor dem zweiten Ruhetag der Rundfahrt am Montag.
Quelle: dpa, SID, ZDF, AFP

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